Bianca Exklusiv 0189
Hochzeit für viele Menschen von Vorteil sein kann, aber ich habe noch eine Neuigkeit für Sie, Mr. Kudrow: Ich habe den Antrag des Prinzen nicht angenommen. Deshalb würde ich an Ihrer Stelle nicht über ungelegte Eier beziehungsweise Aufträge für Kampfflugzeuge nachdenken. Danke für Ihren Besuch.“
Sie nickte kurz und ging aus dem Zimmer. Cleo war unglaublich wütend. Am liebsten wäre sie auf Hassans Angebot mit dem Auspeitschen zurückgekommen, aber nur, wenn sie selbst die Peitsche schwingen dürfte. Wie konnte Sadik es wagen, sie so zu manipulieren?
Cleo hatte vor, ihm sofort gründlich die Meinung zu sagen. Entschlossen raste sie die Gänge des Palastes entlang. Wo befand sich nur sein verdammtes Büro?
Nach mehreren Umwegen war sie endlich bei Sadik angelangt. Er saß an seinem Schreibtisch und starrte auf einen Computerbildschirm. Als sie hereinkam, wirkte er nicht erstaunt, sondern lächelte nur.
„Cleo, wie schön, dass du mich besuchst.“
Als Antwort warf sie die Pressemitteilung auf den Tisch. „Wage es ja nicht, mich mit Höflichkeitsfloskeln abzuspeisen. Du magst zwar die Finanzen der königlichen Familie regeln, aber für mich bist du nichts anderes als ein hinterlistiger Hund. Was soll das hier bedeuten?“
Er ignorierte die Beleidigung und schaute auf das Papier. „Das ist doch wohl offensichtlich.“
„Genau das ist es. Wenn du es nicht auf normale Weise schaffst, dass ich dieser Ehe zustimme, dann versuchst du wohl jetzt, mich dazu zu drängen. Leider wird dir das nicht gelingen, und wenn du Pressemitteilungen auf den Mond schickst. Mir ist egal, dass du Prinz Sadik bist. Verdammt, ich habe auch Rechte.“
Sadik zeigte auf einen Stuhl. Eigentlich wollte sie nicht nachgeben und sich setzen, aber sie zitterte vor Wut. Also sank sie auf den Lederstuhl.
„Cleo, du dramatisierst das alles. Warum das Unvermeidliche leugnen? Schließlich werden wir heiraten.“
„Nein, das werden wir nicht. Ich will dich nicht heiraten, und ich habe kein Interesse …“
Er unterbrach sie mit einer Kopfbewegung. „Du kannst dich wehren, so viel du willst, aber du kannst der Wahrheit nicht entfliehen. Schließlich erwartest du mein Kind, einen Prinzen. Entweder heiratest du mich oder du bekommst das Kind und verlässt danach Bahania.“
Aha, nun war es also raus. Sadik heiraten oder das Kind verlieren.
„Das würdest du nicht tun“, sagte sie, und ihr Mund war plötzlich ganz trocken. „Du bist kein Monster. Warum solltest du mir mein Kind wegnehmen?“
Sadik stand vom Schreibtisch auf und setzte sich neben Cleo. „Du sollst nicht von deinem Kind getrennt werden. Ich möchte, dass wir heiraten und wie eine richtige Familie zusammenleben. Du bist diejenige, die aus allem ein Problem macht.“
„Warum willst du unbedingt jemanden heiraten, der dich gar nicht will?“, fragte sie und blickte ihn durchdringend an. „Es gibt bestimmt so viele Frauen, die dich gerne heiraten würden. Kannst du nicht eine von ihnen nehmen?“
„Du bist die Mutter meines Sohnes.“
„Willst du denn keine Frau, der du etwas bedeutest?“
Da lächelte er und strahlte sie selbstsicher an. Cleo hätte ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen.
„Ich bedeute dir doch etwas.“ Er nahm ihre Hand. Ihre Finger waren im Gegensatz zu seinen eiskalt. „Wenn du mich nicht mögen würdest, hättest du nicht mit mir geschlafen.“
Als sie ihn unterbrechen wollte, schüttelte er den Kopf. „Ich weiß, was du mir über deine Vergangenheit erzählt hast. Und ich weiß von deinem Schwur. Kein Sex ohne Gefühle.“
Das stimmte, aber ihr gefiel nicht, dass er das wusste.
„Wir mögen uns“, fuhr er fort. „Zwischen uns gibt es Leidenschaft, und wir erwarten ein Kind. Später werden wir weitere Kinder bekommen, und ich glaube, dass wir eine lange und glückliche Ehe führen werden.“
„Du willst vernünftig sein und das Richtige tun, aber du willst mich nicht lieben.“
Ihre Worte schwebten im Raum, und Sadik ließ ihre Hände los und lehnte sich im Stuhl zurück.
„Ist Liebe denn so wichtig?“
Die Frage klang beiläufig, aber Cleo hätte schwören können, dass seine Stimme plötzlich schwermütig klang.
„Ja, ich möchte keine Verbindung, die nur auf Vernunft basiert.“
„Reicht es nicht, dass ich dir die Welt zu Füßen lege?“
Sie wollte nicht die ganze Welt, sie wollte ihn. Jetzt war Cleo endgültig klar, dass sie Sadik liebte. Und dass er diese Gefühle nicht erwiderte.
„Sadik …“
Er stand auf
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