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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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und Philosophie zu verstehen. Die zweite Gruppe betätigt sich im Kṛṣṇa-Bewußtsein, wie in Vers 61 des Zweiten Kapitels erklärt wird. In Vers 39 hat der Herr ebenfalls erklärt, daß man von den Fesseln des Handelns befreit werden kann, wenn man nach den Grundsätzen des Kṛṣṇa-Bewußtseins ( buddhi-yoga ) lebt; außerdem erklärte Er, daß dieser Vorgang frei von Mängeln ist. Das gleiche Prinzip wird in Vers 61 weiter erklärt, wo es heißt, daß buddhi-yoga bedeutet, vollständig vom Höchsten (oder, genauer gesagt, von Kṛṣṇa) abhängig zu sein, und daß auf diese Weise alle Sinne sehr leicht unter Kontrolle gebracht werden können. Daher sind beide Formen von yoga, genau wie Religion und Philosophie, voneinander abhängig. Religion ohne Philosophie ist Sentimentalität und zuweilen sogar Fanatismus, wohingegen Philosophie ohne Religion nichts weiter als mentale Spekulation ist. Das endgültige Ziel ist Kṛṣṇa, denn auch die Philosophen, die ernsthaft nach der Absoluten Wahrheit suchen, kommen letztlich zum Kṛṣṇa-Bewußtsein. Auch dies wird in der Bhagavad-gītā bestätigt. Der ganze Vorgang besteht darin, die wirkliche Stellung des Selbst in Beziehung zum Überselbst zu verstehen. Der indirekte Vorgang, der Vorgang der philosophischen Spekulation, kann einen allmählich zum Punkt des Kṛṣṇa-Bewußtseins führen, und der andere Vorgang besteht darin, alles direkt mit Kṛṣṇa im Kṛṣṇa-Bewußtsein zu verbinden. Von diesen beiden ist der Pfad des Kṛṣṇa-Bewußtseins der bessere, weil er nicht davon abhängt, die Sinne durch einen philosophischen Vorgang zu läutern. Kṛṣṇa-Bewußtsein selbst ist der Läuterungsvorgang, und durch die direkte Methode des hingebungsvollen Dienstes ist er einfach und erhaben zugleich.

    Vers 4
    4
    na k(maRNAAmanaAr"mBaAªaESk(mya< pauç&SaAe'´autae /
na ca s$aªyas$anaAde"va is$aiÜM" s$amaiDagAcC$ita //4//
    na karmaṇām anārambhān
   naiṣkarmyaṁ puruṣo ’śnute
na ca sannyasanād eva
   siddhiṁ samadhigacchati
    na – nicht; karmaṇām – vorgeschriebener Pflichten; anārambhāt – durch Nichtausführung; naiṣkarmyam – Freiheit von Reaktionen; puruṣaḥ – ein Mensch; aśnute – erreicht; na – nicht; ca – auch; sannyasanāt – durch Entsagung; eva – einfach; siddhim – Erfolg; samadhigacchati – erlangt.
    Man kann nicht einfach dadurch, daß man sich von Arbeit zurückzieht, Freiheit von Reaktionen erlangen, ebenso wie man durch Entsagung allein keine Vollkommenheit erreichen kann.
    ERLÄUTERUNG: Man kann den Lebensstand der Entsagung erst dann annehmen, wenn man durch die Ausführung der vorgeschriebenen Pflichten, deren einziges Ziel darin besteht, das Herz der materialistischen Menschen von allen Unreinheiten zu befreien, geläutert worden ist. Man wird keinen Erfolg haben, wenn man, ohne geläutert zu sein, unvermittelt in die vierte Stufe des Lebens ( sannyāsa ) tritt. Nach Meinung der empirischen Philosophen wird man dadurch, daß man einfach sannyāsa annimmt und sich von fruchtbringenden Tätigkeiten zurückzieht, sogleich so gut wie Nārāyaṇa. Śrī Kṛṣṇa jedoch stimmt dieser Auffassung nicht zu. Ohne Läuterung des Herzens ist sannyāsa nur eine Störung für die soziale Ordnung. Wenn sich andererseits jemand dem transzendentalen Dienst des Herrn ( buddhi-yoga ) zuwendet, wird jeder Fortschritt, den er auf diesem Pfad macht, vom Herrn anerkannt, selbst wenn er seine vorgeschriebenen Pflichten nicht erfüllt. Sv-alpam apy asya dharmasya trāyate mahato bhayāt: Selbst wenn man diesem Prinzip nur in geringem Maße nachkommt, wird man befähigt, große Schwierigkeiten zu überwinden.

    Vers 5
    5
    na ih" k(iêtºaNAmaipa jaAtau itaï"tyak(maRk{(ta, /
k(AyaRtae ÷vazA: k(maR s$avaR: ‘ak{(itajaEgAuRNAE: //5//
    na hi kaścit kṣaṇam api
   jātu tiṣṭhaty akarma-kṛt
kāryate hy avaśaḥ karma
   sarvaḥ prakṛti-jair guṇaiḥ
    na – und nicht; hi – gewiß; kaścit – jemand; kṣaṇam – einen Augenblick; api – auch; jātu – zu irgendeiner Zeit; tiṣṭhati – bleibt; akarma-kṛt – ohne etwas zu tun; kāryate – ist gezwungen zu tun; hi – gewiß; avaśaḥ – hilflos; karma – Tätigkeit; sarvaḥ – alle; prakṛti-jaiḥ – aus den Erscheinungsweisen der materiellen Natur geboren; guṇaiḥ – durch die Eigenschaften.
    Jeder ist gezwungen, hilflos nach den Drängen zu handeln, die von den Erscheinungsweisen der

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