Bianca Exklusiv 0189
hatte, nun Mitglied der königlichen Familie von Bahania war. Cleo freute sich für Zara und hatte zugleich das Gefühl, wieder einmal die Außenseiterin zu sein.
Damals waren sie in der preisgünstigen Touristenklasse gereist, jetzt saß Cleo in einem Privatjet. Nicht etwa in einer kleinen Maschine, sondern in einer Boeing 737, die sie nur mit zwei Flugbegleitern und den beiden Piloten teilen musste. Und auch die Verpflegung war mehr als exklusiv.
Nach siebzehn Stunden erreichten sie den Internationalen Flughafen von Bahania. Cleo nahm ihre Handtasche und stieg die Gangway hinunter. Am Absatz der Treppe warteten Zara und ihr Verlobter Rafe schon auf sie.
Cleo gab einen Freudenschrei von sich und umarmte ihre Schwester, so fest sie konnte. „Du hast mir gefehlt.“
„Du mir auch.“
Noch einmal umarmten die beiden sich. Dann hielt Zara Cleo von sich weg. „Du siehst wunderbar aus.“
Cleo lachte. „Nein, ich sehe unmöglich aus. Du siehst super aus.“
Zara hatte die besten Gene mitbekommen. Sie war nicht nur groß und schlank wie ein Model, sondern sie hatte auch lange dunkle Haare und schöne braune Augen. Außerdem war sie intelligent und witzig. Wenn Cleo ihre Schwester nicht so lieben würde, hätte sie sie schon vor Jahren vor lauter Neid über ihr Aussehen aus dem Weg geräumt.
Denn sie selbst war alles andere als groß, schlank und dunkelhaarig. Nein, Cleo war klein, kurvig, um nicht zu sagen mollig, und sie trug ihr kurzes blondes Haar so, dass es vom Kopf abstand. Das Einzige, was ihr an sich gefiel, waren ihre großen blauen Augen. Nicht zu vergessen die großen Brüste, wie Zara sicherlich hinzufügen würde, wenn sie die Gedanken ihrer Schwester hätte lesen können.
„Hallo, kleine Schwester“, meldete sich nun Rafe zur Begrüßung.
Rafe Stryker, gut gebauter Amerikaner, Scheich ehrenhalber, reich – und total verliebt in Zara. Cleo seufzte. Manche Mädels hatten einfach Glück.
Sie umarmte ihren zukünftigen Schwager und kämpfte mit den Tränen.
„Danke, dass ihr extra hierher gekommen seid“, meinte sie und hasste sich, weil sie sich fragte, ob Sadik wohl auch hier war. Sie brauchte sich wohl kaum nach ihm umschauen, denn wenn er anwesend gewesen wäre, hätte er sich schon längst bemerkbar gemacht. Er war ein arroganter, ichbezogener, nervender Typ. Warum war sie dann enttäuscht, dass er nicht gekommen war?
Zara hakte sich bei ihrer Schwester ein, als sie aus dem privaten Terminal der königlichen Familie gingen. Cleo wusste, dass man ihre Koffer schon in die Limousine gebracht hatte. Wenn das wahre Leben doch auch so bequem wäre!
„Ich bin so froh, dass du hier bist“, sagte Zara. „Die letzten Monate waren sehr hektisch. Die meiste Zeit war ich bei meinem Vater, um ihn kennenzulernen. Mein Vater . Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich ihn so nenne.“
„Das ist doch wunderbar“, erwiderte Cleo ehrlich. Sie war wirklich glücklich, dass Zara endlich ihren Vater gefunden hatte, nachdem sie sich immer gefragt hatte, wer er war. Leider war ihr eigener Vater schon vor ihrer Geburt gestorben, sodass es für sie kein Happy End geben würde.
„Außerdem ist es ein Albtraum, diese Hochzeit zu planen.“
„Ich habe ihr ja vorgeschlagen, durchzubrennen, aber sie wollte nicht auf mich hören“, schaltete Rafe sich ein.
„Das sagt er jetzt, aber er freut sich schon auf die Hochzeit“, erwiderte Zara.
Cleo warf ihrem zukünftigen Schwager einen Blick zu. „Erfreut sieht er nicht gerade aus. Eher so, als würde er am liebsten davonlaufen.“
Zara lachte. „Schon möglich, aber er würde mich nie verlassen.“
Dieses Vertrauen ließ Cleo fast schon neidisch werden. Das Gefühl steigerte sich noch, als Rafe seine Verlobte so verliebt ansah, dass Cleo wegschauen musste. Dieser Moment war einfach zu intim für Zuschauer.
„Sie hat recht“, warf er ein. „Zara muss jetzt für den Rest ihres Lebens mit mir vorlieb nehmen.“
Für Cleo hörte sich das gut an. Natürlich nicht mit Rafe. Sie fand ihn zwar nett, aber bei seinem Anblick schlug ihr Herz nicht höher. Sie hatte sich immer schon gewünscht, einmal für einen Menschen die wichtigste Person auf der Welt zu sein.
„Erzähl mir von der Hochzeit“, versuchte sie, sich selbst abzulenken. So viel Liebe und Vertrauen um sie herum machten sie ziemlich rührselig. Ihre Hormone spielten derzeit sowieso schon verrückt, und Cleo wollte auf alle Fälle vermeiden, dass sie hier und jetzt vor lauter Gefühl in
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