Bianca exklusiv 0177
schwarzen Hose am Tisch und sah nicht gerade aus, als ließe er seiner Tochter viel Zeit, auf den Punkt zu kommen. Gut, umso besser, fand Jenna.
„Ich stehe lieber“, sagte er kurz angebunden. „Was hast du mit diesem Winston zu tun?“
Zeit, die Wahrheit zu sagen. In wenigen sachlichen Worten berichtete Jenna, wie es dazu gekommen war, dass sie das Kind von Blake austrug. Ihre Worte schienen regelrecht von den Wänden widerzuhallen. Stille. Ihr Vater schien sprachlos.
„Jetzt versuchen Blake und ich, eine Lösung zu finden“, endete sie ihren Bericht.
Der Pfarrer schüttelte den Kopf. Offensichtlich hatte er seine Stimme wiedergefunden. „Dafür gibt es keine Lösung. Habe ich dir nicht gleich gesagt, dass es nicht normal ist, auf diese Art schwanger zu werden?“
„Das hilft uns jetzt auch nicht weiter.“ Jenna wunderte sich, wie ruhig sie blieb. Eine Diskussion um das Hätte und Wäre wollte sie auf jeden Fall vermeiden. „Es geht darum, dass ich ein Baby bekomme, in dessen Leben Blake eine ebenso wichtige Rolle spielen will wie ich.“
„Und warum kämpfst du nicht einfach um das Kind? Geh vor Gericht, und lass dir das alleinige Sorgerecht zusprechen!“
„So einfach ist es leider nicht. Ich könnte diesen Rechtsstreit auch verlieren.“
Charles fuhr sich verzweifelt durch die Haare.
„Blake ist ein guter Mann, Dad.“
„Woher willst du das wissen? Kennst du ihn denn schon lange?“
„Nein, aber ich habe in den letzten Tagen viel Zeit mit ihm verbracht.“
„So einem Kerl bist du nicht gewachsen, Jenna. Der manipuliert dich doch gerade so, wie es ihm passt. Männer wie er haben eine Fassade, keine Seele.“
In diesem Moment ging die Tür auf, und Blake kam herein. „Ist alles in Ordnung, Jenna?“
In seinem Gesicht stand echte Sorge geschrieben.
„Meiner Tochter geht es gut, Winston. Wir, inklusive meines ungeborenen Enkels, brauchen Sie hier nicht“, sagte Charles schroff.
„Das sehe ich leider anders, Herr Pfarrer. Sie sollten wissen, dass ihre Tochter nicht über die finanziellen Mittel verfügt, sich einen aufreibenden Sorgerechtsprozess zu leisten. Auch wenn sie als leibliche Mutter vor Gericht keine schlechten Karten hat, heißt das nicht automatisch, dass sie das Sorgerecht bekommt. Ich denke aber vor allem an das Kind. Es kann nicht in seinem Interesse sein, zerstrittene Eltern zu haben. Darum bemühen Jenna und ich uns um eine andere Lösung, wobei ein gemeinsames Sorgerecht das Mindeste ist, von dem wir ausgehen.“
Hoffentlich würde er jetzt nicht auch noch den Heiratsantrag erwähnen! „Blake …“, sagte Jenna darum warnend.
„Ich weiß schon.“
„Was wissen Sie?“, fragte Charles Seabring wütend.
„Ich weiß, dass ich meinem Kind ein Vollzeit-Vater sein möchte. Und es ist mir besonders wichtig, dass auch Sie das wissen, Pfarrer Seabring. Also versuchen Sie bitte nicht, ihre Tochter dazu zu überreden, mich aus dem Leben meines Kindes auszuschließen.“
Das Schweigen, das auf Blakes kleine Rede folgte, schien endlos. Endlich nahm Jenna ihn am Arm: „Kann ich dich einen Moment draußen sprechen, bitte?“
„Aber selbstverständlich.“
Draußen auf der Veranda ließ sie seinen Arm wieder los. „Okay Blake, du hast deinen Standpunkt klargemacht. Und jetzt lass mich bitte wieder allein mit meinem Vater. Konfrontation hat keinen Sinn, immerhin ist Dad auch der Großvater unseres Kindes, und als solcher hat er auch einen Platz in seinem Leben, oder?“
„Nicht, wenn er bedenkenlos urteilt und verurteilt. Er hält dir eine Moralpredigt, statt dich zu unterstützen.“
Der Pfarrer stieß die Tür auf. Vor Aufregung war sein Gesicht rot angelaufen. Offensichtlich hatte er mitgehört. „Ausgerechnet Sie reden von Moral, Winston? Jeden Monat sieht man Sie mit anderen Frauen in den Zeitungen. Ihr letztes Interview war übrigens auch sehr aufschlussreich. Sie chartern Flugzeuge, um mal kurz nach Las Vegas zu fliegen, sie gehen in der Halbwelt der Stars und Sternchen von L.A. ein und aus. Können Sie mir sagen, welche Rolle meine Tochter und ihr Kind in ihrer verkorksten Welt spielen sollen?“
„Das reicht, Dad“, unterbrach Jenna ihren Vater.
„Ich bin sicher, er hat noch viel mehr zu sagen“, bemerkte Blake sarkastisch. „Nur leider können Sie nichts daran ändern, dass dieses Kind mein Kind ist. Egal, wie sehr Sie Ihre Tochter auch unter Druck setzen, im Leben meines Kindes habe ich was zu sagen. Nicht Sie, Herr Pfarrer!“
„Wie können
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