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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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Zeit sein würde, hatte sie sich immer soweit in der Gewalt, dass sie mit ihren Tränen wartete, bis er eingeschlafen war. Jetzt, nach kaum zwei Wochen hier zusammen mit Ethan Flett, sollte das alles mit einem Mal anders sein?
    “Na, Probleme?”
    Kate fuhr herum. Ethans Schwester blickte ihr fragend ins Gesicht. Die Fähigkeit, unbemerkt neben einem aufzutauchen, schien in der Familie zu liegen.
    “Äh, Ethan …”, stotterte Kate.
    “Ethan wünscht zu wissen, wann ich endlich gehe”, vollendete Diana Wilson den Satz selbstbewusst. Sie lächelte, als sie bemerkte, dass Kate errötete. “Das ist schon in Ordnung, meine Liebe. Ethan und ich liegen uns ständig in den Haaren. Das war schon früher so. Er ist schrecklich von sich selbst eingenommen, und ich nehme kein Blatt vor den Mund. Das ergibt eine ziemlich explosive Mischung.”
    “Das glaube ich”, meinte Kate.
    “Ich denke, die Jahre in St. Finbar sind schuld daran”, fuhr Diana fort. “Den ganzen Tag scharwenzelten Assistenzärzte um ihn herum; keiner wagte, sich Ethan gegenüber auch nur ansatzweise kritisch zu äußern aus Angst, das könnte der eigenen Karriere abträglich sein. Und wenn man pausenlos derart hofiert wird, glaubt man am Ende wohl selbst, man sei der Größte.”
    “Dr. Flett hat im St. Finbar Hospital gearbeitet?”, fragte Kate ungläubig. Sie kannte die Klinik in London dem Namen nach. Sie hatte den Ruf eines Arme-Leute-Krankenhauses.
    “Acht Jahre lang. Er hat seine Privatpraxis erst aufgemacht, als Jodie sieben wurde, um häufiger zu Hause bei ihr und Gemma sein zu können.”
    “Gemma”, nahm Kate das Stichwort auf, “wie war sie? Sie muss wunderschön gewesen sein. Aber was für ein Mensch war sie?”
    “Sie war wundervoll”, antwortete Diana. “Liebenswürdig, charmant, eine vollendete Gastgeberin, und sie konnte reiten wie der Teufel …” Nachdenklich fügte sie hinzu: “Wenn man ihr Ende bedenkt, eigentlich eine Ironie des Schicksals.”
    “Dann starb sie durch einen Reitunfall?”
    Diana nickte. “Sie ritt im gestreckten Galopp, als ihr Pferd plötzlich strauchelte und sie abwarf. Sie fiel unglücklich und war auf der Stelle tot.” Langsam lenkten sie ihre Schritte wieder zum Haus.
    “Jodie muss sie sehr geliebt haben”, sagte Kate leise halb zu sich selbst.
    “Umgekehrt genauso. Gemma vergötterte Jodie. Als bei der Kleinen die Mukoviszidose diagnostiziert wurde, war sie am Boden zerstört. Aber mal was anderes. Sie sind jetzt zwei Wochen hier. Wie finden Sie denn das: einen hochbegabten Arzt, einen Mann von neununddreißig Jahren, der sich hinter seinem Schreibtisch zu Hause verkriecht und keinen Schritt mehr vor die Tür setzt … das ist doch nicht normal, oder?”
    “Mrs. Wilson …”, begann Kate unsicher.
    “Ja, ich weiß. Er ist Ihr Chef, und Sie wollen sich nicht in die Nesseln setzen. Das kann ich verstehen. Aber können Sie ihm nicht von Zeit zu Zeit einen kleinen Anstoß geben, dass er mal wieder eine andere Perspektive gewinnt?”
    “Ich glaube nicht, dass es ausgerechnet mir gelingen könnte, Ihren Bruder zu irgendetwas zu überreden”, wandte Kate ein.
    Diana sah sie mit einem gewinnenden Lächeln an. “Da bin ich ganz anderer Meinung. Überhaupt glaube ich, dass sie auf beide, auf Ethan und auf Jodie, einen hervorragenden Einfluss haben.”
    Kate wollte noch fragen, wieso, aber sie waren schon fast am Ziel. Ethan und Jodie erwarteten sie bereits auf der Terrasse.
    “Ihre Schwester ist großartig”, sagte Kate, als sie und Ethan Dianas Wagen hinterherblickten. Jodie war schon mit einem dicken Packen Modezeitschriften, den ihre Tante ihr mitgebracht hatte, vorausgeeilt und im Haus verschwunden.
    “Ja”, meinte Ethan, “allerdings nur in kleinen, wohl abgewogenen Dosen.”
    Sie mussten beide lachen. Ethan wurde gleich darauf wieder ernst und fragte: “Kate, stimmt das, was Diana vermutet hat … dass Sie sich hier einsam fühlen?”
    “Nein”, antwortete sie, “ganz bestimmt nicht.”
    “Sollte es einmal doch so sein”, fuhr Ethan fort, “nehmen Sie einfach meinen Wagen und fahren Sie irgendwohin, wenn Ihnen danach ist.”
    “Im Ernst?”, fragte Kate erstaunt, nicht nur weil sie an seinen schmucken BMW denken musste.
    “Ich muss wohl zugeben, dass ich Ihnen Unrecht getan habe, als ich dachte, Sie würden mit Jodie nicht zurechtkommen”, erklärte er ein wenig kleinlaut. “Ich finde, sie hat sich ausgezeichnet entwickelt, seitdem Sie hier sind, und ich bin Ihnen sehr

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