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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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muss!”, keuchte er. “Was hat er hier zu suchen, Olivia? Sag mir, es ist eine Lüge, dass ihr heute Abend zusammen ausgeht. Sag mir, dass du auf diesen Betrüger nicht noch einmal hereinfällst.”
    “Natürlich nicht. Wir essen nur zusammen, das ist alles.” Sie reichte ihm die Papiere. “Hier, nimm sie und schau sie dir an. Wenn dir etwas nicht klar ist, hinterlass eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Wenn ich zurück bin, rufe ich zurück.”
    “Ich wollte heute früh ins Bett gehen”, sagte ihr Vater. “Ich bin zu oft nach Mitternacht ins Bett gekommen, und langsam macht es sich bemerkbar.”
    “Ich komme nicht spät nach Hause”, versprach sie ihm und schob ihn zur Haustür.
    Grant stand an der Hintertür, als sie in die Küche zurückkehrte. “Wie ich sehe, hat sich nicht viel geändert. Du bist zwar zu Hause ausgezogen, aber wenn dein Vater pfeift, tanzt du immer noch.”
    “Er ist ein alter Mann, Grant”, sagte sie müde. “Und selbst du kannst sehen, dass es ihm nicht gutgeht. Nur weil ich jetzt allein lebe, vergesse ich doch nicht, dass er mein Vater ist. Ein bisschen Nachsicht kostet mich nichts.”
    “Für dich scheint er diese Nachsicht nicht zu haben. Oder weswegen hat er sich hier benommen wie ein Hund, der seinen Lieblingsknochen verteidigen muss?”
    “Er ist mein Vater”, sagte sie nochmals. “Er macht sich Sorgen um mich. Er will nicht, dass ich verletzt werde.”
    “Und ein Essen mit mir würde dir unvorstellbaren Schaden zufügen?”
    “Nun, meinem Magen auf jeden Fall, wenn du so weitermachst. Vielleicht sollten wir die Sache vertagen, bis du weniger mürrisch bist.”
    Grant wirbelte herum, den bekannten störrischen Zug um den Mund. “Ganz bestimmt nicht! Ich lasse mir doch nicht von einem alten voreingenommenen Knacker diktieren, was ich tue oder nicht! Also nimm deine Sachen, bevor ihm noch irgendeine Gemeinheit einfällt!”
    Auf der Fahrt in die Stadt wechselten sie kaum ein Wort. Er hockte hinter dem Steuer seines Wagens und starrte düster auf die Straße vor ihnen.
    Nachdem sie den Fluss überquert hatten, bog er scharf nach links ab und hielt gleich darauf auf der Auffahrt des The Ambassador , Springdales bestem Hotel. Er überließ den Wagen dem Portier und führte Olivia in den Riverside Room .
    “Ich dachte, wir wollten irgendwo nur einen kleinen Happen essen”, meinte sie, als sie am Tisch saßen.
    “Du bekommst hier auch einen Hotdog, wenn du möchtest”, erwiderte er verdrossen. “Mir ist aber mehr nach einem ordentlichen Stück Fleisch, in das ich meine Zähne versenken kann.”
    “Wie zum Beispiel mein Vater?”
    Er blickte von der Weinkarte auf und sah ihren amüsierten Blick. Es zuckte um seinen Mund. “Bin ich solch ein blöder Kerl?”
    “Ja. Aber ich war es ja gewohnt, vergessen?”
    Er schüttelte langsam den Kopf. “War es damals wirklich so, Olivia? Ich meine, dass er und ich uns mit Zähnen und Klauen bekämpften und du dazwischenstandst?”
    “Du musst zugeben, selten einmal wart ihr einer Meinung.”
    “Und das ist immer noch so. Aber wir gehen uns im Krankenhaus aus dem Weg. Ich weiß, er hat etwas dagegen, dass ich hergekommen bin.”
    “Und warum bist du hergekommen, Grant?”
    Als er antwortete, sah er sie nicht an. “Du weißt, warum. Justin hat mich gefragt, ob ich seine Vertretung machen kann.”
    “Justin hätte eine Menge anderer Leute fragen können. Warum ausgerechnet dich?”
    “Er wusste, ich hatte meinen Job aufgegeben und noch keinen neuen angetreten. So hatte ich Zeit.”
    “Du meinst, mit dem Job im hohen Norden ist es Schluss?”
    “Ja. Es waren fast drei Jahre.” Er klatschte mit der Weinkarte auf den Tisch. “Irgendwann hat man es satt, sich zehn Monate im Jahr den Hintern abzufrieren und den Rest der Zeit von Mücken aufgefressen zu werden. Deswegen bin ich nach Kalifornien gezogen, wo die Winter tolerabel sind.”
    Und nun war er wieder im Osten. “Du bist also immer noch der alte Zigeuner. Die Landstraße lockt dich.”
    “Und du hockst immer noch in deiner Heimatstadt. Bist du es nicht allmählich leid, immer nur die alten Gesichter und Orte zu sehen, Liv?”
    Er als Einziger hatte sie je so genannt. Und auch nur dann, wenn sie sich besonders nahe waren. Erinnerungen an die guten Zeiten mit ihm schossen ihr durch den Kopf, und ihr wurde die Brust eng. “Ich bin kurz nach deiner Abreise fortgezogen, Grant. Im September zog ich um nach Windsor und blieb dort die nächsten vier Jahre, um mein Examen

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