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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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Persönlichkeit Gottes steht. Dies wird in den späteren Versen dieses Kapitels noch ausführlicher erklärt werden.

    Vers 7
    7
    s$avaRBaUtaAina k(AEntaeya ‘ak{(itaM yaAinta maAimak(Ama, /
k(lpaºayae paunastaAina k(lpaAd"AE ivas$a{jaAmyah"ma, //7//
    sarva-bhūtāni kaunteya
   prakṛtiṁ yānti māmikām
kalpa-kṣaye punas tāni
   kalpādau visṛjāmy aham
    sarva-bhūtāni – alle Geschöpfe; kaunteya – o Sohn Kuntīs; prakṛtim – Natur; yānti – gehen ein; māmikām – Meine; kalpa-kṣaye – am Ende des Zeitalters; punaḥ – wieder; tāni – all diejenigen; kalpa-ādau – am Anfang des Zeitalters; visṛjāmi – erschaffe; aham – Ich.
    O Sohn Kuntīs, am Ende des Zeitalters gehen alle materiellen Manifestationen in Meine Natur ein, und am Anfang des nächsten Zeitalters erschaffe Ich sie durch Meine Kraft erneut.
    ERLÄUTERUNG: Die Schöpfung, Erhaltung und Vernichtung der materiellen kosmischen Manifestion sind völlig vom höchsten Willen der Persönlichkeit Gottes abhängig. „Am Ende des Zeitalters“ bedeutet zum Zeitpunkt von Brahmās Tod. Brahmā lebt einhundert Jahre lang, und einer seiner Tage entspricht etwa 4 300 000 000 unserer Erdenjahre. Seine Nacht währt ebensolange. Einer seiner Monate besteht aus dreißig solchen Tagen und Nächten und ein Jahr aus zwölf solchen Monaten. Nach Ablauf von einhundert solchen Jahren, wenn Brahmā stirbt, findet die Zerstörung oder Vernichtung statt; das bedeutet, daß die vom Höchsten Herrn manifestierte Energie wieder in Ihn zurückgezogen wird. Wenn es dann wieder notwendig ist, die kosmische Welt zu manifestieren, geschieht dies durch Seinen Willen. Bahu syām: „Obwohl Ich eins bin, werde Ich zu vielen.“ So lautet der vedische Aphorismus ( Chāndogya Upaniṣad 6.2.3). Der Höchste Herr erweitert Sich in die materielle Energie, und so erscheint die gesamte kosmische Manifestation erneut.

    Vers 8
    8
    ‘ak{(itaM svaAmavaí"Bya ivas$a{jaAima pauna: pauna: /
BaUtaƒaAmaimamaM k{(tµamavazAM ‘ak{(taevaRzAAta, //8//
    prakṛtiṁ svām avaṣṭabhya
   visṛjāmi punaḥ punaḥ
bhūta-grāmam imaṁ kṛtsnam
   avaśaṁ prakṛter vaśāt
    prakṛtim – die materielle Natur; svām – von Meinem persönlichen Selbst; avaṣṭabhya – eingehend in; visṛjāmi – Ich erschaffe; punaḥ punaḥ – immer wieder; bhūta-grāmam – alle kosmischen Manifestationen; imam – diese; kṛtsnam – gesamte; avaśam – automatisch; prakṛteḥ – der Kraft der Natur; vaśāt – unter Verpflichtung.
    Die gesamte kosmische Ordnung untersteht Mir. Durch Meinen Willen wird sie immer wieder automatisch geschaffen, und durch Meinen Willen wird sie am Ende vernichtet.
    ERLÄUTERUNG: Die materielle Welt ist die Manifestation der niederen Energie der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Dies ist bereits mehrfach erklärt worden. Bei der Schöpfung wird die materielle Energie als mahat-tattva freigesetzt, in das der Herr als die erste puruṣa -Inkarnation, Mahā-viṣṇu, eingeht. Er liegt im Ozean der Ursachen und atmet unzählige Universen aus, und als Garbhodaka-śāyī Viṣṇu geht Er in jedes dieser Universen ein. Auf diese Weise wird jedes Universum erschaffen. Dann manifestiert Er Sich als Kṣīrodaka-śāyī Viṣṇu, und dieser Viṣṇu geht in alles ein, selbst in das winzige Atom. Diese Tatsache, daß Er in alles eingeht, wird im vorliegenden Vers erklärt.
    Was nun die Lebewesen betrifft, so werden sie in den Schoß der materiellen Natur eingegeben und nehmen als Ergebnis ihrer vergangenen Taten verschiedene Stellungen ein. So beginnen die Tätigkeiten der Lebewesen in der materiellen Welt. Die verschiedenen Lebensformen existieren vom ersten Augenblick der Schöpfung an. Es ist nicht so, daß sich alles im Laufe der Zeit entwickelt. Die verschiedenen Lebensformen werden gleichzeitig mit dem Universum erschaffen. Menschen, Säugetiere, Raubtiere, Vögel – alles wird zur gleichen Zeit geschaffen, denn alle Wünsche, die die Lebewesen bei der letzten Vernichtung hatten, werden erneut manifestiert. Durch das Wort avaśam wird hier klar darauf hingewiesen, daß die Lebewesen mit diesem Vorgang nichts zu tun haben. Der Seinszustand, in dem sie sich in ihrem letzten Leben in der vergangenen Schöpfung befanden, wird einfach erneut manifestiert, und all dies geschieht einfach durch den Willen des Herrn. Das ist die unbegreifliche Macht der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Und nachdem der Herr die

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