Bianca Exklusiv 0189
die Nächte mit ihm. Wie er sie überall genüsslich berührt hatte, bis sie das Gefühl hatte, perfekt zu sein.
Wenn es nur um Sex gegangen wäre, hätte sie die Zeit mit Sadik leicht als erotisches Abenteuer abhaken können. Aber sie hatte mehr mit ihm geteilt. Sie hatten sich lange unterhalten, besonders über ihre Kindheit, die für beide nicht einfach gewesen war.
Cleo hatte das Gefühl, den nach außen hin arroganten Mann hinter seiner Fassade erkannt zu haben und sich eingeredet, dass sie ihm etwas bedeutete. Leider hatte sie sich in beiden Fällen geirrt.
„Komm heute Nacht zu mir“, flüsterte er. „Wir können das Paradies wieder neu entdecken.“
Cleo fühlte sich plötzlich ziemlich schwach. Dass er sie immer noch begehrte, machte es so schwer, ihm nicht nachzugeben. Fast hätte sie zugestimmt, als ihr einfiel, was auf dem Spiel stand.
Sie bemühte sich, ihn gelangweilt anzusehen. „Ich fühle mich geschmeichelt, aber ich sage Nein. Du bist ein netter Kerl, Sadik, wirklich. Aber ich … ich habe jemanden kennengelernt.“
„Es gibt einen Mann in deinem Leben? Wie heißt er?“
Krampfhaft überlegte sie. „Rick. Er ist Installateur.“ Ihr Magen verkrampfte sich. „Er ist wunderbar. Es war Liebe auf den ersten Blick.“ Hoffentlich würde Sadik diese Lüge schlucken.
„Und wie kommt es dann, dass deine Schwester nie einen Rick erwähnt hat?“
„Sie weiß noch nichts davon. Zara ist so mit der Hochzeit beschäftigt, dass ich sie nicht ablenken möchte.“ Cleo schluckte, Lügen war nicht ihre Stärke. Vielleicht hätte sie mehr üben sollen.
„Ist es dir ernst mit diesem Rick?“
„Wir sind praktisch verlobt.“
Sadik warf den Kopf in den Nacken und lachte laut. Am liebsten hätte Cleo mit dem Fuß aufgestampft.
„Ich weiß nicht, was daran so lustig ist“, zischte sie. „Du hast mich gewollt. Ist es so unwahrscheinlich, dass es noch andere Männer auf diesem Planeten gibt, die so fühlen wie du?“
Nun lachte er nicht mehr, sondern zog sie fest an sich. „An deinem Charme habe ich keinen Zweifel, aber an dieser Story, die du mir da gerade aufgetischt hast. Natürlich könntest du viele Verehrer haben, du bist sehr begehrenswert. Aber du könntest mit keinem Mann zusammen sein, nachdem du bei mir warst.“
Er wirkte so überzeugt von sich, dass Cleo ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst hätte.
„Du machst mich wahnsinnig“, meinte sie, während sie sich aus seiner Umarmung befreite. „Und du hast eine etwas zu hohe Meinung von dir. Ehrlich gesagt langweilt mich dieses Gespräch.“
Gut, dass wir das geklärt hätten, dachte sie sarkastisch, als sie aus dem Saal ging. Sadik folgte ihr nicht, aber er wusste ja, wohin sie ging. Schon wieder füllten ihre Augen sich mit Tränen. Als ob die Übelkeit nicht schon genug war, musste sie sich auch noch in einen tropfenden Wasserhahn verwandeln.
Am schlimmsten war, dass Sadik recht hatte. Sie könnte wirklich nicht mehr mit einem anderen Mann zusammen sein. Irgendwie fühlte sie sich so mit Sadik verbunden, dass kein anderer mehr von Bedeutung war.
Leider sollte sie nur sein Bett, aber nicht sein Leben teilen. Und das gefiel ihr nicht. Aber sie wollte besser nicht genau wissen, was sie sich eigentlich wünschte – denn sie hatte das dumpfe Gefühl, dass die Wahrheit sie erschrecken würde.
4. KAPITEL
Cleo betrachtete die langen Tische, die mit Geschenken beladen waren. Jedes Päckchen war aufwendig verpackt, und neben jedem lag ein Brief, ein Formular und weitere Unterlagen.
„Hier wird es sicher keine Verwechslung geben“, murmelte sie.
„Du solltest einmal in das andere Zimmer gehen. Dort stehen die offiziellen Geschenke verschiedener Staatsoberhäupter. Und ich darf sie nicht einmal öffnen, das machen Leute, die speziell nur dafür zuständig sind. Na ja, wenigstens darf ich die privaten Geschenke öffnen“, erklärte Zara. „Willst du mir immer noch helfen?“
„Sicher, aber erst musst du mir den Unterschied zwischen offiziellen und privaten Geschenken erklären.“
Zara gab ihr ein Formular. „Ich öffne das Päckchen und du notierst, von wem es ist und was geschenkt wurde. Ein offizielles unterscheidet sich von einem privaten Geschenk durch die Art, wie es geschickt wurde, glaube ich. Ich hoffe nur, dass niemand uns Elefanten schenkt.“
Nun lachte Cleo. „Du denkst dabei nicht an die Figuren, oder?“
„Nein. Der König schwört, dass Elefanten ein besonderes Geschenk für ein Brautpaar sind. Sie
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