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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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brauchte.” Nialls Blick verriet so viel Schmerz, dass Sarahs fast die Tränen kamen. “Ich hätte nicht auf sie hören dürfen. Ich hätte sie überreden müssen, nach England zurückzukehren!”
    Sie berührte seine Hand und streichelte sie vorsichtig. “Das konntest du nicht wissen. Keiner konnte vorhersehen, was passieren würde.”
    “Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber ich hätte sie auf keinen Fall so lange allein lassen dürfen. Das Dorf, das wir betreuen sollten, lag eine Tagesreise mit dem Jeep vom medizinischen Zentrum entfernt. Das bedeutete, dass wir einen Tag hin brauchten, einen Tag, um dort alles zu erledigen, und erst am dritten Tag konnten wir wieder zurück sein. Wir fuhren zu viert, denn außer den Impfungen gab es noch anderes zu erledigen. Alison sollte zurückbleiben, um die Stellung während unserer Abwesenheit zu halten.”
    “Und während du in diesem Dorf warst, ist es passiert”, fragte Sarah nach, als er innehielt.
    “Ja. Hinterher ist mir gesagt worden, dass Alison schon am ersten Nachmittag angefangen hatte heftig zu bluten. Es gab eine Handvoll Frauen, die zu der Zeit im Gesundheitszentrum aushalfen, aber ihnen fehlten sowohl das Wissen als auch die Erfahrung, um Alison helfen zu können. Sie hießen Alison, sich hinzulegen, aber sie konnten die Blutung nicht stoppen. Ein Läufer wurde zu mir geschickt, und ich brach auf meinem Rückweg alle Rekorde. Aber ich kam zu spät. Alison starb an einem Schock aufgrund des massiven Blutverlusts.”
    “Das tut mir so leid, Niall. Ich kann nur ahnen, was du durchgemacht hast. Es muss schrecklich gewesen sein.”
    “Es hätte verhindert werden können, Sarah! Und Gott weiß, wie sehr ich darunter leide, dass ich Alison alleine gelassen habe, als sie mich am dringendsten gebraucht hätte. Ich habe sie im Stich gelassen!”
    “Nein! Bitte nicht, Niall!” Sarah stand auf und legte die Arme um ihn. Sie drückte ihn an sich und versuchte ihn zu beruhigen. “Du musst einsehen, dass dich keine Schuld trifft.”
    “Das ist nicht so leicht!” Er drehte sich weg und machte damit deutlich, dass er sich nicht von ihr trösten lassen wollte. Sie ging einen Schritt zurück und verkrampfte, als sie seinen kühlen Ausdruck bemerkte. Niall stand auf und ging auf die Tür zu, ohne dass Sarah ihn aufzuhalten versuchte. Wie sollte sie das auch anstellen? Sie konnte ihm nichts bieten. Er mochte sie letzte Nacht körperlich begehrt haben, aber es reichte nicht aus, um ihn seine verstorbene große Liebe vergessen zu lassen.
    Er blieb an der Tür stehen und sprach so teilnahmslos, dass ihr Herz zu brechen drohte. “Die letzte Nacht hätte nicht stattfinden dürfen, Sarah. Ich hätte es nie soweit kommen lassen sollen. Es tut mir leid, und ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen wirst.”
    Wie sollte sie das ertragen? Er stand vor ihr und bereute all das, was sie in der letzten Nacht miteinander verbunden hatte. Es schien ihm nicht besonders viel bedeutet zu haben, das war es doch, was er ihr damit sagen wollte. Sie war nur ein Ersatz für die Frau gewesen, die er noch immer liebte, und sonst nichts.
    Sarah ließ sich nichts anmerken. “Es gibt nichts zu verzeihen. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne nach Hause fahren.” Sie hielt ihren Blick auf den Tisch gerichtet und sprach mit etwas zittriger Stimme. “Ich … ich denke, dass wir beide besser vergessen sollten, was passiert ist, findest du nicht auch?”
    Er machte einen Schritt zur Seite, als sie in Richtung Tür ging, um das Haus zu verlassen. Als sie den Garten betrat, atmete sie einmal tief durch und sog die duftende Morgenluft ein. Die Sonne war soeben aufgegangen, und goldfarbene Strahlen spielten mit den Blättern an den Bäumen. Das passte irgendwie nicht. Sarah war mehr nach Regen und Nebel zu Mute, denn auch ihre innere Welt war plötzlich so farblos und kühl geworden.
    Niall würde sie nie so lieben, wie sie ihn liebte. Sie hatte das Gefühl, das alles nicht ertragen zu können!
    “Um Gottes willen, Sarah! Was ist denn nur mit dir? Die Namensschildchen sind falsch angebracht!”
    Irene legte das Baby auf den Wickeltisch und schnitt das Plastikarmbändchen durch. Sie beschriftete ein neues und legte es dem Kind um das Handgelenk, bevor sie es der Mutter brachte.
    “Hier ist es, Mrs. Lewis. Möchten Sie die frisch gebadete Lucy ein wenig halten?” Irene verließ die glücklichen Eltern und ging zurück, um den Rest aufzuräumen. Sie warf Sarah einen besorgten

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