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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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Blick zu. “Wie konntest du so einen Fehler machen … und das an meinem letzten Tag!” Irene klang nicht vorwurfsvoll, aber Sarah wusste, dass sie einen unverzeihlichen Fehler begangen hatte. “Es tut mir leid. Ich … ich hatte nicht bemerkt …” Sarah stiegen die Tränen in die Augen, und Irene legte ihr mütterlich den Arm um die Schultern. Ihr war aufgefallen, dass Sarah in der letzten Woche nicht ganz bei der Sache war und sehr empfindlich reagierte.
    “Was ist denn, Sarah? Warum sagst du es mir nicht? Seit meiner Abschiedsparty bist du wie ausgewechselt. Was ist in dieser Nacht passiert? Ich weiß, du und Dr. Gillespie, ihr seid aufgehalten worden durch die Geburt am Straßenrand. Aber es ist doch noch etwas anderes vorgefallen, nicht wahr?”
    “Ich weiß nicht, was du meinst.” Sarah gab ein schrilles Lachen von sich und konzentrierte sich auf die Reinigung des Entbindungszimmers.
    “Ach nein? Ich weiß, dass in dieser Nacht etwas zwischen dir und dem Doktor gelaufen ist. Ich müsste blind sein, um nicht zu bemerken, wie aufgeregt du in seiner Gegenwart bist. Gibt es etwas, das ich wissen sollte?”
    “Wohl kaum!” Sarah wechselte den Tonfall, als sie Irenes überraschten Blick auffing. “Es besteht nicht die Gefahr, dass Niall sich für mich interessiert.”
    “Und was ist mit dir?” Irene wartete die Antwort nicht ab, sondern wechselte taktvoll das Thema. Sarah war ihr sehr dankbar dafür. Irgendwie überstand sie diesen Morgen, ohne einen weiteren Fehler zu machen, aber sie musste viel Kraft aufbringen, um sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Immer wieder wanderten ihre Gedanken zu jener wunderbaren Nacht, als ihr die Welt noch zu den Füßen zu liegen schien, und zum darauf folgenden Morgen, als der Himmel über ihr zusammenbrach.
    Gegen Mittag war Sarah der Verzweiflung nahe. Nichts konnte die Tatsache ändern, dass Niall seine verstorbene Ehefrau immer noch liebte. Sie musste es akzeptieren und ihr eigenes Leben weiterleben, aber ihr wurde plötzlich bewusst, dass ihr dies nicht gelingen würde, solange sie Niall jeden Tag sah. Sie musste einen Schlussstrich ziehen und
Dalverston General
verlassen. Das war die einzige Möglichkeit, die Schmach, dass sie Niall so wenig bedeutete, zu vergessen.
    Sarah wollte keine Zeit verstreichen lassen und schaute sich gleich die Stellenanzeigen in einer Zeitung durch, die sie in der Krankenhausbibliothek gefunden hatte. Es wurde unter anderem eine Hebamme in einer privaten Praxis in London gesucht. Sarah kopierte die entscheidende Seite, um sich von zu Hause aus darum zu kümmern. Eigentlich wollte sie
Dalverston
gar nicht verlassen, aber was blieb ihr anderes übrig, wenn sie Niall nicht täglich über den Weg laufen wollte?
    Noch am selben Nachmittag traf sie ihn, als ein Notfall eintraf. Sarah ging in den Hof, um den Krankenwagen abzufangen, der eine ohnmächtige Frau transportierte. Sarah hielt die Tür auf, während der Notarzt die Liege zur Aufnahme brachte.
    “Was haben wir denn hier?”, fragte sie.
    “Sie heißt Teresa Kelly. Sie hat vaginale Blutungen. Das ist alles, was wir bisher herausgefunden haben, das heißt, vor ein paar Wochen hat sie ein Kind auf die Welt gebracht.” Der Notarzt schaute zurück, als ein Wagen bis vor die Tür fuhr. “Das ist wohl ihr Ehemann. Er musste zuerst die anderen fünf Kinder zu Verwandten bringen. Sie sind alle unter sieben Jahre alt. Mit dem Neugeborenen sind es sechs”, berichtete er.
    “Sechs?” Sarah warf einen überraschten Blick auf die bewusstlose Frau. “Sie sieht noch so jung aus.”
    “Sie sagen es!” Der Notarzt sagte nichts mehr, während sie die Patientin auf ein Krankenhausbett legten. Mit der Hilfe eines Pflegers brachte Sarah die Frau zum OP, und während Helen den Blutdruck maß, rief Sarah nach einem Arzt. Sie hatte Meena erwartet, aber es war Niall, der in der Tür erschien.
    “Meena ist beschäftigt. Was ist passiert?”
    Er war kurz angebunden und konzentrierte sich ganz und gar auf die bewusstlose Frau.
    “Sie heißt Teresa Kelly und hatte vor ungefähr zwei Wochen ein Baby. Es scheint ihr sechstes Kind zu sein. Sie hat starke vaginale Blutungen, aber mehr wissen wir noch nicht”, erklärte sie ihm sachlich.
    “Und warum nicht? Sarah, Sie arbeiten schon lange genug hier, um zu wissen, dass wir die Krankengeschichte der Patientin brauchen, um sie richtig behandeln zu können!” Er drehte sich zu Helen und hieß sie, die Krankenakte zu holen. Er warf Sarah einen eiskalten

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