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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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zu machen.”
    “Tatsächlich? Das muss zu Hause einigen Wirbel verursacht haben.”
    “Stimmt.” Aber sie erzählte ihm nicht, dass sie es ohne ihn in Springdale nicht mehr ausgehalten hatte. Er hatte eine so große Lücke in ihrem Leben hinterlassen, zu vieles in der Stadt erinnerte sie an ihn.
    Einen Moment lang betrachtete er sie, trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum. Dann deutete er auf die Speisekarte, die sie in der Hand hielt. “Weißt du schon, was du essen willst?”
    “Nein.” Sie verschanzte sich hinter der ledergebundenen Karte, damit er die Tränen in ihren Augen nicht sah. Sie hatten ihre Ehe mit so großen Hoffnungen begonnen, und es war alles so enttäuschend verlaufen.
    “Möchtest du vorher etwas trinken?”, fragte er.
    “Nein”, sagte sie nochmals. Sie war schon nahe am Wasser, Alkohol würde es nur noch schlimmer machen.
    “Dann ein Glas Wein zum Essen?”
    “Danke, nein. Ich trinke lieber ein Mineralwasser.”
    “Komm schon, Olivia! Ein Glas Wein wird deiner Haltung keinen Abbruch tun. Deine Moral wird nicht in Gefahr geraten, ich verspreche es. Wie wäre es mit einem guten Chardonnay? Früher hast du ihn geliebt.”
    Dich habe ich früher geliebt, dachte sie niedergeschlagen. Bitte erinnere mich nicht immer daran.
    Als hätte er ihre Gedanken erraten, sprach er eine Weile nur über unverfängliche Dinge. Er erzählte ihr von seiner Wanderung durch die Anden, sie berichtete von ihrem Urlaub in Griechenland. Nach und nach begann sie den Abend sogar zu genießen.
    Aber das änderte sich schlagartig, als Grant plötzlich eine unfaire Frage stellte, während sie sich gerade ein Stück gegrillten Seebarsch in den Mund schob.
    “Macht er dich glücklich, Olivia?”
    Olivia schaute ihn verständnislos an. “Wer soll mich glücklich machen?”
    “Henry.”
    “Oh.” Dann fing sie sich wieder. “Ja, ich glaube wohl.”
    “Wie?”
    “Wie?” Sie zuckte mit den Schultern. “So genau kann ich das nicht sagen.”
    Grant starrte konzentriert in sein Weinglas, als würde eine Fliege darin schwimmen. “Nun, wenn das stimmt, was du sagst, dann ist er nicht gerade der fantastischste Liebhaber der Welt.”
    “Er ist sehr nett, Grant.” Sie hatte keine Lust, sich auf eine Diskussion über Henry einzulassen. “Sehr rücksichtsvoll. Zudem haben wir die gleichen Interessen. Wenn wir zusammen sind, habe ich nicht das Gefühl, er würde lieber mit jemandem zusammen sein, der viel aufregender ist. Er ist … ein sehr verlässlicher Mensch.”
    “Habt ihr euch je gestritten?”
    Überrascht sah sie ihn an. “Nein … Niemals.”
    “Wirst du ihn heiraten?”
    “Er muss mir noch einen Antrag machen.”
    “Danach habe ich nicht gefragt. Wir beide wissen, er würde dir nur zu gern den Ring an den Finger stecken. Die Frage ist nur, würdest du es zulassen?”
    “Was interessiert es dich?”
    “Ich möchte dich glücklich sehen, Olivia. Das wollte ich immer. Und er ist der Mann, den sich dein Vater für dich als Ehemann wünscht, da wollen wir uns doch nichts vormachen.”
    “Mein Vater sucht nicht meine Ehemänner aus, Grant.”
    “Das letzte Mal bestimmt nicht, sonst hättest du es nicht einmal bis zum Altar geschafft.”
    “Er hatte keine persönlichen Gründe für seine Einwände. Er hielt mich einfach für zu jung zum Heiraten, das war alles.”
    “Quatsch mit Soße! Er war der Meinung, du könntest eine bessere Partie machen.”
    “Das hat er nie gesagt”, protestierte sie, aber ohne echte Überzeugung in der Stimme, denn er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Selbst am Morgen der Trauung hatte ihr Vater noch alles versucht, die Ehe zu verhindern. “Er …”
    “Ich war auch dort, in diesem Mausoleum von Kirche — hast du das vergessen, Olivia?”, unterbrach er sie. “Und ich habe ihn beobachtet. Er hätte mich am liebsten gelyncht, wenn er gekonnt hätte.”
    “Du bist schnell damit, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, Grant. Aber du selbst bist auch nicht ohne Schuld. Du hättest dein Gesicht sehen müssen, als ich den Mittelgang entlangkam. Es ist ein Wunder, dass ich nicht allein am Altar stand, denn du sahst aus, als wolltest du im nächsten Moment die Flucht ergreifen.”
    “Ja, das stimmt”, gab er mit niederschmetternder Offenheit zu. “Aber der Punkt ist, ich tat es nicht.”
    “Nur weil die Sache schon so weit gegangen war, dass du es nicht mehr konntest.”
    “Ach, hör doch auf, Olivia! Glaubst du im Ernst, ich hätte mich durch eine

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