Bianca exklusiv 0177
ohnehin durch einen einzigen verrückten Impuls in Luft aufgelöst. Nun konnte sie diesem Gefühl ruhig noch einmal nachgeben. Morgen würde Ben sowieso weg sein. Für sie war da kein Platz, selbst wenn sie Lust hätte, mit ihm zu gehen, und selbst wenn er sich daran erinnerte, dass er ihr heute Abend einen Heiratsantrag gemacht hatte.
Sein Gerede über Liebe und Ewigkeit war genauso eine Illusion wie das Zuzwinkern eines Hochzeitskleides. Im Moment erschien ihr allerdings alles wirklich und erreichbar. Was machte es schon, wenn Ben derjenige war, der ihr Herz gestohlen hatte? Dass sie glaubte, seine Liebe gelte nur ihr allein? Und dass es verzauberte Augenblicke gab, die unerklärlich waren?
Ben spürte die Änderung ihrer Haltung, ihre Zärtlichkeit, das Drängen ihres Körpers. Bislang hatte er vorgehabt, Sara allein zu Bett gehen zu lassen, sie nicht wirklich zu verführen. Aber auf einmal geriet dieser Entschluss ins Schwanken.
Dennoch versuchte er, sich von ihr zu lösen. Sara jedoch hielt sich an ihm fest, sodass er drohte, das Gleichgewicht zu verlieren. Er stolperte, stieß mit den Knien an die Sofakante und fiel zusammen mit ihr auf die Polster.
Sara schien nicht zu bemerken, dass er sie beide in eine bequemere Position zu bringen suchte. Sie küsste unermüdlich weiter, und ihr Körper signalisierte alle erdenklichen Einladungen. In einer Sekunde war sie vom Fluchtreflex zur Kapitulation gelangt, und Ben wusste, dass selbst wenn er hundertundzwanzig würde, ihm nie wieder eine Frau begegnen würde wie Sara. Sie war die eine, auf die er sein Leben lang gewartet hatte, sein Schicksal – so wie er ihres war. Also warum sollte er das Unausweichliche leugnen und sich ihren Verführungskünsten widersetzen?
Und das wäre ihm auch gar nicht gelungen.
Sara, überrascht darüber, wie aufregend es war, die Initiative zu ergreifen, ließ die Hand unter sein Hemd gleiten und genoss sein heftiges Atmen, sobald sie seinen nackten, muskulösen Oberkörper streichelte. Sie genoss das Ziehen in ihrem Leib, als er seine Küsse von ihrem Ohr hinab in die Halskuhle verlagerte. Sie genoss das unglaubliche Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und sich ganz der überwältigenden Lust hinzugeben.
Was Sex anbetraf, so konnte sie ihre Erfahrungen an einer Hand abzählen. An einer halben. Das hatte wohl daran gelegen, dass sie auch in diesem Bereich immer die Kontrolle behalten wollte, die Richtung weisen, die Grenzen setzen, anstatt loszulassen.
Ben nahm ihre Unterlippe zwischen die Zähne und saugte sanft daran. Und Sara überließ sich dem Lustgefühl und fand es wunderbar, sich ganz seinen berauschenden Liebkosungen hinzugeben.
Ben wusste genauso gut mit seinen Händen umzugehen. Mit den Fingerspitzen zog er vom Nacken bis zum Ende der Wirbelsäule eine feine Spur, und Sara stellte sich sogleich das Vergnügen vor, das sie ohne die trennende Stoffschicht empfinden würde.
Seine langsamen, gierigen Küsse ließen ihr Blut schneller pulsieren und versprachen Genüsse, von denen sie bislang nur geträumt hatte und die wie eine Goldmine zu entdecken waren. Mit den Lippen fuhr er über ihr Dekolleté, ihre Wangen, um dann wieder zu einem feuchten, aufwühlenden Kuss zurückzukehren. Sara lag weich und passiv da, während er seine rechte Hand nach oben gleiten ließ und eine ihrer Brüste umfing.
Sie gab sich ganz seiner Führung hin, er wusste, was er wollte, und es war herrlich, ihm zu folgen. Sie nahm seinen Geruch wahr, die Laute, die beide von sich gaben, das Gefühl, das sein Streicheln auslöste. Sie musste keine einzige Entscheidung treffen, er bestimmte alles. Und seine Wünsche erforderten ihre volle Aufmerksamkeit. Das, was sie als kurze Flucht aus der Wirklichkeit geplant hatte, entwickelte sich zu heftiger Leidenschaft.
„Sara“, flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr, „ich habe mein ganzes Leben darauf gewartet, dich so im Arm zu halten.“
„Wir haben uns doch gerade erst kennengelernt.“
„Wie unromantisch du bist“, seufzte er und küsste ihre Nasenspitze. „Würde es die Grenzen deiner Gastfreundlichkeit sprengen, wenn ich vorschlüge, dieses Gespräch im Schlafzimmer fortzusetzen?“
„Stimmt etwas nicht mit meinem Sofa?“
„Ich dachte an Cleo. Deren Selbstwertgefühl könnte an all der Aufmerksamkeit zerbrechen, die ich dir widme.“ Cleos Schnarchen war deutlich zu hören. „Na gut, ich dachte, es wäre dort vielleicht ein bisschen bequemer.“
„Solange du mich küsst, pfeife ich auf
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