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Bianca Arztroman Band 0031

Bianca Arztroman Band 0031

Titel: Bianca Arztroman Band 0031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Gordon Maggie Kingsley Jennifer Taylor
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hätte ihr nichts ausmachen dürfen.”
    “Tja, es wird so sein, wie du sagst, mein Liebling”, meinte Ethan nicht besonders überzeugend. “Aber jetzt musst du mich noch ein wenig weiterarbeiten lassen, sonst wird mein Buch nie fertig.”
    Nachdem Jodie gegangen war, kam er wieder ins Grübeln. Nie würde er zugeben … auch Jodie gegenüber nicht …, dass er unzählige Male bei Kate angerufen hatte, ohne dass jemand den Hörer abnahm, dass alle Briefe, die er geschrieben hatte, ungeöffnet zurückgekommen waren, dass er sich schließlich selbst auf den Weg nach London gemacht hatte, aber auch da Kate nicht in ihrer Wohnung angetroffen hatte. “Sie ist weg”, hatte eine misstrauische Nachbarin nur knapp erklärt. Das war alles. Eigentlich war es ihm nicht anders ergangen als Jodie. Nicht mal eine lausige Postkarte hatte er bekommen.
    “Du siehst ja entsetzlich aus”, sagte Andrew in der ihm eigenen unverblümten Art. Sie setzten sich an einen der Tische und nahmen vom Kellner die Speisekarten entgegen.
    “Danke, Andrew, charmant wie immer”, erwiderte Kate trocken.
    “Entschuldige, Kate, aber schau dich doch selbst an”, meinte er unbeirrt. “Die sechs Wochen in Shropshire in Tante Phyllis’ trübseligem Ferienhaus scheinen dir nicht sonderlich gut bekommen zu sein.”
    Womit er Recht hatte. Kate hatte zwar versucht, sich mit Lesen und auf langen Spaziergängen zu zerstreuen und die Erinnerungen abzuschütteln, aber schließlich musste sie sich eingestehen, dass das alles nichts half.
    “Und wie geht’s unser verrückten Phyllis?”, wollte Andrew wissen.
    “Tante Phyllis ist nicht verrückt”, verteidigte sie Kate. Andrew konnte über sie sagen, was er wollte, aber eines musste man Tante Phyllis lassen: Als Kate unangemeldet mit einem Koffer in der Hand bei ihr vor der Tür stand, hat sie keine Sekunde gezögert, Kate aufzunehmen, und hat vor allem auch keine Fragen gestellt, wofür Kate grenzenlos dankbar war.
    Der Kellner kam und nahm ihre Bestellungen auf. Als er wieder gegangen war, fragte Andrew: “Und was willst du jetzt als Nächstes machen?”
    “Mir einen neuen Job suchen, natürlich”, antwortete Kate kurz angebunden.
    “Das dürfte wohl etwas schwieriger werden, als du dir das vorstellst. Freie Stellen sind knapp, und ich glaube kaum, dass Dr. Flett dir ein glänzendes Zeugnis schreiben wird, nachdem du ihm davongelaufen bist.”
    “Ich bin ihm nicht davongelaufen”, protestierte Kate, konnte dabei aber nicht vermeiden, dass sie errötete, was auch Andrew nicht entging. “Ich … äh … wir haben einfach festgestellt, dass es nicht so funktioniert, wie wir uns das gedacht hatten.”
    Kate verzieh sich diese halbe Lüge ohne Weiteres, denn was ging es schließlich ihren Bruder an, was sich in Wirklichkeit abgespielt hatte. Andererseits musste sie sich eingestehen, dass Andrew ins Schwarze getroffen hatte, als er ihre Arbeitssuche ansprach. All ihre Vorstellungsgespräche waren an dem Punkt gescheitert, an dem die Sprache auf ihre letzte Anstellung kam, für die Kate kein Zeugnis vorweisen konnte.
    Natürlich würde Ethan ihr kein Zeugnis schreiben, wenn er es nicht einmal fertigbrachte, anzurufen oder eine einfache Postkarte zu schicken. Dabei hatte sie dafür gesorgt, dass eine Nachbarin ihr die Post nach Shropshire nachschickte, wohin sie fast unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus Österreich verschwunden war. Aber das Einzige, was bei ihr ankam, waren Rechnungen und Drucksachen. Sieh der Wahrheit ins Gesicht, dachte Kate bei sich zum hundersten Mal, Jodie hatte Recht: Er hat dich nie geliebt.
    “Nein, danke. Ich hab noch etwas zu erledigen”, sagte Kate, als Andrew ihr nach dem Essen anbot, sie im Taxi mit nach Hause zu nehmen. Sie wusste, dass sie ihn sonst kaum losgeworden wäre. So trottete sie durch den stärker werdenden Regen der kleinen, dunklen Wohnung entgegen, die wieder ihr Zuhause war.
    Sie senkte den Kopf und beschleunigte ihre Schritte. Zum ersten Mal seit Langem hatte sie den Wunsch, möglichst schnell in die Harrier Street zu kommen. Wenige Meter vor ihrem Ziel blieb sie wie angewurzelt stehen. Vor ihrer Haustür im Schatten stand eine männliche Gestalt, von der sie nur Umrisse erkennen konnte, da er sich offenbar zum Schutz vor dem Regen in die äußerste Ecke des Eingangs gedrängt hatte.
    Kate nahm all ihren Mut zusammen und sagte laut in seine Richtung: “Hören Sie! Ich will da rein. Und wenn Sie nicht augenblicklich von dort verschwinden, werde ich

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