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Bianca Arztroman Band 0026

Bianca Arztroman Band 0026

Titel: Bianca Arztroman Band 0026 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Martyn Catherine Spencer
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also kommt es, dass du nicht um deine Ehe gekämpft hast?”
    “Weil Grant, obwohl er ein engagierter und fähiger Arzt war, mit mir ziemlich unbekümmert umging, um es beschönigend auszudrücken. Unzählige Abende habe ich auf ihn gewartet, dass er kommt oder anruft, wie versprochen. Aber immer ging das Krankenhaus vor.”
    “Damit muss man als Arztfrau rechnen”, meinte Bethany ruhig. “Ich denke, du hättest damit rechnen und es akzeptieren sollen.”
    “Das liegt daran, weil du schon auf die dreißig zugehst. Aber damals war ich kaum zwanzig und ein wenig verwöhnt. Ich war nicht bereit, im Leben eines Mannes die zweite Geige zu spielen. Ich war der Ansicht, wenn Grant mich liebte, musste ich für ihn an erster Stelle stehen.”
    “Mag sein, aber damals, am Anfang seiner beruflichen Karriere, blieb ihm vielleicht keine andere Wahl.”
    “Alle Assistenzärzte machen Überstunden, Bethany. Aber die meisten finden dennoch Zeit für ihre Beziehungen, für etwas anderes als nur die Medizin.”
    “Und dir war nicht bewusst, dass er anders war — bevor du Ja sagtest?”
    “Stimmt. Außerdem beging ich in meiner jugendlichen Naivität noch einen Fehler. Ich dachte, wenn wir erst einmal verheiratet wären, würde ich ihn ändern können. Er hatte immer etwas Zigeunerhaftes an sich, aber ich dachte, wenn ich ihm ein wirklich schönes Heim biete, würde er es am Abend kaum erwarten können, nach Hause zu kommen.”
    “Aber Menschen ändern sich nicht, richtig?”
    “Nein. Er zumindest nicht, und ich ebenfalls nicht. Er blieb weiterhin besessen von seiner Arbeit, und ich benahm mich wie gehabt wie ein Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug fortnahm. Schlimmer noch, ich war auf alle Leute eifersüchtig, die mehr von meinem Mann sahen als ich selbst. Besonders auf Frauen, die sich zu einer medizinischen Karriere entschlossen hatten. Warum auch sollte er es eilig haben, zu jemandem zu eilen, der nur ein High-School-Abschlusszeugnis an der Wand hängen hatte?”
    “Weil er sich nicht in dein Abschlusszeugnis verliebt hatte, du kleine Idiotin. Er hatte sich in dich verliebt.”
    “Aber nicht tief genug”, sagte Olivia bitter. “Wenn ja, dann hätte er mich niemals unter solchen Umständen verlassen, besonders damals nicht.”
    “Ich würde ja fragen, was das heißen soll, aber ich denke, diese Antwort werde ich nicht erhalten. Zumindest nicht hier und heute.” Bethany setzte sich aufrecht hin und schaute scharf auf einen Punkt hinter Olivias Schulter. “Blick dich nicht um, aber wenn dein Ex so aussieht wie auf den Fotos, dann kommt er gerade hinaus in den Patio. Und Joanne Bowles ist bei ihm.”
    “Du lieber Himmel!” Die wenigen Shrimps, die Olivia überhaupt heruntergebracht hatte, kamen ihr fast wieder hoch.
    “Möchtest du gehen?”
    “Damit es aussieht, als würde ich weglaufen? Nicht im Leben! Soll er doch gehen, wenn ihm die Gesellschaft nicht gefällt!”
    “Also, ich glaube nicht, dass er dich schon gesehen hat”, meinte Bethany. “Im Augenblick konzentriert er sich auf Joanne, die alle Register zieht, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Und sie scheint dabei richtig erfolgreich zu sein, möchte ich hinzufügen. Wenn ihr Ausschnitt noch ein wenig tiefer wäre, könnten wir sehen, was sie zum Frühstück gegessen hat.”
    Olivia verspürte einen plötzlichen, stechenden Schmerz in der Brust, aber sie sagte: “Es ist mir egal. Er kann essen gehen, mit wem er will. Es interessiert mich nicht die Bohne.”
    “Das sagst du so, Olivia. Aber bist du sicher, dass du ihm nicht noch nachtrauerst?”
    “Ganz sicher. Ich empfinde nichts mehr für hin, so oder so. Er könnte sogar herkommen und sich zu uns an den Tisch setzen, und es würde mich nicht berühren.”
    “Na, großartig!”, sagte Bethany trocken. “Denn er hat dich endlich entdeckt und ist auf dem Weg hierher. Los, setz ein strahlendes Lächeln auf, Mädchen, und versuch nicht so auszusehen, als hätte man dich gerade aus dem Grab geholt. Alle Augen hier im Raum beobachten im Moment die letzte Folge deiner persönlichen Seifenoper.”

4. KAPITEL
    “Nett, dich zu sehen, Olivia”, sagte Grant und sah sie erwartungsvoll an.
    Sie schluckte und starrte stumm in ihren Eistee. Ihr Kopf war leer, die Zunge gelähmt.
    Als das Schweigen peinlich zu werden drohte, erbarmte er sich. “Ich hatte gehofft, dir im Krankenhaus über den Weg zu laufen, damit wir einen Kaffee trinken und uns über ein paar Dinge unterhalten, mit denen wir beim letzten

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