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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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laut um Hilfe schreien.”
    “Das brauchst du nicht, Kate. Ich bin’s”, sagte eine wohlbekannte Stimme. Es war Ethan.
    “Wie … was machst du denn hier?”, fragte Kate völlig überrascht.
    “Dürfte ich einen Moment hineinkommen? Es ist ziemlich ungemütlich hier.”
    “Ja … ja, natürlich”, stotterte sie und starrte ihn immer noch mit aufgerissenen Augen an. Dann kramte sie mit zittrigen Fingern nach ihrem Hausschlüssel. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander. “Hier drin sieht es ein bisschen chaotisch aus”, entschuldigte sie sich zerstreut, “aber ich bin heute kaum zu Hause gewesen.” Sie öffnete die Tür.
    “Kate, ist Jodie hier?”, fragte Ethan, kaum dass sie die Schwelle überschritten hatten.
    “Jodie? Wieso sollte sie ausgerechnet hier sein?”, fragte Kate entgeistert zurück. Sie sah Ethan mit hängenden Schultern im Flur stehen. Dann durchfuhr es sie heiß und kalt. “Ethan, um Gottes willen, sag, was los ist! Ist Jodie weggelaufen?”
    “Jodie ist gestern Morgen aus Malden verschwunden. Der Letzte, der sie gesehen hat, sah sie in Alnwick in den Zug nach London steigen.”
    “Oh Ethan, nein”, stöhnte Kate auf. “Sie hat doch bestimmt ihre Medikamente nicht mit.”
    “Im Gegenteil. Sie hat alles eingepackt, was da war”, erklärte Ethan mit gequälter Miene. “Sie hat auch eine Nachricht hinterlassen, in der stand, sie wolle ‘alles in Ordnung bringen’. So hatte ich die vage Hoffnung, sie könnte bei dir sein.”
    “Aber wieso? Als wir uns das letzte Mal sahen, war sie nicht gerade gut auf mich zu sprechen, wenn du dich erinnerst”, sagte Kate. Dann erkundigte sie sich in sanfterem Ton: “Hast du bei ihren Freunden überall nachgefragt?”
    “Bei welchen Freunden denn? Sie hat bei uns oben keine … das weißt du doch.” Ethan folgte Kate ins Wohnzimmer, wo sie die Gasheizung in Gang brachte. “Bei Diana und ihrem Mann kann sie auch nicht sein. Die sind gerade in der Toscana.”
    Kate dachte nach. “Franz!”, fiel ihr plötzlich ein. “Natürlich. Franz wollte sich doch dieses Wintersemester in London einschreiben …”
    “Mit Franz ist sie fertig”, unterbrach sie Ethan und schüttelte den Kopf. “Er ist bestimmt der Letzte, den sie sehen will, glaub mir.”
    “Man könnte ja wenigstens mal nachfragen, meinst du nicht?”
    “Vielleicht …”, seufzte er niedergeschlagen, während Kate schon nach dem Telefonbuch suchte. Dann fiel ihr Blick auf seine vom Regen durchweichten Sachen.
    “Du bist ja vollkommen durchnässt. Gib mir deinen Mantel und deine Jacke und setz dich hier an die Heizung”, befahl sie und drückte Ethan in einen Sessel. “Gegessen hast du vermutlich auch noch nichts?”
    “Es geht schon. Mit mir ist alles in Ordnung. Aber Jodie …”
    “In der Küche hab ich noch Suppe, die nur rasch aufgewärmt werden muss.” Als sie in der Küche allein war und nachdem sie die Suppe auf den Herd gesetzt hatte, stützte sie die Hände auf den kleinen Küchentisch und schloss die Augen. Warum musste Jodie ausgerechnet jetzt weglaufen und Ethan hierherkommen lassen? dachte sie. Sie hatte so sehr versucht, darüber hinwegzukommen. Ihr war nicht entgangen, wie eingefallen Ethans Wangen waren. Er war richtig schmal geworden. Das konnte kaum innerhalb der kurzen Zeit geschehen sein, seit der Jodie fort war. Dann riss sich Kate zusammen. Sie schalt sich im Stillen, weil sie dabei war, sich um Ethan Sorgen zu machen. Hatte er sich um sie gesorgt? Nicht eine Zeile war sie ihm wert gewesen. Gut, nahm sie sich vor, ich werde ihm helfen, Jodie wieder aufzutreiben. Aber das war’s dann auch.
    Als sie kurz darauf mit der heißem Suppe auf einem Tablett ins Wohnzimmer kam und Ethan zusammengesunken neben der Heizung hocken sah, als sie beobachtete, wie Ethan brav seinen Teller leerlöffelte, war es um Kates Vorsätze fast schon wieder geschehen. Es gelang ihr mit einiger Mühe tatsächlich, Franz’ Unterkunft ausfindig zu machen und ihn zu erreichen. Die Auskunft, die sie erhielt, war, dass er von Jodie weder etwas gesehen noch gehört hatte.
    “Nichts?”, fragte Ethan mutlos.
    Kate schüttelte den Kopf. Sie dachte angestrengt nach, wie sie ihn ein wenig aufrichten könnte.
    “Kate”, unterbrach Ethan plötzlich ihr Schweigen, “warum bist du weggelaufen?”
    “Ich bin nicht weggelaufen”, wehrte sie sich. “Ich bin nach Hause gefahren. Und ich habe eine Nachricht hinterlassen.”
    “Ich weiß. Ich kenne sie auswendig: ‘Ich gehe, weil ich

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