Bianca Arztroman Band 0011
Irgendetwas stimmt mit dem Baby nicht.”
9. KAPITEL
“Ich komme sofort!” Will legte den Hörer auf.
Emily zitterte, als sie in die Diele ging und ihre Jacke anzog. Sie musste nicht lange warten. Eine Viertelstunde später saß sie schon neben Will im Auto.
“Sag mir genau, was Susan gesagt hat”, bat er und gab Gas.
“Nichts Konkretes. Sie wollte nur, dass wir so schnell wie möglich in die Praxis kommen, um über meine Blutwerte zu sprechen.” Sie schluckte. “Dr. Hathaway würde mich nicht anrufen und so etwas sagen, wenn die Ergebnisse normal wären, nicht wahr?”
Will konzentrierte sich auf den Verkehr. Er nickte unmerklich. “Trotzdem sollten wir jetzt nicht herumspekulieren. Das bringt uns nicht weiter.” Er drückte Emilys Hand. “Einverstanden?”
Sie nickte und brachte sogar ein Lächeln zustande.
Wenig später betraten sie Susans Praxis und setzen sich ins Wartezimmer. Will nahm ihre Hand.
“Übrigens, habe ich dir schon gesagt, dass ich deine Idee an Greg Olivier weitergegeben habe?”, fragte er ablenkend.
“Welche Idee?”
“Die Wohltätigkeitsveranstaltung, von der wir uns einen Batzen Geld für unser Projekt erhoffen! Du hattest eine Barbecue-Party vorgeschlagen!”
“Oh ja”, sagte Emily lebhaft. Sie war dankbar über die Ablenkung.
“Er hat sehr positiv reagiert und versprochen, sich der Sache anzunehmen.”
“Das freut mich, Will!”
“Natürlich werden wir eine Menge Arbeit mit den Vorbereitungen haben, aber wir hoffen, dass das Fest Ende Juni stattfinden kann.”
Emily nickte. “Das sind noch ein paar Wochen. Ich drücke die Daumen. Wie schön wäre es, wenn Crossbow eine neue, moderne Entbindungsklinik bekäme!”
Die Tür öffnete sich, und die Schwester rief Emily und Will auf. Mit zitternden Knien wankte Emily an Wills Arm in Susans Sprechzimmer.
Susan bot ihnen zwei Stühle an. Sie sah ernst aus. “Ich bin froh, dass Sie mitkommen konnten, Will” begann sie.
“Was ist los?”, fragte er.
Emilys Angst steigerte sich ins Unerträgliche. Sie krampfte die Hände im Schoß zusammen und starrte auf ihre Finger.
“Die Ergebnisse des letzten Bluttests sind da.” Sie reichte Will einen Computerausdruck. “Ein Wert ist erhöht!”
“Welcher?”, fragte Emily aufgeregt.
“Ihr Alphafetoprotein. Das kann bedeuten …”
“Ich weiß, was es bedeuten kann”, unterbrach Emily. Neuralrohrfehlbildungen wie Spina bifida, Hirnlosigkeit und weitere Formen angeborener Missbildungen des Rückenmarks und der Wirbelsäule. Sie dachte an die Babys, die sie mit eigenen Augen gesehen hatte und an ihre unglücklichen Eltern … Nein, nicht mein Kind, dachte sie verzweifelt und schloss die Augen.
“Wir müssen sofort eine komplette Ultraschalluntersuchung machen”, fuhr Susan fort. “Am besten rufe ich in der Klinik an, dass Sie unterwegs sind. Einverstanden?”
Emily sah Will an. Er nickte. “Je eher, desto besser”, sagte er entschlossen.
Susan griff zum Telefon und rief die Klinik an. Während sie wartete, füllte sie einen Überweisungsschein aus. “Wir sollten außerdem eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen”, fuhr sie fort. “Wenn Sie wollen, dann melde ich Emily in Houston an.” Sie warf den werdenden Eltern einen ernsten Blick zu. “Sollte das Ergebnis positiv ausfallen, dann haben Sie nicht mehr viel Zeit, um über einen eventuellen Schwangerschaftsabbruch nachzudenken”, warnte sie.
Emily fühlte sich wie im Nebel. Alles ging furchtbar schnell. Plötzlich war sie wieder in Wills Auto auf dem Weg in die Klinik, wo die Röntgenassistentin schon auf sie wartete, um den Ultraschall zu machen.
Wenig später lag sie auf der Untersuchungsliege. Will stand neben ihr und starrte wie gebannt auf den Monitor, während die Röntgenassistentin sich auf das Ultraschallgerät konzentrierte. Zentimeter um Zentimeter tastete sie mit dem Sensor über Emilys Bauch und vermaß das werdende Baby.
“Siehst du etwas?”, fragte Emily mit belegter Stimme.
“Nichts Pathologisches”, antwortete Will, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden. “Auch die Form des Schädels sieht normal aus”, fuhr er fort.
Emily kam die Untersuchung wie eine Ewigkeit vor, und sie atmete befreit auf, als die Assistentin das Gerät ausmachte. “Sie können sich wieder anziehen”, sagte sie freundlich.
“Und? Ist alles in Ordnung?” Emilys Blicke wanderten panisch zwischen der Röntgenassistentin und Will hin und her.
“Ganz sicher können wir nicht sein”, sagte
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