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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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nicht gedacht, dass er sich inbrünstig wünschen würde, sie möge sich melden. Und doch, als das Telefon am nächsten Nachmittag klingelte, er abnahm und ihre Stimme am anderen Ende hörte, da überkam ihm ein plötzliches Gefühl der … Hoffnung? Erleichterung? Hochstimmung?
    “Hör zu, Grant”, kam sie gleich zur Sache. “Ich rufe an, um mich für mein Verhalten gestern zu entschuldigen. Ich weiß nicht, was mit mir los war, und mir ist das alles sehr peinlich, was ich gesagt habe. Es war völlig unangebracht.”
    “Entschuldigung akzeptiert”, murmelte er und ärgerte sich, dass er auf einmal feuchte Hände hatte, trotz der Klimaanlage.
    “Du hattest vollkommen Recht, als du meintest, wir sollten unsere Unstimmigkeiten beilegen.”
    Es war zwar nicht das, was er gesagt hatte, aber warum sich jetzt wegen unwichtiger Kleinigkeiten streiten? “Ich bin froh, dass du mir zustimmst.”
    Eine kleine Gesprächspause trat ein, so als warte sie darauf, dass er noch etwas hinzufügte. Aber ihm fiel absolut nicht ein, was sie meinen könnte.
    Schließlich sagte sie: “Nun, das ist es wohl. Ich wollte es nur klären, um weitere Missverständnisse oder peinliche Situationen zu vermeiden. Du weißt, was geschehen kann, wenn Leute sich unvorbereitet wieder über den Weg laufen.”
    “Vielleicht könnten wir das vermeiden, indem wir einfach ein Treffen vereinbaren”, schlug er vor. “Auf diese Weise würde keiner von uns überrascht sein, und es besteht weniger Wahrscheinlichkeit, dass jemand etwas sagt oder tut, was er hinterher bedauern könnte.”
    “Ich bin mir nicht sicher, was genau du meinst.”
    “Wir könnten irgendwo zusammen zu Abend essen.”
    “Essen?”, wiederholte sie in einem Ton, als hätte er ihr etwas Obszönes vorgeschlagen.
    “Warum nicht? Es soll Leute geben, die so etwas zusammen machen, einfach nur aus dem Grund, weil sie Freunde sind, Olivia.”
    “Freunde …” Sie schien zu überlegen, wie ihr dieses Wort schmeckte. “Nun gut, schaden kann es eigentlich nicht. Aber ich würde lieber irgendwo zu Mittag essen.”
    “Das würde ich auch”, log er glatt. “Aber leider ist mein Terminkalender die nächsten drei Wochen völlig dicht. Wir können auch früh am Abend essen gehen, wenn dir das dein Misstrauen nimmt.”
    “Ich bin nicht misstrauisch”, sagte sie, und auf einmal hörte sie sich an, als hätte sie gerade einen Marathonlauf hinter sich. “Ich konnte mir nur nicht vorstellen, dass wir beide jemals wieder zusammen zu Abend essen würden, das ist alles.”
    Bis vor wenigen Minuten war es ihm genauso ergangen, aber nun wunderte er sich, warum er nicht schon früher daran gedacht hatte.
    “Wie wäre es mit Donnerstag?”, fragte er nach einem kurzen Blick in den Terminkalender. “Gegen fünf werde ich hier im Krankenhaus fertig sein und könnte dich zwischen fünf und sechs abholen.”
    “Gut, einverstanden.”
    Er hörte, wie sich schon wieder Zweifel in ihre Stimme einschlichen, und beeilte sich schnell, sie zu beruhigen. “Und, wie ich sagte, es wird nicht zu spät werden, da wir beide am nächsten Morgen früh aus den Federn müssen. Und nichts Großartiges, einfach nur irgendwo ein netter kleiner Happen.”
    Er verabschiedete sich rasch, bevor sie ihre Meinung wieder ändern konnte. Dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück, legte die Füße auf den Schreibtisch, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte hinauf zur Decke.
    Noch vor einem Monat hätte er behauptet, er wolle seine Erfahrung erweitern, wenn ihn jemand gefragt hätte, warum er sofort einverstanden gewesen war, den Sommer in Springdale zu verbringen. Um seine Chancen für eine höhere Position zu verbessern und vielleicht um Sam Whitfield zu zeigen, dass er es zu etwas gebracht hatte. Der Mann, den Olivias Vater nicht einmal für würdig gehalten hatte, ihr die Schuhe zu putzen. Und doch überlegte er jetzt ernsthaft, ob er nicht hergekommen war, um bei Olivia sein Glück noch einmal zu versuchen.
    Andererseits konnte das auch nicht ganz stimmen. Er wusste doch, es gab keine Hoffnung, wieder etwas in Gang zu bringen, nicht nach dieser schiefgelaufenen Ehe. Und ganz bestimmt genügte ein einziges Essen mit ihr, um dies zu bestätigen.
    Olivia zog sich nicht sonderlich schick an, sie wollte sich damit beweisen, dass es eine ganz normale Verabredung war, nichts Besonderes. Ein weites dreiviertellanges Kleid, Espadrilles, außer einer schlichten Goldkette um den Hals und kleinen goldenen Ohrringen

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