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Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
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als ein großer, sportlicher Mann die Notaufnahme betrat. Er sah sich um, entdeckte Anna, kam mit langen Schritten auf sie zu, hob sie hoch, wirbelte sie herum und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Nicht auf die Wange!
    Pete erstarrte. Wie kam der Kerl dazu, sich so aufzuführen? Und wie konnte Anna eine dermaßen vertrauliche Begrüßung an ihrem Arbeitsplatz dulden? Darüber würde er mit ihr reden müssen!
    Aber auf jeden Fall musste er mit Josh sprechen! Der Junge machte sich unnötige Sorgen um seine Stiefmutter. Sie war keineswegs einsam oder verlassen! Sie schien eine ganze Batterie von Männern im Hintergrund zu haben!
    Wieder einmal schweiften seine Gedanken ungebührlich ab, und er verpasste den Namen des Mannes, als Anna ihn vorstellte.
    “Wir haben sie erst einmal auf die Kinderstation gebracht”, erklärte Anna. “Ich kann dich hinbringen, Ben.”
    Ben! Den Namen hatte er noch nie leiden können! Erwachsene Männer hießen nicht Ben!
    Er sah sich um. Im Augenblick war die Ambulanz leer. “Ich gehe mit”, erklärte er und wunderte sich über den eifersüchtigen Ton in seiner Stimme.
    Der Fahrstuhl war ziemlich voll, und er stellte sich hinter Anna. Ein Fehler, denn wieder stieg ihm ihr verdammtes Parfüm in die Nase, und mit dem Duft kamen Fantasien, die wenig mit der augenblicklichen Situation zu tun hatten!
    “Sie hat ein gebrochenes Bein und zahlreiche Schürf- und Fleischwunden”, erklärte Anna. “Wir haben ihr Bein geschient und ruhiggestellt. Hoffentlich ist es ein glatter Bruch, damit sie nicht operiert werden muss. Vorhin war der Orthopäde noch nicht ganz sicher. Zu Mrs. Clarke, das ist die Fahrerin dies Unfallautos, hat sie gesagt, dass sie Naomi heißt.”
    “Naomi Wilson! Ich bin sicher, dass es Naomi Wilson ist! Sie kann nichts dafür, das arme Ding. Es sind die Eltern, die eine saftige Lektion verdient haben!”
    Die Aufzugtür öffnete sich, und sie stiegen aus.
    “Naomi Wilson? Die Tochter von Nigel und Lexie Wilson? Bist du sicher, Ben?”
    “Ganz sicher!” Er wandte sich an Pete. “Haben Sie schon einmal von
Wilson’s Property Development
gehört? Das ist eines der größten Bauunternehmen in der Region. Im Augenblick erweitern sie den alten Golfplatz. Die neuen Reihenhäuser und Bungalows am Rande der Stadt sind auch von ihrer Firma gebaut worden.”
    “Diese Wilsons? Kein Wunder, dass sie massenhaft Schmuck mit sich herumschleppt. Sie ist ein Millionärssprössling!”
    Anna erklärte ihrem Freund, dass sie große Mengen Schmuck in den Taschen des Mädchens gefunden hatten.
    Es war wirklich Naomi Wilson, die Tochter des bekannten Baulöwen! Ben hatte sie identifiziert. “Vielleicht ist es besser, wenn ich auf die Eltern warte”, meinte er. “Sie werden ziemlich aufgeregt sein!”
    “Das wäre durchaus normal”, erwiderte Pete.
    Ben zuckte die Schultern. “Ich fürchte, dass ihre Aufregung andere Wurzeln hat. Sie leben und sterben für ihre Arbeit. Das Kind ist ihnen nur lästig. Der Schule ist das schon lange bekannt. Naomi Wilson ist eine unserer schwierigsten Schülerinnen. Frech, aufsässig, faul! Sie tut das alles, um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern zu erregen, wie uns der Schulpsychologe versicherte, nachdem er mit ihr gesprochen hat. Auch die Eltern wurden informiert. Ohne Erfolg! Stattdessen überweisen sie beachtliche Geldspenden für die Schule und meinen, dass solche Gesten ausreichen.”
    Pete sah, dass Anna ungewöhnlich schweigsam geworden war. In sich gekehrt. Abwesend.
    Er legte den Arm um ihre Schulter, nachdem sie sich von Ben verabschiedet hatte. “Ich fürchte, da können wir nichts tun”, sagte er resigniert. “Wir können die Wilsons nicht ändern. So viel steht fest.”
    Der Fahrstuhl kam, und sie stiegen ein.
    “Aber ist es nicht tragisch für ein Kind, das alles hat, wie jeder denkt, aber eigentlich gar nichts hat! Nicht das, was es sich am meisten wünscht. Liebe und Aufmerksamkeit! Ben sagt, dass sie ein Einzelkind ist. Armes Ding! Sie tut mir leid!”
    Er schwieg. Was hätte er sagen sollen? Er teilte ihre Meinung voll und ganz. Ihn packte die kalte Wut, wenn er an die Eltern dachte! Warum hatten sie überhaupt ein Kind in die Welt gesetzt?
    Die Ambulanz hatte sich wieder gefüllt. Tim Fisher kam auf sie zu. Groß, wuchtig, furchterregend. Er grinste, und das verwischte den gewalttätigen Eindruck.
    “Janice will mit Ihnen reden, Doc!”
    Janice, die sich halb hinter Tim versteckt hatte, trat hervor. Schüchtern, aber nicht

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