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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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Stellung gerät man niemals, nicht einmal inmitten der größten Schwierigkeiten, ins Wanken. Dies ist in der Tat wirkliche Freiheit von allen Leiden, die aus der Berührung mit der Materie entstehen.
    ERLÄUTERUNG: Durch das Praktizieren von yoga löst man sich allmählich von materiellen Vorstellungen. Das ist das Hauptmerkmal des yoga- Prinzips. Nach dieser Stufe erreicht man die Stufe der Trance ( samādhi ), was bedeutet, daß der yogī durch seinen transzendentalen Geist und seine transzendentale Intelligenz die Überseele erkennt, ohne jedoch dem Irrtum zu unterliegen, das Selbst mit dem Überselbst gleichzusetzen. Der Pfad des yoga basiert mehr oder weniger auf den Prinzipien des Patañjali-Systems. Einige unautorisierte Kommentatoren versuchen zu erklären, die individuelle Seele sei mit der Überseele identisch, und die Monisten glauben, dies zu verwirklichen sei Befreiung. Doch dadurch beweisen sie, daß sie den eigentlichen Zweck von Patañjalis yoga- System nicht kennen. Im Patañjali-System ist transzendentale Glückseligkeit ein gültiges Prinzip, doch die Monisten erkennen diese transzendentale Glückseligkeit nicht an, weil sie befürchten, dadurch die Theorie des Einsseins in Frage zu stellen. Die Dualität von Wissen und Wissendem wird von den Nichtdualisten verneint, doch im vorliegenden Vers wird erklärt, daß transzendentale Freude – erfahren durch transzendentale Sinne – existiert. Und das wird auch von Patañjali Muni, dem berühmten Vertreter des yoga- Systems, bestätigt. Der große Weise erklärt in seinen Yoga-sūtras (4.34): puruṣārtha-śūnyānāṁ guṇānāṁ pratiprasavaḥ kaivalyaṁ svarūpa-pratiṣṭhā vā citi-śaktir iti.
    Diese citi-śakti, die innere Energie, ist transzendental. Puruṣārtha bezieht sich auf materielle Religiosität, wirtschaftliche Entwicklung, Sinnenbefriedigung und am Ende den Versuch, mit dem Höchsten eins zu werden. Dieses „Einssein mit dem Höchsten“ wird von den Monisten kaivalyam genannt. Laut Patañjali aber ist dieses kaivalyam eine innere, transzendentale Energie, durch die sich das Lebewesen seiner wesensgemäßen Stellung bewußt wird. Diesen Vorgang nannte Śrī Caitanya ceto-darpaṇa-mārjanam, das Reinigen des unreinen Spiegels des Geistes. Diese „Reinigung“ ist die wahre Befreiung ( bhava-mahā-dāvāgni-nirvāpaṇam ). Die Theorie des nirvāṇa – ebenfalls eine vorbereitende Erkenntnis – stimmt mit diesem Prinzip überein. Im Bhāgavatam (2.10.6) wird dies svarūpeṇa vyavasthitiḥ genannt, und hier im vorliegenden Vers wird dasselbe von der Bhagavad-gītā bestätigt.
    Nach dem nirvāṇa, der Beendigung des materiellen Daseins, erreicht das Lebewesen die Ebene, auf der es spirituelle Tätigkeiten ausführt, das heißt die Ebene des Kṛṣṇa-Bewußtseins, des hingebungsvollen Dienstes für den Herrn. Svarūpeṇa vyavasthitiḥ: Hier erst beginnt „das wirkliche Leben des Lebewesens“, um es mit den Worten des Bhāgavatam auszudrücken. Māyā, Illusion, ist der Zustand, in dem das spirituelle Leben von materieller Verunreinigung bedeckt wird. Befreiung von diesem materiellen Einfluß bedeutet jedoch nicht, daß die ursprüngliche, ewige Stellung des Lebewesens vernichtet wird. Damit stimmt auch Patañjali überein: kaivalyaṁ svarūpa-pratiṣṭhā vā citi-śaktir iti. Diese citi-śakti, die transzendentale Freude, ist wahres Leben. Im Vedānta-sūtra (1.1.12) wird dies mit den Worten ānanda-mayo ’bhyāsāt bestätigt. Diese natürliche transzendentale Freude ist das endgültige Ziel des yoga, und dieses Ziel wird durch hingebungsvollen Dienst, bhakti-yoga, leicht erreicht. Bhakti-yoga wird im Siebten Kapitel der Bhagavad-gītā eingehend beschrieben.
    In dem yoga- System, wie es in diesem Kapitel beschrieben wird, gibt es zwei Arten von samādhi: samprajñāta-samādhi und asamprajñāta-samādhi. Wenn man die transzendentale Position mittels philosophischen Forschens erreicht, wird dies samprajñāta-samādhi genannt. Im asamprajñāta-samādhi hat man keine Verbindung mehr mit weltlichen Freuden, denn auf dieser Stufe hat man alle Arten von Glück, das durch die Sinne erfahren wird, transzendiert. Wenn der yogī einmal in dieser transzendentalen Position verankert ist, kommt er niemals zu Fall. Nur wenn ein yogī imstande ist, diese Position zu erreichen, ist seine Bemühung erfolgreich. Der sogenannte yoga unserer heutigen Zeit, bei dem alle möglichen Sinnesfreuden erlaubt sind, ist in sich

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