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Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
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sie schließlich an seinem Haus ankamen, wollte sich Abbie verabschieden und schnell aussteigen, doch das ließ er nicht zu.
    “Ich bringe dich natürlich nach Hause. So müde bin ich nämlich nicht, um dich in der Dunkelheit allein auf den Weg zu schicken”, sagte er so entschieden, dass Abbie nicht wagte, ihm zu widersprechen. Für einen Mann wie Nick war es selbstverständlich, eine Frau sicher nach Hause zu bringen, auch wenn er am Ende seiner Kraft war.
    Vor ihrem Haus hielt er an. “Weißt du, was das Schlimmste an diesem Unfall ist, Abbie?”, fragte er. “Dass alle Menschen versuchen, Entscheidungen für mich zu treffen. Ich weiß, dass sie es gut meinen, aber es hilft mir nicht. Es ist weiß Gott schlimm genug zu wissen, dass du nur ein halber Mann bist, aber man will nicht wie ein solcher behandelt werden.”
    “Das habe ich niemals vorgehabt, Nick”, versuchte Abbie sich zu rechtfertigen.
    “Nein, das hast du sicher nicht. Aber beantworte mir bitte eine Frage: Hättest du dir jemals Gedanken darüber gemacht, wenn ich dich nach Hause gebracht hätte, bevor der Unfall passierte?” Er lachte bitter, als sie nicht darauf antwortete. “Weißt du jetzt, was ich meine? Die Art und Weise, wie mich alle behandeln, macht mich krank, und das ist es, was ich am meisten hasse.”
    “Ich sehe ein, dass es hart für dich ist, aber du hast Unrecht, wenn du meinst, dass ich dich anders sehe als früher.”
    “Ach, hör doch auf mit diesen Sprüchen!” Nick lehnte sich über sie, um die Tür zu öffnen. “Entschuldige bitte, dass ich nicht aufstehe. Ich fürchte, besser als so kann ich dir nicht beim Aussteigen helfen.”
    Abbie ärgerte sich darüber, dass er ihr nicht glauben wollte. “Du bist der dickköpfigste Mann, den ich kenne, und ich frage mich, warum ich mir so viel Mühe gebe, dich zu überzeugen.”
    “Das frage ich mich auch”, konterte er. Sie waren sich in diesem Augenblick so nahe, dass Abbie meinte, sich in seinen Augen spiegeln zu können, während ihr der schwache Duft seiner Seife in die Nase stieg. Ihre Gedanken und Gefühle wirbelten durcheinander, als Vergangenheit und Gegenwart sich miteinander zu verschmelzen schienen. Was würde als Nächstes passieren?
    Nick zog sich abrupt von ihr zurück, und seine Stimme war hart wie Stahl, als er sagte: “Ich mache mir keine Illusionen, Abbie. Für mich wird es Zeit, nach Hause zu fahren. Es war ein langer, ermüdender Tag.”
    Abbie stieg aus und ging ohne ein Wort des Abschieds in ihr Haus. Nick wollte es einfach nicht wahrhaben, dass seine Behinderung nichts an ihrem Verhältnis zueinander änderte. Sie war eben nicht die Frau, die er liebte, und das erklärte alles.
    “Es sieht so aus, als hättest du dich gestern mit Nick gut amüsiert.”
    Abbie war gerade dabei, die Liste ihrer Hausbesuche durchzugehen, als Sam sie am nächsten Morgen in der Praxis begrüßte. Sie hatte schlecht geschlafen, weil die Ereignisse des vergangenen Tages ihr nicht aus dem Kopf gegangen waren. Zu hoch waren ihre Erwartungen gewesen, als sie meinte, Nick würde sich mit seinem Unglück bald abfinden und mit sich selbst und seiner Rolle in der Gesellschaft ins Reine kommen.
    “Abbie?”
    Sie schrak zusammen, als sie merkte, dass sie Sams Frage nicht beantwortet hatte. “Ich muss zugeben, dass ich mit meinen Gedanken weit fort war”, erklärte sie. “Ich muss immerfort an den unglückseligen Taucher denken.”
    “Ich habe gehört, dass ihr beide euer Möglichstes getan habt, um dem armen Kerl zu helfen”, sagte Sam. Wieder sah er sie fragend an. “Stimmt etwas nicht, Abbie? Du siehst heute Morgen so aus, als ob du neben dir stehst.”
    “Unsinn! Ich dachte nur über die viele Arbeit nach, die mich heute erwartet”, erwiderte sie ungehalten.
    “Bist du sicher?” Er lehnte sich gegen den Schreibtisch, kreuzte die Arme und musterte sie eindringlich. “Ich mache mir Sorgen um dich”, antwortete er.
    “Danke, Sam. Ich wollte dir nicht wehtun. Aber es gibt etwas, was ich mit mir selbst ausmachen muss, verstehst du?”
    “Hat es etwas mit Nick Delaney zu tun? Du benimmst dich seltsam, seit du von seinem Unfall gehört hast. Hattest du vielleicht früher etwas mit ihm? Und liegt da das Problem?”
    “Nicht wirklich”, antwortete Abbie ausweichend. “Nick und ich sind zusammen aufgewachsen. Wir sind viele Jahre lang gute Freunde gewesen, und ich möchte ihn davon überzeugen, dass das Leben ihm immer noch sehr viel geben kann. Aber das ist nicht

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