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Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
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seinen Augen, als sie sich umdrehte. “Ich hätte wissen müssen, dass du der letzte Mensch bist, von dem ich Sympathie erwarten könnte, Abbie Fraser.”
    “Wenn ich wüsste, dass du sie wirklich brauchst …” Abbie fühlte einen brennenden Schmerz, als er seinen Rollstuhl wendete, sodass er ihr Auge in Auge gegenübersaß. Sie konnte es nicht verhindern, dass ihr Blick sich auf seine Beine richtete, die unter einer Decke verborgen waren.
    “Mehrere gebrochene Wirbel, gerissene Bänder und schwere Schäden am Rückgrat”, hielt er ihr vor.
    “Und wie lautet die Prognose?”
    “Die Chancen stehen zwanzig zu achtzig, dass ich in den nächsten zwölf Monaten meine Beine wieder bewegen kann. Aber ich denke, dass dies eine ziemlich optimistische Betrachtungsweise ist.”
    “Die Ärzte hätten dir das nicht gesagt, wenn sie nicht daran glaubten, Nick”, widersprach sie ihm. “Was hätte es für einen Sinn, falsche Hoffnungen in dir zu wecken?”
    “Ich kann es nicht gerade ermutigend nennen, wenn die Chance achtzig Prozent groß ist, dass ich für den Rest meines Lebens in diesem Ding sitzen muss.”
    Abbie hasste es, ihn so negativ reden zu hören. Sie straffte die Schultern und sah ihm in die Augen. “Was willst du also dagegen tun?”
    “Was schlägst du vor?”, fragte er spöttelnd. “Was kann ich denn in meiner Position schon tun?”
    “Es gibt die Physiotherapie. Du weißt genauso gut wie ich, dass man mit Übungen die Muskeln stärken und damit die Chancen erhöhen kann, dass die Glieder wieder beweglich werden.”
    “Glaubst du das wirklich? Der Schaden an meiner Wirbelsäule ist so groß, dass ich wohl kaum darauf hoffen kann, meine Beine jemals wieder benutzen zu können.”
    “Soll das bedeuten, dass du nicht einmal den Versuch unternimmst? Was ist mit dir los, Nick? Willst du nicht wenigstens die Chance ergreifen?”
    “Nicht, wenn es bedeutet, dass ich mir etwas vormache. Das verstehst du doch, Abbie? Gerade du warst es doch, die immer wollte, dass alles mit Garantien versehen ist.”
    Abbie wandte sich ab, damit er nicht sah, wie sehr er sie verletzt hatte. Sie hatte damals kein Risiko eingehen wollen und damit den Bruch herbeigeführt. Dass Nick ihr das jetzt zum Vorwurf machte, schmerzte sie mehr, als sie sich eingestehen wollte. Aber es zeigte auch, wie sehr Nick sich verändert hatte. Der Nick, den sie früher kannte, hätte sich niemals so herzlos verhalten.
    “Es ist deine Sache, wie du dich entscheidest”, sagte sie kühl. “Ich gehe jetzt und suche deinen Vater. Ich habe noch eine Menge Hausbesuche auf der Liste.”
    “Es tut mir leid”, sagte er zerknirscht. “Ich hätte meinen Frust nicht auf dir abladen sollen, Abbie.”
    “Nein, das hättest du wirklich nicht, aber es ist verständlich. Es muss hart für dich sein”, sagte sie.
    “Ja, das ist es. Aber ich muss lernen, damit fertig zu werden, nicht wahr? Ich habe mich gefreut, dich wiederzusehen, Abbie. Vorsicht!”
    Er schwang den Rollstuhl herum und fuhr auf die Terrassentür zu. Bestimmt war es nicht leicht für ihn, sie zu öffnen, doch Abbie blieb auf der Stelle stehen und machte keine Anstalten, ihm zu helfen, weil sie meinte, dass ihn dies kränken würde. Er war immer ein Dickkopf gewesen und fest entschlossen, das zu erreichen, was er sich vorgenommen hatte.
    Diese Eigenschaft ist ihm über die Jahre hinweg gut zustatten gekommen, denn immer wieder hatte man in Yewdale davon gehört, wie tüchtig er war und wie weit er es gebracht hatte, obwohl er nur selten die Stadt besuchte.
    Aus Nick Delaney war ein im ganzen Land hoch angesehener Psychiater geworden, der in einem der berühmtesten Krankenhäuser in London lehrte. Darüber hinaus hielt er rund um die Welt Vorträge und wurde zu Lehrveranstaltungen eingeladen. Dafür, dass er in jungen Jahren einen so hohen Stellenwert besaß, hatte er hart arbeiten müssen. Umso weniger verständlich war es, dass er sich jetzt so fallen ließ. Warum kämpft er nicht viel mehr, fragte sich Abbie auf dem Weg ins Haus.
    Sie fand Major Delaney in seinem Arbeitszimmer. Er war ein Mann von Mitte sechzig, dem man immer noch die militärische Haltung ansah. Freundlich lächelnd sah er Abbie entgegen.
    “Hat Dr. Allen Sie zu mir geschickt?”, fragte er.
    “Ja. Sie wollte, dass ich Ihren Blutdruck messe, damit sie sehen kann, ob das neue Medikament anschlägt.”
    “Dann muss ich es wohl über mich ergehen lassen, obwohl ich es gar nicht mag, dass man so viel Tamtam um mich

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