Bhagavad Gita wie sie ist
akṣarāt – jenseits der Unfehlbaren; api – auch; ca – und; uttamaḥ – der Beste; ataḥ – deshalb; asmi – Ich bin; loke – in der Welt; vede – in der vedischen Literatur; ca – und; prathitaḥ – berühmt; puruṣa-uttamaḥ – als die Höchste Persönlichkeit.
Weil Ich transzendental bin zu den Fehlbaren und Unfehlbaren und weil Ich der Größte bin, bin Ich sowohl in der Welt als auch in den Veden als die Höchste Person berühmt.
ERLÄUTERUNG: Niemand kann die Höchste Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, übertreffen – weder die bedingte Seele noch die befreite Seele. Folglich ist Er die größte aller Persönlichkeiten. Aus diesem Vers geht nun eindeutig hervor, daß die Lebewesen und die Höchste Persönlichkeit Gottes Individuen sind. Der Unterschied zwischen ihnen besteht darin, daß die Lebewesen, sowohl im bedingten als auch im befreiten Zustand, die unermeßlichen Energien der Höchsten Persönlichkeit Gottes niemals quantitativ übertreffen können. Es ist falsch anzunehmen, der Höchste Herr und die Lebewesen befänden sich auf der gleichen Ebene oder seien in jeder Hinsicht gleich. Was ihre Persönlichkeit betrifft, so muß man immer zwischen ihrer übergeordneten und untergeordneten Stellung unterscheiden. Das Wort uttama ist hier von großer Bedeutung. Niemand kann die Höchste Persönlichkeit Gottes übertreffen.
Das Wort loke bedeutet „in der pauruṣa āgama (den smṛti- Schriften)“. Im Nirukti- Wörterbuch wird bestätigt: lokyate vedārtho ’nena. „Der Sinn der Veden wird von den smṛti- Schriften erklärt.“
Der Höchste Herr wird in Seinem lokalisierten Paramātmā-Aspekt ebenfalls direkt in den Veden beschrieben. Der folgende Vers erscheint in den Veden ( Chāndogya Upaniṣad 8.12.3): tāvad eṣa sampra-sādo ’smāc charīrāt samutthāya paraṁ jyoti-rūpaṁ sampadya svena rūpeṇābhiniṣpadyate sa uttamaḥ puruṣaḥ. „Wenn die Überseele aus dem Körper kommt, geht Sie in das unpersönliche brahmajyoti ein; dann behält Sie in Ihrer Form Ihre spirituelle Identität bei. Dieser Höchste wird als die Höchste Persönlichkeit bezeichnet.“ Dies bedeutet, daß die Höchste Persönlichkeit Ihre spirituelle Ausstrahlung aussendet und verbreitet, die die höchste Quelle allen Lichts darstellt. Diese Höchste Persönlichkeit hat auch einen lokalisierten Aspekt, den Paramātmā. In Seiner Inkarnation als Vyāsadeva, der Sohn Satyavatīs und Parāśaras, erklärt Er das vedische Wissen.
Vers 19
19
yaAe maAmaevamas$ammaUX#Ae jaAnaAita pauç&SaAeÔamama, /
s$a s$avaRivaà"jaita maAM s$avaRBaAvaena BaAr"ta //19//
yo mām evam asammūḍho
jānāti puruṣottamam
sa sarva-vid bhajati māṁ
sarva-bhāvena bhārata
yaḥ – jeder, der; mām – Mich; evam – also; asammūḍhaḥ – ohne Zweifel; jānāti – kennt; puruṣa-uttamam – die Höchste Persönlichkeit Gottes; saḥ – er; sarva-vit – der Kenner von allem; bhajati – bringt hingebungsvollen Dienst dar; mām – Mir; sarva-bhāvena – in jeder Hinsicht; bhārata – o Nachkomme Bharatas.
Jeder, der Mich als die Höchste Persönlichkeit Gottes kennt, ohne daran zu zweifeln, ist der Kenner aller Dinge. Daher beschäftigt er sich voll und ganz in Meinem hingebungsvollen Dienst, o Nachkomme Bharatas.
ERLÄUTERUNG: Es gibt viele philosophische Spekulationen über die wesensgemäße Stellung der Lebewesen und der Absoluten Wahrheit. In diesem Vers nun erklärt die Höchste Persönlichkeit Gottes unmißverständlich, daß jeder, der weiß, daß Śrī Kṛṣṇa die Höchste Person ist, tatsächlich alles weiß. Wer nur über unvollkommenes Wissen verfügt, spekuliert einfach weiter über die Absolute Wahrheit; wer jedoch über vollkommenes Wissen verfügt, beschäftigt sich, ohne seine wertvolle Zeit zu verschwenden, direkt im Kṛṣṇa-Bewußtsein, im hingebungsvollen Dienst des Höchsten Herrn. Die ganze Bhagavad-gītā hindurch wird diese Tatsache immer wieder betont. Und trotzdem gibt es so viele uneinsichtige Kommentatoren der Bhagavad-gītā, die die Höchste Absolute Wahrheit und die Lebewesen für ein und dasselbe halten.
Vedisches Wissen wird śruti genannt, das, was man durch Hören lernt. Man sollte die vedische Botschaft von Autoritäten wie Kṛṣṇa und Seinen Repräsentanten empfangen. Hier trifft Kṛṣṇa klare Unterscheidungen, und man sollte von dieser Quelle hören. Einfach nur zu hören, wie die Schweine es tun, ist nicht genügend.
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