Bhagavad Gita wie sie ist
selbst widersprüchlich. Ein yogī, der Sex und Drogen genießt, ist ein Witz. Selbst jene yogīs, die auf dem Pfad des yoga nach siddhis (mystischen Kräften) streben, können nicht als vollkommen bezeichnet werden. Wenn sich die yogīs von den Nebenerscheinungen des yoga verlocken lassen, sind sie nicht imstande, die Stufe der Vollkommenheit, wie sie in diesem Vers beschrieben wird, zu erreichen. Menschen, die ihre Zeit mit der Zurschaustellung gymnastischer Kunststücke oder siddhis vergeuden, sollten wissen, daß ihnen auf diese Weise das Ziel des yoga entgeht.
Der beste Vorgang, in diesem Zeitalter yoga zu praktizieren, ist Kṛṣṇa-Bewußtsein, bei dem es keine Enttäuschung gibt. Ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch ist in seiner Beschäftigung so glücklich, daß er kein anderes Glück begehrt. Beim Praktizieren von haṭha-yoga, dhyāna-yoga und jñāna-yoga gibt es, vor allem im gegenwärtigen Zeitalter der Heuchelei, viele Hindernisse, doch wenn man karma-yoga oder bhakti-yoga ausübt, kennt man solche Probleme nicht.
Solange der materielle Körper existiert, muß man sich mit den Bedürfnissen des Körpers, nämlich Essen, Schlafen, Verteidigung und Fortpflanzung, auseinandersetzen. Aber wenn ein Mensch im reinen bhakti-yoga, im Kṛṣṇa-Bewußtsein, diese Bedürfnisse des Körpers erfüllt, so tut er dies nicht, um seine Sinne zu genießen. Vielmehr beschränkt er sich einfach auf die grundlegendsten Lebensnotwendigkeiten, um das Beste aus einem schlechten Geschäft zu machen, und genießt transzendentales Glück im Kṛṣṇa-Bewußtsein. Er ist immer mit Entschlossenheit bemüht, seine Pflichten im bhakti-yoga, im Kṛṣṇa-Bewußtsein, zu erfüllen, und läßt sich dabei von unverhofften Ereignissen wie Unfällen, Krankheiten, Nöten und selbst dem Tod eines geliebten Verwandten nicht berühren. Unglücksfälle hindern ihn niemals an der Erfüllung seiner Pflicht. In der Bhagavad-gītā (2.14) heißt es: āgamāpāyino ’nityās tāṁs titikṣasva bhārata. Er erduldet all diese unerwarteten Ereignisse, weil er weiß, daß sie kommen und gehen und seine Pflichten nicht beeinflussen. Auf diese Weise erreicht er die höchste Vollkommenheit im yoga.
Vers 24
24
s$a inaêyaena yaAe·(vyaAe yaAegAAe'inaivaRNNAcaetas$aA /
s$aÆÿlpa‘aBavaAna, k(AmaAMstyaftvaA s$avaARnazAeSata: /
manas$aEvaein‰"yaƒaAmaM ivainayamya s$amantata: //24//
sa niścayena yoktavyo
yogo ’nirviṇṇa-cetasā
saṅkalpa-prabhavān kāmāṁs
tyaktvā sarvān aśeṣataḥ
manasaivendriya-grāmaṁ
viniyamya samantataḥ
saḥ – dieses; niścayena – mit überzeugter Entschlossenheit; yoktavyaḥ – muß praktiziert werden; yogaḥ – yoga- System; anirviṇṇa-cetasā – ohne Abweichung; saṅkalpa – gedankliche Spekulation; prabhavān – geboren aus; kāmān – materielle Wünsche; tyaktvā – aufgebend; sarvān – alle; aśeṣataḥ – vollständig; manasā – durch den Geist; eva – gewiß; indriya-grāmam – die Gesamtheit der Sinne; viniyamya – regulierend; samantataḥ – von allen Seiten.
Man sollte yoga mit Entschlossenheit und Glauben praktizieren und nicht vom Pfad abweichen. Man sollte alle materiellen Wünsche, die aus gedanklicher Spekulation entstehen, ohne Ausnahme aufgeben und so alle Sinne von allen Seiten durch den Geist beherrschen.
ERLÄUTERUNG: Wer yoga praktiziert, sollte diesen Vorgang entschlossen und geduldig ausführen, ohne davon abzuweichen. Man sollte vom letztlichen Erfolg überzeugt sein und diesem Pfad mit großer Ausdauer folgen, ohne sich entmutigen zu lassen, wenn sich nicht sogleich Erfolg einstellt. Jedem, der strikt den Anweisungen folgt, ist Erfolg garantiert. Bezüglich bhakti-yoga sagt Rūpa Gosvāmī:
utsāhān niścayād dhairyāt
tat-tat-karma-pravartanāt
saṅga-tyāgāt sato vṛtteḥ
ṣaḍbhir bhaktiḥ prasidhyati
„Wenn man den Vorgang des bhakti-yoga mit voller Begeisterung, Ausdauer und Entschlossenheit ausführt, den vorgeschriebenen Pflichten in der Gemeinschaft von Gottgeweihten folgt und ausschließlich in Tugend handelt, ist einem der Erfolg gewiß.“ ( Upadeśāmṛta 3)
Was Entschlossenheit betrifft, so sollte man dem Beispiel des Sperlingsweibchens folgen, das seine Eier in den Wellen des Ozeans verlor. Ein Sperlingsweibchen hatte seine Eier an das Ufer des Ozeans gelegt, aber der große Ozean trug die Eier auf seinen Wellen davon. Der kleine Vogel war sehr aufgeregt und bat den
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