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Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
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sein“, bemerkte Charles. „Ist das der Grund, warum du ausziehen willst?“
    „Ja, einer der Gründe. Fahr jetzt lieber los, bevor sich die Tore wieder schließen.“
    Charles nickte. „Pass auf dich auf, Esme.“
    „Du auch auf dich.“ Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. „Danke für alles.“
    Es war das Lebewohl, und beide wussten es. Esme trat vom Auto zurück. Sie wartete noch, bis Charles durchs Tor gefahren war, dann ging sie zurück zur Sprechanlage und drückte die Taste. „Du kannst sie wieder schließen“, informierte sie Jack kühl.
    „Ist er weg?“, fragte er kurz angebunden.
    „Ja.“
    „Gut.“
    Nachdem sich die Tore wieder geschlossen hatten, ging Esme zurück. Sollte das jetzt jedes Mal wie bei einer spanischen Inquisition zugehen, wenn sie das Grundstück einmal verlassen wollte? Sie schüttelte entschlossen den Kopf. Das konnte nicht sein. Jack wollte bestimmt auch nicht laufend belästigt werden.
    Zurück im Haus, zog sie gleich ihr Nachthemd an und rieb sich anschließend das nasse Haar mit dem Handtuch trocken. Dann begann sie abzuwaschen. Im Stillen schimpfte sie auf Jack Doyle. Er war ein Mistkerl. Trotzdem hatte sie ihm nicht widerstehen können.
    Es war aber wohl nur körperliches Verlangen, was sie für ihn empfand. Genau, das war es! Ganz einfach, aber irgendwie auch beschämend. Nach drei Jahren der Enthaltsamkeit hatte sie das einfach gebraucht!
    Dass es ihr bei Jack passiert war, spielte keine Rolle. Er war rein zufällig da gewesen, nicht mehr. Und er war natürlich ein guter Liebhaber, sogar ein sehr guter. Na schön, da ist sie eben schwach geworden. Ende, aus.
    Sie nahm sich fest vor, dass es nicht wieder geschehen würde. Eine innere Stimme sagte ihr jedoch: Wem willst du etwas vormachen? Sie hätte der inneren Stimme widersprechen können, aber dazu war Esme viel zu müde.
    Also ging sie noch kurz nach oben, um nachzusehen, ob Harry schlief. Danach ging sie wieder nach unten in ihr Zimmer und sofort ins Bett. Eine Zeit lang warf sie sich unruhig hin und her. Irgendwann siegte dann die Erschöpfung, und Esme schlief ein.
    Am frühen Morgen legte sich der Sturm. Esme schlief tief und fest. Sie hörte den Wecker nicht klingeln. Sie bemerkte auch die Sonne nicht, die ihr durch die nur halb vorgezogenen Vorhänge direkt ins Gesicht schien.
    Esme wurde erst allmählich wach, als es an der Haustür klopfte. Sie brauchte einen Moment, um richtig zu sich zu kommen. Dann sah sie auf den Wecker. Es war schon zehn Uhr.
    Sie hörte, wie der Riegel vorgeschoben wurde, dann hörte sie Stimmen. Da ihr Zimmer gleich neben dem Flur lag, konnte sie jedes Wort verstehen. Esme stand auf, begann sich anzuziehen und bekam dabei das ganze Gespräch mit: „Vielleicht kannst du sie ja überreden“, schlug Harry vor.
    „Daran glaube ich nicht so recht“, antwortete Jack. „Außerdem hat sie vielleicht recht. Hier ist es ziemlich einsam.“
    „Besser als in der Stadt alle Mal“, meinte Harry. „Wenn wir dort wohnen, bin ich nicht mehr vor ihnen sicher.“
    Unvermittelt blieb Esme stehen. War es so schlimm in der
    Schule?
    „Vor wem bist du dann nicht mehr sicher?“, fragte Jack.
    „Ach, da sind so Kinder in der Schule.“ „Raufbolde?“
    Harry antwortete nicht. Esme vermutete, dass er entweder genickt oder den Kopf geschüttelt hatte.
    Jetzt sagte Jack: „Ja, so etwas passiert einem, wenn man anders ist.“
    „Ist es dir etwa auch passiert?“, fragte Harry aufgeregt.
    „Ab und an, ja“, erwiderte Jack.
    „Wie hast du dich verhalten?“
    „Nun, ich würde dir gern ein Patentrezept dafür geben“, antwortete Jack mit breitem amerikanischem Akzent. „Ich fürchte nur, es gibt keins. Du könntest deine Lehrerin fragen.“
    „Hab ich schon getan.“
    „Und? Was hat sie gesagt?“
    „Sie sagte, ich solle mich anpassen, mich mit ihnen vertragen.“
    „Na, großartig! Bevor oder nachdem sie dich verprügelt haben?“
    Harry lachte und meinte: „Wahrscheinlich während.“
    „Hast du das deiner Mutter erzählt?“, wollte Jack als Nächstes wissen.
    „Sie weiß, dass sie mich beschimpfen“, vertraute Harry sich Jack an. „Wenn ich ihr aber erzähle, wie ernst es ist, wird sie zur Schule kommen, einen Wirbel machen, und dann werde ich noch mehr Probleme bekommen.“
    „Das verstehe ich“, stimmte Jack ihm zu. „Wenn nichts unternommen wird, werden sie damit aber nicht aufhören. Du solltest mit deiner Mutter darüber reden. Nebenbei bemerkt, wo ist sie

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