Bianca exklusiv 0177
Doch sie hatte mit etwas in der Art gerechnet.
Blake schaute sie irgendwie zärtlich an, und seine Stimme klang wieder sanft und einfühlsam, als er fragte: „Möchtest du, dass dein Vater uns traut?“
„Ich glaube kaum, dass er das tun würde. Erst heute hat er mir wieder eine Predigt gehalten, wie unpassend meine Verbindung mit dir sei.“
„Ein Grund mehr, das alles schnell hinter uns zu bringen. Warst du schon mal in Reno?“ Reno war bekannt für seine vielen Hochzeitskapellen, in denen Paare sich auf die Schnelle trauen lassen konnten.
„Nur einmal als Teenager.“
„Hast du nicht morgen einen Arzttermin?“
„Ja, morgen früh.“
„Okay, also, was hältst du davon, wenn wir anschließend gleich weiterfahren und in Reno heiraten?“
„Oh“, erschrak Jenna. „Ich wollte doch wenigstens ein Hochzeitskleid und …“
„Ich fahre dich in jeden Laden, in den du willst. Du kannst kaufen, was dir gefällt.“
Jenna hatte in einem Laden in Sacramento ein cremefarbenes Umstandskleid aus Spitze gesehen, ein ideales Hochzeitskleid. „Einverstanden“, sagte sie, wenn auch etwas zögernd. Wie seltsam geschäftlich Blake das Thema Hochzeit behandelte. Aber er hatte ja recht, es ging schließlich nur um das Kind.
„Was sonst noch? Ich will dir jeden Wunsch erfüllen.“
Jenna schüttelte nur den Kopf. Wieder einmal war sie erstaunt, wie schnell er ihre Stimmungsschwankungen wahrnahm.
„Du wirst schon sehen. Wir tun genau das Richtige.“
Das sagte ihr Gefühl auch. Und wenn es sie täuschte, dann musste sie eben mit den Folgen leben.
Kaum waren sie in Reno angekommen, bat Blake Jenna, eine Hochzeitskapelle auszusuchen. Sie blätterte den Prospekt durch, den er ihr gab, und entschied sich für eine mit einem kleinen weißen Türmchen. Irgendwie schien diese Kapelle weniger kommerziell auszusehen als all die anderen.
Die Hochzeitssuite im besten Hotel von Reno war ganz in blauem Samt und cremefarbenem Satin ausgestattet. Als Jenna sich in dem luxuriösen Badezimmer für die Hochzeit umzog, wusste sie jedoch, dass Blake und sie diesen Luxus nicht wie andere Hochzeitspaare würden genießen können. Er war den ganzen Tag wie immer freundlich und zuvorkommend gewesen, doch sie spürte es mehr als deutlich, dass er sich Zurückhaltung auferlegt hatte. Jedes Wort schien er auf die Goldwaage zu legen, bevor er es aussprach. Im Grunde wusste doch keiner von ihnen, wie er sich verhalten sollte.
Auf dem Weg zur Kapelle ließ er sie nicht aus den Augen. Hatte er denn Angst, sie würde in letzter Minute einen Rückzieher machen? Ihm davonlaufen? Im Wagen lief romantische Musik. Ansonsten herrschte Schweigen. Sie wechselten kaum ein Wort miteinander.
Als sie schließlich vor der Kapelle ausstiegen, ging Blake noch einmal zum Kofferraum und kam mit einem Strauß rosa Rosen zurück. „Nicht gerade ein üppiger Brautstrauß, aber ich dachte, du möchtest vielleicht ein paar Blumen im Arm halten?“
Begeistert steckte Jenna ihr Gesicht in die frischen Blüten. Er musste die Rosen in einem Kühlbehälter transportiert haben. „Oh, Blake. Wie aufmerksam von dir!“ Er konnte so liebenswürdig sein.
„Du siehst hinreißend aus“, murmelte er.
„Danke“, sagte sie schüchtern. Ein Blick in seine Augen genügte, um die Erinnerung an das wachzurufen, was gestern zwischen ihnen geschehen war … wie sie sich in seinen Armen gefühlt hatte. Doch schon schoben sich wieder B.J.s Gesicht und das ihres Vaters dazwischen.
Ich tue das nur für mein Baby, beruhigte sie sich.
„Während du dir das Kleid gekauft hast, habe ich uns Ringe ausgesucht. Ich hoffe, sie gefallen dir.“
Erst in diesem Moment begriff Jenna, dass sie noch immer den Ehering von B.J. trug. Nun war es also so weit: Sie musste sich vom letzten Überbleibsel ihrer Zeit mit B.J. trennen. Beklommen legte Jenna ihren Blumenstrauß auf die Motorhaube, um sich den schlichten goldenen Ehering vom Finger zu ziehen, den sie von B.J. bekommen hatte. Und den sie eigentlich nie in ihrem Leben hatte abnehmen wollen. Vorsichtig tat sie ihn in ihre Handtasche.
Adieu, mein geliebter B.J., adieu!
Blakes tiefgraue Augen hatten, als er ein dunkelblaues Schmuckkästchen aus der Hosentasche holte und öffnete, einen Ausdruck, den sie nur schwer deuten konnte. Der Anblick der beiden sorgfältig gearbeiteten, mit Diamanten besetzten Ringe verschlug ihr jedoch die Sprache.
„Ich dachte, du möchtest vielleicht Ringe, die etwas aus dem üblichen Rahmen
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