Bianca Exklusiv 0189
sich daran zu gewöhnen.“
„Woran?“
„An dich und mich.“ Er drehte sich zu ihr um und sah sie an.
Sie warf ihm einen fragenden Blick zu. Wie meinte er das?
„An unsere Hochzeit“, erklärte er.
Esme sah ihn verblüfft an und hätte beinahe laut losgelacht.
„Natürlich nur, wenn du einverstanden bist.“
„Soll das jetzt ein Heiratsantrag sein?“
Er nickte. „Ich habe keinen Ring dabei, aber wenn du möchtest, dass ich vor dir auf die Knie falle, tue ich es.“
„Nein“, erwiderte sie.
„Heißt das Nein bezüglich des Kniefalls oder Nein bezüglich meines Heiratsantrags?“
„Und da sage mir noch einmal einer, dass es keine Kavaliere mehr gibt“, wich sie ihm aus.
„Wie bitte?“
„Nur weil du ein Kavalier bist, willst du mich heiraten. Du willst aus mir eine ehrbare Frau machen und Harry deinen Namen geben.“
Jack lachte. Es war nicht zu fassen, auf welch absurde Gedanken sie kam. Dann drehte er Esme zu sich herum, gab ihr einen Kuss und meinte: „Könnte es nicht sein, dass ich dich einfach verehre, dass ich jeden Abend mit dir zusammen einschlafen möchte?“ Er blickte ihr tief in die Augen. „Und was Harry betrifft, der braucht nichts von mir, um ein großartiges Kind zu werden. Du bist es, der ich meinen Namen geben will, Esme. Dich will ich haben und für immer behalten.
Das musst du wissen.“
Bisher hatte sie das nicht gewusst. „Esme Doyle“, sagte sie und lächelte unsicher.
„Du meinst …?“ Er sah sie gespannt an.
Sie nickte.
„Du heiratest mich?“
Sie nickte, jetzt energischer.
Jack war noch nicht zufrieden. „Sag es.“
Esme glaubte jedoch, etwas Wichtigeres sagen zu müssen. „Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr, dass es beinah schmerzt. Möchtest du das hören?“
Ein glückliches, zufriedenes Lächeln ging über sein schönes Gesicht. „Ja. Das möchte ich schon seit Monaten von dir hören“, sagte er und fügte trocken hinzu: „Aber du hast mich lieber durch die Hölle geschickt.“
„Ich hatte Angst“, gestand sie. „Ich dachte … nun, jetzt ist es egal.“
„Ich wollte dir niemals wehtun“, beteuerte Jack. „Und ich werde alles wieder gutmachen, Esme. Und wenn es mein ganzes Leben lang dauert.“
„Bitte liebe mich“, sagte sie. „Liebe mich für immer.“
„Für immer und einen Tag“, gelobte er und nahm ihre Hand.
– ENDE –
Susan Mallery
Bittersüsse Stunden der Liebe
1. KAPITEL
„Seine Königliche Hoheit, König Hassan von Bahania, bittet um Ihr Erscheinen bei der Hochzeit seiner geliebten
Tochter, Prinzessin Zara.“
Statt weiterzulesen berührte Cleo Wilson das dicke Papier mit dem königlichen Wappen. Wann erhielt eine Frau wie sie schon eine Einladung zu einer königlichen Hochzeit? An so ein Fest erinnerte man sich ein Leben lang. Aufgeregt und gespannt sollte sie sein. Das wäre sie auch – wenn sie sich nicht mehrmals am Tag übergeben müsste.
Natürlich würde sie an der Hochzeit ihrer Pflegeschwester teilnehmen. Immerhin hatte Zara sie auch als Brautjungfer vorgesehen. Cleo schluckte hart. Sie müsste an diesem Tag einfach nur so gut gelaunt sein, dass Zara gar nicht merkte, dass etwas nicht stimmte. Und sie müsste irgendwie ihre Schwangerschaft verbergen, besonders vor dem Vater des Kindes.
Cleo seufzte. Sie hatte sich alles ganz anders vorgestellt. Mit vierundzwanzig sollte sie ihr Leben eigentlich im Griff haben oder zumindest den Eindruck von Kompetenz und Zielstrebigkeit erwecken. Sie hatte sich sogar geschworen, sich nie wieder mit einem unpassenden Mann einzulassen.
Nur dass sie vor vier Monaten etwas völlig Dummes getan hatte. Für diese Dummheit könnte sie sogar einen Preis gewinnen. Sie stellte sich einen Zeremonienmeister beim Öffnen eines roten Umschlages vor: „Der goldene Esel für die idiotischste Affäre geht an Cleo Wilson. Sie hat nicht nur mit einem Kronprinzen geschlafen, sondern wurde auch noch schwanger von ihm.“
Zwei Wochen später befand sich Cleo auf dem Weg nach Bahania. Diese Reise unterschied sich sehr von der, die sie vor einem halben Jahr mit Zara gemacht hatte. Damals wollten sie herausfinden, ob Zara tatsächlich die uneheliche Tochter von König Hassan war. Obwohl Cleo Zara ermutigt hatte, die Wahrheit herauszufinden, hätte sie nie gedacht, dass ihre Schwester tatsächlich eine Prinzessin war. Eine Verwandte, vielleicht, aber nicht von königlicher Abstammung.
Sie musste sich erst daran gewöhnen, dass die Frau, mit der sie früher alles geteilt
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