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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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Erste das Schweigen. “Tut mir leid, wenn ich unhöflich war. Ich wollte Sie nicht vor den Kopf stoßen.”
    Er zuckte mit den Schultern. “Ist schon in Ordnung. Wussten Sie, dass Ihre Augen topasfarben leuchten, wenn Sie gereizt sind?”
    “Andrew, bitte!” Cate fühlte wider Willen ein Lachen in ihrer Kehle aufsteigen.
    “Das ist mein Ernst.”
    “Na, dann will ich Ihnen mal glauben.” Mit einer unbewussten, nervösen Geste befreite sie ihr Haar von der Haarspange, sodass es auf ihre Schultern herabfiel. “Und worüber wollten Sie wirklich mit mir reden?”
    “Ach ja, was gibt es für Neuigkeiten über Madeleine?”
    “Ich habe heute Morgen mit dem Stationsarzt gesprochen. Madeleine hat tatsächlich eine Lungenentzündung, aber dank Ihrer schnellen Diagnose konnten ihr sofort die richtigen Medikamente verabreicht werden. Sie und das Antibiotikum haben ihr wahrscheinlich das Leben gerettet …”
    “Madeleine kann nicht mehr zurück in ihr Haus, Cate”, sagte Andrew ruhig.
    “Ich weiß.”
    “Hat sie Angehörige?”
    “Ihr Mann ist schon vor Jahren gestorben, aber es existiert noch eine Adoptivtochter.”
    “Was ist das denn für eine Geschichte?”
    Cate zögerte. Aber Andrew gehörte zum Praxisteam und unterlag damit auch der ärztlichen Schweigepflicht. Also würde sie der alten Dame gegenüber wohl keinen Vertrauensbruch begehen. “Es sieht so aus, als wenn die Twiggs ihre Tochter nie über die Adoption aufgeklärt haben und zwar, weil Mr. Twigg es nicht wollte. Nachdem er dann gestorben und die Tochter inzwischen erwachsen war, dachte Madeleine, dass sie es ihr sagen müsse.”
    Er hob die Augenbrauen. “Sie hat es wohl nicht besonders gut aufgenommen?”
    Cate schüttelte den Kopf. “Sie war sehr wütend und verbittert und hat ihre Mutter seitdem nie wieder besucht.”
    “Wir könnten versuchen, sie zu finden.”
    “Es ist viele Jahre her, Andrew.”
    “Das ist egal. Erinnern Sie sich an ihren Namen?”
    Cate runzelte die Stirn. “Sandra? Nein … Sylvia!”
    Andrew nickte zufrieden. “Ich werde mich an den Armeesuchdienst wenden. Sie haben eine sehr hohe Erfolgsrate bei der Suche nach vermissten Personen.”
    “Aber sie könnte inzwischen geheiratet haben”, wandte Cate ein.
    “Auch das ist keine unüberwindbare Hürde.”
    “Andrew …” Cate schaute ihm fest in die Augen. “Sie müssen das nicht tun.”
    “Ich will aber.” Er legte seine Hand auf ihre. “Ihnen ist wichtig, was mit Madeleine passiert, und damit ist es auch für mich wichtig.”
    Cate schoss das Blut in die Wangen. “Selbst wenn wir sie finden, heißt das noch nicht, dass sie auch kommen wird”, gab sie zu bedenken. “Mischen wir uns zu sehr ein, Andrew?”
    “Natürlich nicht!” Er schaute sie geradeheraus an. “Die Experten des Armeesuchdienstes sind mit solchen Aufgaben vertraut. Zu einem Kontakt kommt es nur, wenn beide Parteien damit einverstanden sind.” Seine Stimme wurde plötzlich sehr sanft. “Ist das nicht einen Versuch wert, Cate?”
    Cate sah plötzlich ihre Patientin klar vor ihrem inneren Auge. Alt und einsam, zerbrechlich und hilflos. Unbedingt hatte sie das Recht, am Ende ihrer Tage ihre Familie um sich zu haben. Vielleicht hatte sie sogar inzwischen Enkelkinder. Cate kämpfte mit dem Knoten in ihrem Hals und räusperte sich leise. Sie war nicht naiv genug zu glauben, dass ein möglicher Kontakt zwischen den beiden Frauen problemlos oder schmerzfrei verlaufen würde. Trotzdem war es in jedem Fall einen Versuch wert.
    “Nun?”, fragte Andrew. “Bringen wir den Ball ins Rollen?”
    Cate nickte langsam. “Ja, ich glaube schon.”
    “Gut.” Er drückte ihre Hand. “Ich werde mich gleich heute Nachmittag ans Telefon hängen.” Er machte Anstalten, sich von seinem Stuhl zu erheben, und als Cate das sah, spürte sie den heftigen Wunsch in sich aufsteigen, ihn zurückzuhalten.
    “Wann ziehen Sie in Ihre neue Wohnung?”, fragte sie hastig.
    Andrew ließ sich zurücksinken und ein Schatten flog über sein Gesicht. “In ein paar Tagen. Das Nötigste habe ich zusammen, und morgen wird auch das bestellte Bett geliefert.” Er machte eine hilflose Geste. “Ungeachtet meines Protestes hat Elli darauf bestanden, mich mit Bettwäsche und Küchenutensilien auszustatten.”
    Cate schaute ihn unter gesenkten Wimpern an. “Kann ich vielleicht auch irgendetwas beisteuern?”
    Andrew starrte sie aus schmalen Augen an und lächelte dann zögernd. “Woran haben Sie dabei gedacht?”, fragte er

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