Bhagavad Gita wie sie ist
ohne im Dienste Kṛṣṇas beschäftigt zu sein ( avyartha-kālātvam). Deshalb beschränkt er seinen Schlaf auf ein Mindestmaß. Sein Vorbild in dieser Hinsicht ist Śrīla Rūpa Gosvāmī, der ständig im Dienste Kṛṣṇas beschäftigt war und nicht länger als zwei Stunden täglich schlafen konnte, und manchmal nicht einmal das. Und Ṭhākura Haridāsa dachte nicht daran, prasādam zu sich zu nehmen oder auch nur für einen Augenblick zu schlafen, bevor er nicht täglich auf seiner Gebetskette dreihunderttausendmal den Heiligen Namen gechantet hatte. Was Arbeit betrifft, so tut ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch nichts, was nicht mit dem Interesse Kṛṣṇas verbunden ist, und daher sind seine Tätigkeiten immer reguliert und unberührt von Sinnenbefriedigung. Da jemand, der Kṛṣṇa-bewußt ist, kein Interesse an Sinnenbefriedigung hat, gibt es für ihn auch keinen materiellen Müßiggang. Und da er in seinem Handeln, Sprechen, Schlafen, Wachsein und allen anderen körperlichen Tätigkeiten reguliert ist, gibt es für ihn kein materielles Leid.
Vers 18
18
yad"A ivainayataM icaÔamaAtmanyaevaAvaitaï"tae /
inas$pa{h": s$avaRk(AmaeByaAe yau·( wtyaucyatae tad"A //18//
yadā viniyataṁ cittam
ātmany evāvatiṣṭhate
nispṛhaḥ sarva-kāmebhyo
yukta ity ucyate tadā
yadā – wenn; viniyatam – beherrscht im besonderen; cittam – den Geist und dessen Tätigkeiten; ātmani – in der Transzendenz; eva – gewiß; avatiṣṭhate – wird verankert; nispṛhaḥ – frei von Wünschen; sarva – für alle Arten von; kāmebhyaḥ – materielle Sinnenbefriedigung; yuktaḥ – im yoga fest verankert; iti – auf diese Weise; ucyate – man sagt, er sei; tadā – zu dieser Zeit.
Wenn der yogī durch das Praktizieren von yoga die Tätigkeiten seines Geistes zügelt und sich auf die Ebene der Transzendenz erhebt – frei von materiellen Wünschen – , sagt man von ihm, er sei im yoga fest verankert.
ERLÄUTERUNG: Die Tätigkeiten eines yogī unterscheiden sich von denen eines gewöhnlichen Menschen dadurch, daß er alle Arten materieller Wünsche, von denen Sexualität an erster Stelle steht, aufgegeben hat. Ein vollkommener yogī vermag die Tätigkeit seines Geistes so sehr zu beherrschen, daß er nicht mehr von materiellen Wünschen gestört werden kann. Wie es im Śrīmad-Bhāgavatam (9.4.18–20) heißt, erreichen diejenigen, die sich im Kṛṣṇa-Bewußtsein betätigen, automatisch diese Stufe der Vollkommenheit:
sa vai manaḥ kṛṣṇa-padāravindayor vacāṁsi vaikuṇṭha-guṇānuvarṇane
karau harer mandira-mārjanādiṣu śrutiṁ cakārācyuta-sat-kathodaye
mukunda-liṅgālaya-darśane dṛśau tad-bhṛtya-gātra-sparśe ’ṅga-saṅgamam
ghrāṇaṁ ca tat-pāda-saroja-saurabhe śrīmat-tulasyā rasanāṁ tad-arpite
pādau hareḥ kṣetra-padānusarpaṇe śiro hṛṣīkeśa-padābhivandane
kāmaṁ ca dāsye na tu kāma-kāmyayā yathottama-śloka-janāśrayā ratiḥ
„König Ambarīṣa richtete als erstes seinen Geist auf die Lotosfüße Śrī Kṛṣṇas; dann beschäftigte er seine Worte damit, die transzendentalen Eigenschaften des Herrn zu beschreiben; mit seinen Händen wischte er den Tempel des Herrn; mit seinen Ohren hörte er über die Taten und Spiele des Herrn; mit seinen Augen betrachtete er die transzendentalen Formen des Herrn; mit seinem Körper berührte er die Körper der Gottgeweihten; mit seinem Geruchssinn roch er den Duft der Lotosblumen, die dem Herrn geopfert worden waren; mit seiner Zunge kostete er das tulasī- Blatt, das den Lotosfüßen des Herrn dargebracht worden war; mit seinen Beinen ging er zu den Pilgerstätten und zu den Tempeln des Herrn; er verneigte sein Haupt, um dem Herrn Ehrerbietungen darzubringen, und seine Wünsche beschäftigte er darin, die Mission des Herrn zu erfüllen. All diese transzendentalen Tätigkeiten sind einem reinen Gottgeweihten angemessen.“
Diese transzendentale Stufe mag den Unpersönlichkeitsanhängern unbeschreiblich erscheinen, aber für einen Gottgeweihten im Kṛṣṇa-Bewußtsein wird dies etwas sehr Leichtes und Praktisches, wie aus der obigen Beschreibung der Tätigkeiten Mahārāja Ambarīṣas hervorgeht. Für jemanden, dessen Geist nicht in die ständige Erinnerung an die Lotosfüße des Herrn vertieft ist, sind solche transzendentalen Tätigkeiten nicht praktisch. Im hingebungsvollen Dienst werden deshalb alle Sinne im
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