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Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
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macht”, sagte er. “Pamela hatte darauf gedrungen, dass ich mich untersuchen lasse, ich selber fand mich ganz in Ordnung.”
    “Du weißt sehr gut, dass dir in letzter Zeit oft schwindlig geworden ist, Ronald”, bemerkte Mrs. Delaney, die inzwischen ins Zimmer gekommen war. “Und das ist kein gutes Zeichen, wie Dr. Allen sagte.”
    Abbie bestätigte dies, während sie den Blutdruck maß. “Aber ich kann Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, dass es Ihnen viel besser geht als das letzte Mal. Die neuen Tabletten zeigen offenbar Wirkung. Frau Dr. Allen wird sich freuen, wenn sie das hört. Trotzdem, Major, vermeiden Sie so gut es geht Milchprodukte, trinken Sie möglichst wenig Alkohol, und wenn Sie sich wieder einmal Ihre Pfeife anstecken, denken Sie einmal darüber nach, ob Sie das Rauchen nicht aufgeben können.”
    “Wenn ich das alles befolge, dann macht das Leben ja gar keinen Spaß mehr”, erwiderte Major Delaney unwillig.
    “Hör gar nicht hin!”, sagte Mrs. Delaney lachend zu Abbie. Da sie sich so lange kannten, war sie bei dem vertraulichen Du geblieben. “Ronalds Problem ist, dass er sein Leben lang gewöhnt war, Befehle zu geben, aber er hasst es, zu gehorchen.” Sie fasste Abbie am Arm und führte sie aus dem Zimmer, aber anstatt sie zur Haustür zu begleiten, bat sie sie in einen kleinen Salon auf der anderen Seite der Halle. “Ich weiß, wie viel du zu tun hast, aber ich wollte mit dir gern ein paar Worte über Nick sprechen. Du hast ihn gerade gesehen?”
    “Ja, ich habe ihn gesehen.” Abbie überlegte krampfhaft, wie sie sich diplomatisch aus der Affäre ziehen konnte.
    “Mach dir keine Gedanken”, sagte Mrs. Delaney. “Ich weiß, was du denkst, und du hast Recht. Nick verhält sich nicht so, wie die meisten von uns es von ihm erwartet hätten, nicht wahr?”
    “Es muss sehr bitter für ihn sein, aber kann man das nicht verstehen? Er muss am Boden zerstört gewesen sein, als er die Prognose hörte.”
    “Natürlich war er das und ist es noch.” Pamela Delaney konnte den Schmerz über das traurige Schicksal ihres Sohnes kaum verbergen. “Warum musste das ausgerechnet Nick passieren? Er wollte doch immer nur anderen Menschen helfen. Es ist einfach nicht fair!”
    “Nein, fair ist es nicht, aber es ist nun einmal geschehen, und Nick muss damit fertig werden. Aber er macht den Eindruck, als ob er gar nicht kämpfen will, und das verstehe ich nicht, weil es nicht zu ihm passt”, erklärte sie und errötete dabei ein wenig.
    “Ihr beiden seid immer so gute Freunde gewesen. Ich erinnere mich daran, wie ihr in den Schulferien unzertrennlich gewesen wart. Nick war mehrere Male von Freunden eingeladen worden, die Ferien bei ihnen zu verbringen, aber er hat immer abgelehnt, weil er nach Hause kommen und dich wiedersehen wollte.”
    Abbie kämpfte mit den Tränen. Das hatte sie nie gewusst. “Ich war auch gern mit ihm zusammen”, gestand sie. “Als wir Kinder waren, waren wir wirklich ein Herz und eine Seele.”
    “Vielleicht versteht ihr euch auch heute noch gut? Nick hat viele Freunde, aber ich glaube nicht, dass er einem von ihnen so nahe steht wie dir. Und das gibt mir den Mut, dich etwas zu fragen, Abbie. Willst du nicht versuchen, Nick zu helfen, dass er wieder eine Zukunft für sich sieht? Niemand wäre dafür besser geeignet als du. Es bricht mir das Herz, wenn ich mit ansehen muss, wie er sich selber aufgibt.”
    “Ich würde ihm gern helfen, keine Frage, aber ich bin mir gar nicht sicher, ob Nick meine Hilfe wünscht”, sagte Abbie.
    “Natürlich wünscht er sie nicht”, erwiderte Mrs. Delaney lachend. “Noch ist Nick fest entschlossen, von keinem Menschen Hilfe anzunehmen. Aber ich bin sicher, dass du einen Weg findest, um ihn umzustimmen. Wenn irgendjemand diesen dickköpfigen Jungen zur Räson bringen kann, dann bist du es, Abbie.”
    Mrs. Delaney brachte Abbie an die Haustür und winkte, als sie in ihr Auto stieg. Am Eingangstor hielt Abbie einen Augenblick an und blickte zurück. Ihr Herz wurde schwer, als sie den Rollstuhl auf der Terrasse hinter dem Haus stehen sah.
    Nick schien keine Notiz von ihr zu nehmen. Sein Blick war starr auf die Berge gerichtet. Sein Gesicht, von Schmerzen und Bitterkeit gezeichnet, war ihr fremd geworden. Plötzlich wusste Abbie, dass Nicks Mutter sich falschen Hoffnungen hingab, wenn sie auf die einst so innige Freundschaft zwischen ihr und ihrem Sohn setzte. Der Mann im Rollstuhl war ein Fremder geworden. Wie sollte sie ihm

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