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Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
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eigentlich?“
    „Im Bett“, sagte Harry. „Ich hole sie.“
    Dann klopfte es an Esmes Zimmertür. „Bin gleich da“, rief sie. Sie bürstete sich noch schnell das Haar und ging schließlich hinaus. „Geh frühstücken“, forderte sie ihren Sohn auf. „Währenddessen unterhalte ich mich mit Mr. Doyle.“
    Nachdem Harry gegangen war, wandte sie sich an Jack, der noch immer an der Tür stand. „Ja?“
    „Hier ist eine andere Fernbedienung für dich.“ Er gab sie Esme. „Das ist mein einziges Ersatzgerät. Gibst du mir die defekte?“
    „Natürlich.“ Sie zog die Schublade der Flurkommode auf, holte das Gerät heraus und gab es ihm.
    „Danke“, sagte er und nickte. „Übrigens, ich habe mich gerade mit Harry unterhalten.“
    „Ich weiß. Das habe ich gehört.“
    „Aha.“
    „Ich werde mich um die Sache kümmern.“
    Er blieb abwartend stehen.
    Esme sah ihn eindringlich, beinahe mahnend an.
    Doch er überging das einfach und wechselte das Thema. „Gestern Abend habe ich mich wohl ziemlich merkwürdig verhalten, das gebe ich zu. Mich hat die Art deines Freundes gestört.“
    Esme runzelte die Stirn. „Und wie war die?“, fragte sie brüsk. „Ich habe Charles bisher nur höflich erlebt.“
    „Vielleicht lag es daran.“ Er verzog leicht das Gesicht. „Diese Hochnäsigkeit der feinen englischen Oberschicht. Peinlichste Höflichkeit mit einem Anflug von gönnerhaftem Getue.“
    „Wogegen deine Art wie ist? Erfolgreicher Junge der Arbeiterklasse, der sich selbstgerecht auf die Schulter klopft?“
    Jack lachte „Und du?“ Er neigte ein wenig den Kopf. „Da wollen wir doch einmal sehen. Englische Lady, scheinbar distanziert und unantastbar, aber im Grunde …“
    „Wolltest du sonst noch etwas?“, unterbrach sie ihn schroff.
    „Dass ich sonst noch etwas von dir will, ist doch klar. Darüber möchte ich jetzt aber nicht sprechen. Morgen Früh fliege ich nach Tokio. Solltest du wieder Ärger mit dem Tor haben, wende dich bitte an Colin Jones. Er wird noch länger für mich arbeiten.“
    Eigentlich hätte sie erleichtert sein sollen, da er wegfuhr. Sie war es aber nicht. Es kam ihr vor, als würde er sie abermals verlassen. Seltsam.
    „Was ist mit der Miete? Ich kann dir einen Scheck geben.“
    „Das hat keine Eile“, erwiderte er. „In einigen Tagen bin ich zurück.“
    „Wenn du meinst.“
    „Bestell Harry noch einen schönen Gruß von mir. Und sag ihm, dass es besser wird.“
    „Okay.“
    „Dann also bis bald.“ Jack drehte sich um und ging.
    „Bis bald“, erwiderte sie, woraufhin er sich noch einmal kurz umdrehte und lächelte.
    Sie blieb ernst, warf ziemlich heftig die Tür ins Schloss und ging in die Küche.
    „Ist er weg?“, fragte Harry, der noch beim Frühstück saß.
    „Mr. Doyle? Ja.“
    „Du hättest ihn zum Frühstück einladen können.“
    Esme konnte nicht glauben, das von ihrem sonst so ungeselligen Sohn zu hören. „Er war in Eile“, schwindelte sie. „Er fliegt nach Tokio.“
    „Cool. Hat er gesagt, wann er wiederkommt?“
    „Nein“, sagte sie, fügte jedoch hinzu: „Ich soll dich noch schön grüßen und dir sagen, dass es besser wird. Weißt du, was er damit meint?“
    „Das Leben, vermutlich“, schloss Harry, ganz der kleine Philosoph. „Man hat ihn in der Schule schikaniert. Jack … Mr. Doyle, meine ich. Er versteht.“
    Und sie, Esme, nicht? Sie verkniff sich die Antwort. Es ging jetzt nicht um den Vergleich von Jack und ihr. „Ich habe euer Gespräch mit angehört. Wie schlimm ist es nun wirklich in der Schule?“
    Harry schnitt ein Gesicht. „Wenn sie mich ‚vornehmer Schnösel‘, ‚Eierkopf‘ oder so nennen, überhöre ich das inzwischen einfach, wie du es mir geraten hast. Das ärgert sie aber nur noch mehr.“
    „Schlagen sie dich?“
    „Manchmal. Meist treten sie mich. Oder sie stoßen mich während der Essenszeit, wenn die Aufsicht gerade wegsieht.“
    „O Harry! Das müssen wir jemandem sagen!“ Esme hatte ja nicht geahnt, dass es so schlimm geworden war.
    „Das habe ich ja versucht.“ Harry war wütend. „Immer wenn ich die Hand hebe, stoßen sie mich in den Rücken. Oder sie melden sich auch und sagen, ich hätte sie getreten, und dann bekomme ich den Ärger.“
    Lieber Himmel! Was sollte sie nur tun? Ihr erster Gedanke war, Harry unverzüglich von der Schule zu nehmen. Doch wo sollte er dann hin? Und wer garantierte ihr, dass dort nicht wieder das Gleiche geschah? „Ich werde mit deiner Lehrerin sprechen, Schatz.“ Als

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