Bianca Exklusiv 0189
wir reden über ein Kind der königlichen Familie.“
„Das Gesetz von Bahania ist mir bekannt“, erwiderte Cleo. „Ich weiß auch, dass Ausnahmen gemacht werden können.“
Nun kehrte Sabrinas gute Laune zurück. „Ich weiß. Schließlich bin ich ein wandelndes Beispiel dafür. Aber während mein Vater zuließ, dass ich außerhalb des Landes aufwuchs, gibt es keine Garantie dafür, dass er erlaubt, dass sein erstes Enkelkind das Land verlässt.“
„Verstehe.“ Cleo fühlte sich gefangen. „Vielleicht muss ich Sadik gegen meinen Willen heiraten, aber ich werde so lange es geht dagegen kämpfen.“
Sabrina umarmte sie kurz und stand auf. „Ich gehe jetzt nach Hause, und wenn du bereit für die Hochzeit bist, dann ruf mich an. Ich komme dann sofort.“
An der Tür wandte Sabrina sich um. „Ich weiß, dass ich nicht Zara bin, aber wenn du jemanden zum Reden brauchst, helfe ich gern aus.“
„Vielen Dank, das ist nett von dir.“
Nachdem Sabrina gegangen war, ließ Cleo sich auf das Sofa fallen. Wenn sie Sadik heiraten würde, würden Zara und Sabrina ihre Schwägerinnen. Aber ob sie deshalb ihre Meinung ändern würde?
Später am Nachmittag wurde Cleo telefonisch informiert, dass Besuch für sie im Palast eingetroffen war. Jemand aus der amerikanischen Botschaft.
Was sollte das nun wieder bedeuten? Schnell zog sie sich um und ging zum vorderen Teil des Palastes. Cleo wurde in ein Vorzimmer geführt, in dem ein großer Mann auf sie wartete. Er trug einen dunkelblauen Anzug und hatte eine teuer aussehende Aktentasche bei sich. Als er sie hörte, drehte er sich um und streckte die Hand aus.
„Miss Wilson, ich bin Franklin Kudrow, Attaché bei der amerikanischen Botschaft.“
Cleo lächelte freundlich. „Ein beeindruckender Titel, aber ich habe keine Ahnung, wer Sie sind und warum Sie hier sind.“
„Verstehe.“ Er deutete auf das Sofa.
Cleo setzte sich, während der Mann ihr gegenüber Platz nahm. Manieren, dachte sie plötzlich.
„Möchten Sie etwas trinken?“
„Nein, danke. Miss Wilson …“
„Was führt Sie zu mir?“
Er nickte. „Wir haben von Ihrer bevorstehenden Heirat mit Prinz Sadik erfahren.“
Wie bitte?
Jetzt war sie wirklich sauer. Offensichtlich versuchte Sadik, da er auf normalem Weg nicht ihre Zustimmung bekam, jetzt sie von allen Seiten zu manipulieren. Ihr fiel auf, dass Mr. Kudrow es vermied, auf ihren Bauch zu schauen. Wahrscheinlich war seine Diskretion ein Grund für seinen Aufstieg im Außenministerium.
„Wer hat Ihnen gesagt, dass ich Sadik heirate?“
Mr. Kudrow wirkte verwirrt. Er bückte sich und holte ein Papier aus seiner Aktentasche.
„Wir haben eine Pressemitteilung erhalten.“
Sie nahm das Papier und überflog es. Tatsächlich wurde darauf die Hochzeit zwischen Prinz Sadik und der amerikanischen Staatsbürgerin Cleo Wilson verkündet.
Cleo glaubte es einfach nicht. Dass er so hinter ihrem Rücken handeln würde. Glaubte Sadik wirklich, sie zur Heirat zwingen zu können, wenn er an die Öffentlichkeit ging?
„Wir sind alle sehr aufgeregt“, bekannte Mr. Kudrow. „Als wir herausgefunden hatten, dass Zara Paxton ein Mitglied der königlichen Familie ist, sahen wir eine Möglichkeit, unsere Verbindung zu König Hassan zu festigen. Wenn Sie jetzt in die königliche Familie einheiraten, dann erhöhen sich unsere Chancen auf gute Beziehungen noch mehr. Sicher haben Sie schon von den Plänen für eine Luftwaffe erfahren. Die offizielle Position der Vereinigten Staaten ist natürlich die der Neutralität, aber ich kann Ihnen sagen, dass die Regierung sehr positiv über diese Pläne denkt. Wir sind schon lange mit Bahania verbunden.“
Er hielt inne und schaute sie erwartungsvoll an. Cleo wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie gab nur einen undefinierbaren Laut von sich.
„Natürlich hofft Washington, dass diese gemeinsame Luftwaffe mit möglichst vielen Flugzeugen amerikanischer Produktion bestückt wird. Wenn Sie, verehrte Miss Wilson, die Möglichkeit haben, die Qualität der amerikanischen Kampfjets zu erwähnen …“
Natürlich. Nun hatte Cleo verstanden. „Vielleicht könnte ich mir eine F-14 zur Hochzeit wünschen“, meinte sie lächelnd, obwohl sie am liebsten mit etwas geworfen hätte. Stattdessen hielt sie die Pressemitteilung fest.
„Darf ich die behalten?“
„Sicher.“
Nun stand sie auf, und der Diplomat folgte ihrem Beispiel. „Ich verstehe, was Sie mir sagen wollen. Ich weiß es zu schätzen, dass meine bevorstehende
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