Bianca Arztroman Band 0031
Glückliche!” Sally Green stand auf und reckte sich. “Stellt euch das vor, den ganzen Tag herumhängen und nicht mit solchen Leuten wie Trisha zu tun zu haben … Was für ein Traum!”
Sarah lachte. “Du weißt genau, dass du jeden Augenblick hier genießt. Aber wenn es das ist, was du dir wünschst, Irene, dann herzlichen Glückwunsch. Aber wir können dich nicht einfach so gehen lassen. Wir werden eine Abschiedsparty für dich organisieren.”
“Das habe ich alles schon geplant”, antwortete Irene triumphierend. “Wie wäre es, wenn wir alle nach Ulverston fahren und dort den Laternenumzug begleiten? Der findet immer am zweiten oder dritten Samstag im September statt, das Timing könnte also nicht besser sein. Und danach kommt ihr alle zu mir, und dort lassen wir dann eine Party steigen!”
“Das klingt super”, antwortete Helen und sprach allen aus dem Mund. “Ich habe schon von diesem Laternenumzug gehört, aber gesehen habe ich ihn noch nie.”
“Dann weißt du nicht, was du verpasst hast”, berichtete Sarah. “Ich habe es erst einmal geschafft, daran teilzunehmen, weil ich sonst immer Dienst hatte. Du wirst es lieben.”
“Und Bob auch”, fügte Irene hinzu und bezog sich dabei auf Helens Freund. “Bring ihn auch mit. Jeder ist eingeladen …” Sie hielt inne und lächelte, als sich die Tür öffnete. “Hallo, Dr. Gillespie. Wir planen gerade meine Abschiedsparty.”
“Dann steht das Datum schon fest? Wir werden Sie wirklich vermissen, Irene.”
Sarah bemühte sich, den Blick auf ihre Teetasse zu konzentrieren und den Schauer zu ignorieren, der ihr durch den ganzen Körper fuhr, als ihr bewusst wurde, dass Niall sich im gleichen Raum befand. Sie schaute noch nicht einmal auf, als sie seine Schritte hörte, die sich ihr näherten, aber sie wusste genau, dass er direkt hinter ihrem Stuhl stehen geblieben war. Er hatte sie nicht berührt, sie wusste einfach nur, dass er genau hinter ihr stand, und ihr Herz trommelte völlig aus dem Takt, als ihr auffiel, wie dumm sie sich benahm.
Niall interessierte sich nicht für sie. Nun gut, er
hatte
sie geküsst und einen Moment lang hatte er sie so gehalten, als würde er sie nie wieder loslassen wollen, aber das schien eine Art … eine Art Zeitvertreib für ihn gewesen zu sein. Die Wahrheit war, dass sie ihm genauso gleichgültig war wie jede andere Frau … außer dieser einen, die ihn so verletzt hatte!
“Und was planen Sie für Ihren Abschied?” Niall klang freundlich interessiert, und die angespannte Stimmung, die seine Ankunft mit sich brachte, hatte sich gelegt.
“Irene hatte die Idee, dass wir alle nach Ulverston fahren und den Laternenumzug begleiten”, informierte ihn Sally begeistert. “Und die Party des Jahres findet danach bei ihr zu Hause statt!”
Alle lachten, auch Niall. Er legte die Hände auf Sarahs Stuhllehne, sodass seine Knöchel die feinen Haare an ihrem Nacken berührten. Sie biss sich auf die Lippen, um sich dieser Berührung nicht hinzugeben. Ihr Blut kochte wie Lava in den Gefäßen, dabei war es eine so leichte Berührung, dass sie Niall wahrscheinlich überhaupt nicht auffiel.
“Das klingt gut. Ist das eine offene Einladung?”, fragte er gelassen. Dennoch hatte Sarah das Gefühl, dass er trotz seiner lässigen Art etwas angespannt war. Sie fühlte den fast unüberwindlichen Drang, ihm in die Augen zu sehen, aber sie schaffte es, sich dagegen zu wehren. Es würde keinen Sinn machen, nach etwas zu suchen, das es einfach nicht gab.
“Natürlich. Und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie kämen, Dr. Gillespie. Und falls Sie den Umzug noch nie gesehen haben, dann ist das alleine schon die Fahrt wert. Es wäre natürlich schön, wenn Sie hinterher noch mit zu mir kämen”, lud ihn Irene spontan ein.
“Danke schön. Ich freue mich über die Einladung.” Er fügte nichts weiter hinzu, sodass Sarah keine Ahnung hatte, ob er die Einladung auch annehmen würde. Er richtete sich auf, und sie zuckte unmerklich zusammen, als sie seine Finger nicht mehr spüren konnte.
“Ich möchte Sie nicht von Ihren wohlverdienten Pausen abbringen. Dennoch möchte ich Ihnen sagen, dass ich mich bei Deirdre Roberts entschuldigt habe. Manche von Ihnen wissen vielleicht, dass ich mein Urteil zu schnell gefällt habe in Bezug auf ihr Verhalten im Fall Angela Murray. Erst später wurde mir bewusst, dass sie überhaupt keine Schuld traf, und ich habe ihr versichert, dass ich volles Vertrauen in ihre beruflichen Fähigkeiten habe.”
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