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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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und Zorn ist, wird ein Weiser mit stetigem Geist genannt.
    ERLÄUTERUNG: Das Wort muni bezeichnet einen Menschen, der seinen Geist mit den verschiedensten gedanklichen Spekulationen aufrührt, ohne zu einer tatsächlichen Schlußfolgerung zu kommen. Man sagt, jeder muni habe eine andere Betrachtungsweise, und solange sich ein muni nicht von anderen munis unterscheide, könne man ihn strenggenommen nicht als muni bezeichnen: Nāsāv ṛṣir yasya mataṁ na bhinnam ( Mahābhārata, Vana-parva 313.117). Aber ein sthita-dhīr muni, wie er hier vom Herrn beschrieben wird, unterscheidet sich von einem gewöhnlichen muni. Der sthita-dhīr muni ist immer im Kṛṣṇa-Bewußtsein verankert, denn all seine Bemühungen der kreativen Spekulation haben sich erschöpft. Er hat die Stufe gedanklicher Spekulationen hinter sich gelassen ( praśānta-niḥśeṣa-manorathāntara; Stotra-ratna 43), und er ist zu dem Schluß gekommen, daß Śrī Kṛṣṇa, oder Vāsudeva, alles ist ( vāsudevaḥ sarvam iti sa mahātmā su-durlabhaḥ ). Ihn nennt man einen muni mit gefestigtem Geist. Ein solcher völlig Kṛṣṇa-bewußter Mensch fühlt sich durch die Angriffe der dreifachen Leiden keineswegs gestört, denn er betrachtet alle Leiden als die Barmherzigkeit des Herrn. Er fände es eigentlich angemessen, aufgrund seiner vergangenen schlechten Taten mehr Unannehmlichkeiten erleiden zu müssen, und er sieht, daß seine Leiden durch die Gnade des Herrn bis auf ein Mindestmaß verringert wurden. Und wenn er glücklich ist, so weiß er, daß er alles nur dem Herrn verdankt und solches Glück eigentlich nicht verdient hätte. Er erkennt, daß er sich nur aufgrund der Gnade des Herrn in einer solch angenehmen Lage befindet, die es ihm erlaubt, dem Herrn besser zu dienen. Wenn er sich im Dienst des Herrn betätigt, ist er immer unerschrocken und aktiv und läßt sich nicht von Anhaftung oder Ablehnung beeinflussen. Anhaftung bedeutet, Dinge für seine eigene Sinnenbefriedigung anzunehmen, und Losgelöstsein bedeutet die Abwesenheit einer solchen sinnlichen Anhaftung. Wer aber im Kṛṣṇa-Bewußtsein verankert ist, kennt weder Anhaftung noch Loslösung, da er sein Leben dem Dienst des Herrn geweiht hat. Folglich wird er niemals zornig, auch dann nicht, wenn seine Unternehmungen erfolglos sind. Ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch ist sowohl bei Erfolg wie auch bei Mißerfolg in seiner Entschlossenheit immer beständig.

    Vers 57
    57
    ya: s$avaR‡aAnaiBaµaeh"staÔat‘aApya zAuBaAzAuBama, /
naAiBanand"ita na ãe"ií" tasya ‘aÁaA ‘aitaiï"taA //57//
    yaḥ sarvatrānabhisnehas
   tat tat prāpya śubhāśubham
nābhinandati na dveṣṭi
   tasya prajñā pratiṣṭhitā
    yaḥ – jemand, der; sarvatra – überall; anabhisnehaḥ – ohne Zuneigung; tat – dies; tat – dies; prāpya – erreichend; śubha – Gutes; aśubham – Schlechtes; na – niemals; abhinandati – lobt; na – nie; dveṣṭi – beneidet; tasya – sein; prajñā – vollkommenes Wissen; pratiṣṭhitā – gefestigt.
    Wer in der materiellen Welt von nichts, was ihm widerfährt – sei es gut oder schlecht –, berührt wird und es weder lobt noch schmäht, ist fest im vollkommenen Wissen verankert.
    ERLÄUTERUNG: In der materiellen Welt finden ständig Veränderungen statt, manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten. Wer sich durch solche materiellen Veränderungen nicht aus der Ruhe bringen läßt, das heißt, wer von gut und schlecht nicht beeinflußt wird, gilt als jemand, der im Kṛṣṇa-Bewußtsein gefestigt ist. Solange man sich in der materiellen Welt befindet, wird es immer Gutes und Schlechtes geben, denn diese Welt ist voller Dualität. Wer jedoch im Kṛṣṇa-Bewußtsein gefestigt ist, wird von gut und schlecht nicht beeinflußt, da es ihm nur um Kṛṣṇa geht, der absolut und allgut ist. Ein solches in Kṛṣṇa ruhendes Bewußtsein erhebt den Menschen auf eine vollkommene, transzendentale Stufe, die man in der Fachsprache samādhi nennt.

    Vers 58
    58
    yad"A s$aMh"r"tae caAyaM kU(maAeR'ËÿAnaIva s$avaRzA: /
win‰"yaANAIin‰"yaATaeRByastasya ‘aÁaA ‘aitaiï"taA //58//
    yadā saṁharate cāyaṁ
   kūrmo ’gānīva sarvaśaḥ
indriyāṇīndriyārthebhyas
   tasya prajñā pratiṣṭhitā
    yadā – wenn; saṁharate – zieht zurück; ca – auch; ayam – er; kūrmaḥ – Schildkröte; aṅgāni – Gliedmaßen; iva – wie; sarvaśaḥ – alle zusammen; indriyāṇi – Sinne;

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