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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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wäre, wäre das übel für ihn ausgegangen. Aber jetzt wollen diese Idioten ihn nach Salzburg kutschieren, weil es hier in Kitzbühel angeblich niemanden gibt, der ihn operieren kann. Und ich sage, den Transport übersteht er nicht.”
    Noch einmal wandte sich Ethan an den Notarzt. Wieder gab es eine kurze, aber heftige Debatte. Dann sah Kate, dass der junge Arzt die Achseln zuckte und zurück zum Rettungswagen ging, der sich gleich darauf in Bewegung setzte.
    “Und was geschieht jetzt?”
    “Sie fahren ihn nach Kitzbühel”, antwortete Ethan und eilte zum Wagen, sodass Kate laufen musste, um mit ihm Schritt zu halten.
    “Und wer soll ihn da denn operieren?”
    “Na, wer wohl? Ich.”
    Kate blieb wie angewurzelt stehen und starrte Ethan an. “
Sie?

    “Es war die einzige Möglichkeit, sie davon abzubringen, mit dem armen Mr. Berkeley stundenlang in der Gegend herumzufahren. So hat er unter Umständen noch eine Chance.”
    Wenn es gut geht, dachte Kate, werden sie ihn mit Glückwünschen überschütten. Aber wenn nicht, wird es furchtbar für Ethan. Sie werden ihn steinigen, weil er sich eingemischt hat. Sie atmete einmal tief durch, dann fragte sie: “Besteht vielleicht noch Bedarf an einer einigermaßen brauchbaren OP-Schwester?”
    Ethans Kopf fuhr erstaunt herum. “Kommt nicht in Frage, Kate”, sagte er bestimmt. “Wenn das schiefgeht, will ich Sie da nicht mit hineingezogen haben.”
    “Ach Quatsch”, widersprach sie. “Sie wollen bloß die ganzen Lorbeeren für sich alleine einheimsen.”
    “Kate …”
    “Der Rettungswagen ist unterwegs”, erinnerte Kate. “Wenn wir jetzt nicht losfahren und hier noch lange reden, hat sich das alles sowieso erledigt.”
    Ein Lächeln leuchtete in Ethans Augen auf. “Sie sind komplett verrückt, wissen Sie das?”
    “Dann sind wir ja zu zweit. Jetzt müssen wir aber los.”
    Die Fahrt dauerte nicht lange. In halsbrecherischem Tempo hatte Ethan die heulende Sirene eingeholt, noch bevor sie das Krankenhaus erreichten. Eine Röntgendiagnose bestätigte seinen Verdacht. In Windeseile wurden Blutkonserven bestellt, der Anästhesist informiert und das Operationsteam zusammengetrommelt. Es konnte losgehen.
    In diesem Augenblick kam Kate erst vollständig zu Bewusstsein, worauf sie sich da eingelassen hatten. Sie hatte keinen Zweifel an Ethans Können. Aber immerhin hatte er seit vier Jahren nicht mehr operiert, und bei ihr selbst waren es drei Jahre her, seitdem sie das letzte Mal am OP-Tisch gestanden hatte. Lieber Himmel, dachte sie, lass das bitte alles glatt laufen.
    Sekunden, nachdem sie Ethan das erste Instrument angereicht und er den ersten Schnitt gemacht hatte, waren alle Bedenken verflogen. Die Jahre dazwischen waren wie weggewischt. Jeder Handgriff saß, als hätte es nie eine Unterbrechung von mehreren Jahren gegeben.
    “Das Ding ist ganz schön groß”, murmelte Ethan unter seinem Mundschutz, als er die Aorta freigelegt hatte. Im Bereich der Erweiterung hatte das Gefäß einen Durchmesser von mehr als viereinhalb Zentimetern. Die Gefahr einer Perforation war tatsächlich in jedem Augenblick gegeben. Dadurch dass Ethan jetzt aber die Aorta jederzeit abbinden konnte, konnte er eine eventuelle Blutung sofort unter Kontrolle bekommen.
    “Klemme”, sagte Ethan leise, nachdem er das Gewebe rund um das Aneurysma gesäubert hatte. Kate reichte sie ihm. Ihr war klar, dass jetzt vor allem schnell gearbeitet werden musste. Denn sobald die Aorta oberhalb der Auswölbung abgeklemmt war, wurde der ganze Körper von dort an abwärts nicht mehr mit arteriellem Blut versorgt.
    “Er hat wirklich am Rande des Abgrunds gelebt”, bemerkte Ethan, während Kate eine zweite Klemme unterhalb des Aneurysmas anbrachte, so dass Ethan einen Schnitt in der Mitte der Erweiterung legen konnte. Die Gefäßwände waren tatsächlich nur noch dünn wie Papier, die Auswölbung gefüllt mit Thrombozyten, die nur noch einen engen Kanal freiließen. Ethan setzte ein Stück künstlicher Arterie ein und vernähte das Implantat mit den Enden des Gefäßes.
    “Fertig?”, fragte Kate noch vor den letzten Stichen. Ethan nickte. Vorsichtig löste sie für eine Sekunde die untere Klemme, um das Blut zurückfließen zu lassen. Es war kein Lufteinschluss im Implantat zu entdecken.
    “Sieht soweit ganz gut aus”, meinte er und vollendete die Naht. Kate entfernte die untere Klemme.
    “Jetzt kommt der Moment der Wahrheit”, sagte Ethan und grinste unter seinem Mundschutz, als er nach der

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