Bianca Exklusiv 0189
dass ihre persönlichen Gegenstände in Sadiks Räume gebracht werden sollten. Was würde Sadik wohl zu ihren abgenutzten Teddybären sagen?
Nun stand sie vor Sadiks Suite und trat ein. Ihr neues Zuhause. Die Räumlichkeiten, die sie mit Zara geteilt hatte, waren kleiner. Hier gab es allein drei Schlafzimmer. In einem war eine Art Büro angegliedert, das jedoch nicht benutzt aussah.
Ein zweites Schlafzimmer war bis auf einen großen Schrank leer. Sicher sollte hier das Baby untergebracht werden. Cleo legte eine Hand auf den Bauch und sah sich um. Sie konnte sich schon vorstellen, wo das Kinderbett und der Wickeltisch stehen würden. Später würde Spielzeug dazukommen.
Cleo überlegte, welche Farben sie für das Zimmer aussuchen sollte.
„Ich verspreche, dass ich immer für dich da sein werde“, flüsterte sie und wusste, dass genau das für ihr Kind das Wichtigste sein würde: von seinen Eltern geliebt zu werden.
Während sie zweifelte, dass Sadik sich wirklich um sie sorgte, wusste sie doch, dass er ein guter Vater sein würde. Wenn sie für das Wohlergehen des Kindes ihr eigenes Glück opfern müsste, dann würde sie das tun.
„Ich wunderte mich schon, wo du geblieben warst.“
Sadik stand hinter ihr und legte die Arme um sie.
„Wie fühlst du dich?“
„Müde und verwirrt.“
„Und wie ist es, Prinzessin Cleo zu sein?“
„Es kommt mir alles noch so unwirklich vor.“
Er drehte sie zu sich und schaute sie besorgt an. „Du hast genügend Zeit, dich an die neue Situation zu gewöhnen“, sagte er freundlich. „Jetzt sind wir verheiratet, und du bist meine Frau.“
Warum fühlte sie sich dann bloß weder als seine Frau noch als Prinzessin, sondern wie eine schwangere Betrügerin?
„Wie du siehst, habe ich das Zimmer unseres Sohnes freiräumen lassen. Alles was du für das Kind benötigst, wird bestellt. Wir haben hier die besten Innenarchitekten an der Hand. Außerdem gibt es verschiedene Babyausstatter in der Stadt oder du kannst aus Katalogen bestellen.“
„Woher weißt du denn von Babygeschäften?“
„Ich habe mich erkundigt. Außerdem habe ich im Internet nachgeschaut.“
„Verstehe. Bis jetzt habe ich noch keine speziellen Vorstellung, wie das Kinderzimmer aussehen soll. Vielleicht schaue ich mir einige Zeitschriften an, um ein paar Ideen zu sammeln. Soll ich das dann mit dir abstimmen?“
„Nein, das bleibt alles dir überlassen. Übrigens kannst du ruhig alle Räume hier umgestalten, schließlich ist das jetzt dein Zuhause und ich möchte, dass es dir gefällt.“
„Gut.“ Dass er so freundlich war, sollte sie eigentlich glücklich stimmen, aber sie brachte kein Lächeln zustande.
Sie dachte an die Kartons im Wohnzimmer und ihre wenigen Kleidungsstücke, die in Sadiks riesigem Schrank hingen. Sie passte einfach nicht in diese Welt.
„Woran denkst du?“, fragte er liebevoll.
„Alles ist so fremd. Ich gehöre nicht hierher.“
„Du bist meine Frau und eine Prinzessin von Bahania. Dein Platz ist da, wo du ihn haben möchtest.“
„Solange ich eben nicht versuche, wegzugehen“, meinte sie bitter.
Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Cleo, wir sind verheiratet. Es gab ein paar Schwierigkeiten zwischen uns, aber die sollten wir vergessen. Lass uns neu als Mann und Frau anfangen.“
„Ach, Sadik, das klingt alles so schrecklich vernünftig. Weißt du, was mir nicht aus dem Kopf geht? Wäre ich nicht schwanger, hättest du mich nie geheiratet. Als ich damals hier weggegangen war, hast du nicht mehr an mich gedacht. Du hast nie versucht, mit mir in Kontakt zu treten.“
Er erwartete von ihr, dass sie die Vergangenheit vergaß, und dabei war er es, der sie immer bei sich trug. Er dachte doch noch immer an Kamra. Doch Cleo hütete sich, das auszusprechen.
„Was möchtest du von mir?“, fragte er.
Ich möchte, dass du mich liebst oder mich gehen lässt.
Cleo seufzte. Es brachte nichts, diese Frage zu beantworten.
„Es ist egal“, meinte sie müde.
„Mir nicht.“
„Doch, denn du siehst mich nicht als eigenständige Person, sondern nur als Mutter deines Kindes.“
„Das stimmt nicht. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass du mir sehr viel bedeutest, und du wirst einsehen, dass ich mein Eheversprechen einhalten werde. Ich werde dich respektieren und begehren, solange ich lebe.“
Weil sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte, schwieg sie. Sadik legte den Arm um sie und führte sie ins Wohnzimmer. Dort hatte ein fleißiger Geist verschiedene
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