Bianca Exklusiv 0189
nicht mehr so freundlich. Cleos Magen verkrampfte sich. Sie wusste, dass sie verloren hatte.
„Cleo, das Gesetz von Bahania ist eindeutig. Ein Kind der königlichen Familie darf das Land nicht verlassen.“
„Aber Sie könnten eine Sondergenehmigung erteilen. Sabrina wuchs auch woanders auf.“
Der König zuckte zusammen. „Das habe ich in einem Augenblick großer Wut zugelassen und habe es in all den Jahren bitter bereut. Damals waren die Zeiten und die Umstände anders. Ich will Sadik nicht sein Kind vorenthalten. Außerdem bin ich egoistisch und würde mein Enkelkind gern hier aufwachsen sehen. Und du würdest mir auch fehlen.“
Cleo hatte in ihrem Herzen gewusst, das dieses Gespräch genau so enden würde. Sie versuchte sich damit zu trösten, dass sie ihr Bestes gegeben hatte. Als sie dem König dankte und aus dem Büro ging, zitterte sie dennoch. Nun waren ihre Tage in Freiheit endgültig vorüber.
Nachdem Cleo aus seinem Büro gestürmt war, versuchte Sadik einfach weiterzuarbeiten, aber er konnte sich nicht auf die endlosen Zahlen konzentrieren. Wieder einmal hatte Cleo ihn dazu gebracht, an Dinge zu denken, die er am liebsten vergessen würde.
Wie konnte sie nur von Liebe reden? Das hatte nicht zu ihrer Vereinbarung gehört. Leidenschaft und Respekt waren doch schon genug. Sie würden gemeinsam ihre Kinder aufziehen. Sie würden sich streiten, sie würde gegen ihn kämpfen – und nachts würden sie sich leidenschaftlich versöhnen.
Warum bestand sie auf Liebe? Einmal hatte er geliebt. Kamra war alles, was er sich von einer Frau erhoffte: sanft, schweigsam, respektvoll. Sie war auf seine Wünsche eingegangen, kannte die Sitten von Bahania und hatte ihn nie infrage gestellt. Ihre ruhige Schönheit hatte ihn besänftigt. Mit ihr konnte er sich konzentrieren. Als sie nicht mehr da war, fühlte er sich leer und einsam.
Ja, er hatte einmal geliebt, und er hatte gelernt, sich nie mehr so verwundbar zu machen. Wenn er sich schon so gefühlt hatte, nachdem er Kamra verloren hatte, wie würde es ihm erst gehen, wenn Cleo …
Diesen Gedanken wollte er gar nicht weiterführen. Deshalb konzentrierte er sich wieder auf den Bildschirm.
Doch bevor er mit der Arbeit fortfahren konnte, wurde sein Vater angekündigt. Hassan kam ins Büro und nahm gegenüber Sadik Platz.
„Cleo war bei mir. Sie möchte nach Hause fliegen“, sagte er ohne Umschweife.
Sadiks Miene wurde eiskalt. „Ihr Zuhause ist hier. Wir werden heiraten, und unser Sohn wird als mein Erbe erzogen werden.“
Sein Vater unterbrach ihn. „Mich musst du nicht überzeugen. Ich möchte nicht, dass mein Enkel am anderen Ende der Welt aufwächst. Er gehört einer neuen Generation an und soll unsere Lebensweise kennenlernen.“
„Es freut mich, dass wir einer Meinung sind“, erwiderte Sadik und entspannte ein wenig. Wenn der König Cleos Bitte ablehnte, dann hatte sie keine Wahl. Sie würde ihn heiraten, und sie könnten gemeinsam leben. Sadik grinste innerlich bei der Vorstellung. Mit Cleo zusammen würde es sicher nie langweilig.
„Ich frage mich, warum sie so überzeugt davon ist, dass sie hier unglücklich werden wird. Soweit ich weiß, basierte eure Beziehung auf Leidenschaft, aber du musst wissen, dass diese Frau mehr zu bieten hat als ihre Talente im Bett. Cleo ist eine besondere Frau, und ich erwarte von dir, dass du sie wie eine solche behandelst.“
„Natürlich“, stimmte Sadik zu. „Ich habe Cleo schon gesagt, dass unsere Verbindung erfolgreich sein wird. Ich werde ihr und den Kindern gegenüber loyal sein, es wird ihr an nichts fehlen. Und was ihre Vergangenheit angeht, habe ich damit keine Probleme. Wenn Cleo erst meine Frau ist, kann niemand sie verletzen.“
„Das alles ist gut und schön, aber ist es auch genug?“
„Was fehlt denn noch?“
„Junge, du musst sie glücklich machen.“
Sadik starrte seinen Vater an. „Sie wird meine Frau und die Mutter meiner Kinder. Das ist doch Glück genug.“
Zuerst antwortete Hassan nicht. Er stand auf und ging zum Fenster. „In meinem Leben haben mich viele Frauen glücklich gemacht“, sagte er bedächtig. „Aber ich habe nur zwei geliebt. Wenn man eine Frau liebt, wird alles anders. Besser. Du kannst noch etwas lernen, Sadik, aber du selbst musst herausfinden, was. Ich kann dich nur davor warnen, nicht so arrogant zu sein. Denn damit blockierst du dir nur deinen Herzenswunsch.“
„Natürlich.“ Sadik war nicht arrogant zu Cleo. Sein Plan war logisch und sinnvoll. Sie
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