Bianca Exklusiv 0189
symbolisieren Fruchtbarkeit und ein langes Leben. Mit einem kleinen Hund oder einem Vogel könnte ich noch umgehen, aber ich möchte nicht für Elefanten verantwortlich sein.“
Cleo griff nach einem Papier. „Dies ist von einem ehemaligen US-Präsidenten.“ Sie begann, das Formular auszufüllen mit den Angaben, von wem das Geschenk war und wann es geöffnet wurde.
Zara mühte sich mit der Schachtel ab. „Ist das schwer!“, ächzte sie, während sie das Geschenkpapier aufriss. „Schau dir das an“, rief sie aus, als sie den Deckel einer großen, weißen Schachtel öffnete und eine wunderschöne Kristallschale herausholte. Sie glitzerte wie ein riesiger Diamant.
„Die muss ich mir einmal ausleihen“, meinte Sabrina, die gerade in das Zimmer kam. „Bin ich zu spät? Habe ich die Elefanten verpasst?“
„Keine Elefanten. Ich rede mir ein, dass es keine geben wird“, erwiderte Zara lächelnd.
Die beiden Frauen umarmten sich. Dann wandte Sabrina sich an Cleo. „Ich bin froh, dass du da bist“, grüßte sie und umarmte sie ebenfalls. „Beim letzten Mal warst du viel zu schnell wieder weg. Diesmal musst du länger bleiben.“
Cleo nickte, weil ihr die Worte fehlten. Sie sah sich die beiden großen, schlanken Frauen an, die sich so sehr glichen. Jeder, der sie sah, würde sofort bemerken, dass sie Schwestern waren.
Sabrina hielt die Schale ans Licht. „Die ist wirklich fantastisch. Ich weiß, dass es dazu passende Weingläser gibt.“
„Ich dachte, ich stehle einfach deine“, antwortete Zara.
Offensichtlich sind die beiden sich in der letzten Zeit näher gekommen, dachte Cleo bedrückt. Sie erinnerte sich, dass Sabrina am Anfang ein wenig spröde auf ihre neue Schwester reagiert hatte. Doch das schien Schnee von gestern zu sein. Zara heiratete die rechte Hand von Sabrinas Mann. Sie würden in der City of Thieves leben, die einige hundert Meilen von Bahania entfernt war.
Sabrina stellte die Schale hin und setzte sich neben Cleo. „Ich glaube es nicht. Jetzt hat sie dich schon zum Arbeiten verdonnert. Typisch.“
„Natürlich quäle ich meine kleine Schwester, wann immer ich kann“, erwiderte Zara verschmitzt.
„Ich wünsche, ich wäre auch mit einer Schwester aufgewachsen. Darum beneide ich euch.“
Zara und Sabrina glichen sich nicht nur, sie trugen auch beide teure Hosen und Seidenblusen. Cleo dagegen hatte sich ein lockeres Baumwollkleid angezogen, das sie besser letzten Sommer entsorgt hätte. „Hey, ihr zwei seid die Schwestern. Zaras Mutter hat mich bei sich aufgenommen, aber ich bin keine richtige Verwandte.“
Nun schüttelte Sabrina den Kopf.„Quatsch! Ihr seid Schwestern, und ich wünsche mir, ein Teil eures Bandes zu sein. Cleo, ich hoffe, dass wir uns alle einmal richtig nahe stehen. Das würde mir sehr gefallen.“
„Jetzt muss ich dich aber erinnern, dass ich als Einzige keine Prinzessin bin.“
„Das ließe sich vielleicht ändern. Ich habe gesehen, wie du gestern mit einem gewissen Prinzen getanzt hast.“
„O nein, da irrst du dich. Für einen arroganten Prinzen stehe ich nicht zur Verfügung, egal wie gut er aussieht.“
„Du findest ihn also attraktiv.“
„Er ist ganz okay.“
„Sicher“, lachte Sabrina. „Zara, lass uns die beiden verkuppeln!“
Cleo dachte noch einmal daran, wie sehr Sadik sie begehrte. Warum nur hatte er es dann nicht für nötig gehalten, sich mit ihr in Verbindung zu setzen, nachdem sie abgereist war? Sie war eben nicht mehr als eine Bettgespielin für ihn.
„Ihr braucht euch nicht zu bemühen. Arrogante Prinzen sind nicht mein Stil.“
„Zu schade.“
Wieder öffneten sie ein Geschenk. „Das ist vom Kronprinzen von Lucia-Serrat, einem Cousin des Königs von Bahania. Ein netter Witwer mit vier kleinen Söhnen, die dringend eine Mutter brauchen.“ Sabrina schaute erwartungsvoll zu Cleo.
„Aber ich suche keinen Mann.“
„Vielleicht nicht heute, aber was ist nächste Woche? Nächstes Jahr? Sieh dich doch um hier. Es wimmelt nur so von gut aussehenden, reichen Männern. Obwohl ich nicht sicher bin, ob ich meine Brüder empfehlen soll. Schließlich war unser Vater ein Playboy. Na ja, aber Sadik ist auf seine Weise immer treu gewesen.“
Zara öffnete ein weiteres Geschenk und hielt die Luft an. „Kann ich das annehmen?“
Sie zog ein Diamantencollier hervor, zu dem Ohrringe und ein Armband gehörten.
Sabrina berührte den Schmuck. „Da hat jemand einen ausgezeichneten Geschmack. Du kannst den Schmuck annehmen. Der
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