Bianca Exklusiv 0189
würden heiraten, und sie würde glücklich sein.
„Ich wünsche euch beiden das Beste“, sagte Hassan und wandte sich zu seinem Sohn. „Cleo ist ein Schatz, der eines Prinzen würdig ist. Ich bete, dass du sie nicht verlierst.“
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Cleo musste Kleider anprobieren, Entscheidungen über Blumenschmuck und über die Speisefolge fällen. Am Morgen der Hochzeit konnte sie nicht essen. Stattdessen saß sie auf dem Sofa und fragte sich einmal mehr, wie sie in diese Lage geraten war.
„Hallo, Braut“, rief Sabrina, als sie in die Suite kam. „Wie geht’s dir?“
„Am liebsten würde ich weglaufen“, meinte Cleo und lächelte Sabrina an. „Hast du eine Landkarte bei dir, damit ich den Weg finde?“
„Tut mir leid. Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur davon abraten, in die Wüste zu fliehen. Dort können üble Dinge geschehen.“
Cleo dachte an Sabrinas Vergangenheit, als sie auf der Suche nach der mystischen City of Thieves die Liebe ihres Lebens gefunden hatte.
„Oh, ich weiß nicht. Es kann auch einiges Gute passieren.“
Sabrina kicherte und setzte sich auf das Sofa. „Du siehst nicht gerade glücklich aus. Komm schon, ist mein Bruder denn so ein Monster? Willst du ihn wirklich nicht heiraten?“
„Es bleibt mir ja keine Wahl“, meinte Cleo. „Schließlich erwarte ich Sadiks Kind. Im Vergleich zu hunderten Jahren Tradition zählt so eine kleine Sache wie Liebe nicht viel. Entschuldige, ich will dich mit meinen Problemen nicht belasten. Eigentlich könnten Sadik und ich es schaffen, wenn er nicht so …“ Sie hielt inne.
„Stur? Schwierig? Eigensinnig? wäre“, bot Sabrina an.
„Damit kommst du der Sache schon ziemlich nah.“
„Schau, ich weiß, dass du das nicht geplant hattest, aber Sadik ist ein anständiger Kerl. Alle meine Brüder sind in Ordnung. Du musst nur überlegen, wie du ihn in die Knie zwingst. Wenn du das geschafft hast, wird alles andere leicht sein.“
„Hast du einen Vorschlag, wie ich das hinkriege?“
Sabrina grinste. „Nein, das musst du schon selbst herausfinden.“ Sabrinas Idee war an sich nicht schlecht, aber sie wusste ja auch nicht, dass Sadik seine verstorbene Verlobte immer noch liebte.
„Du solltest dich jetzt in Ruhe anziehen. Wenn du Hilfe brauchst, dann rufe mich.“
„Danke.“
Um fünf Uhr sollte die Zeremonie stattfinden. Da ihre Hochzeit nicht vom Fernsehen übertragen würde, wurden keine Verschönerungsteams erwartet, und sie hatte noch etwas Zeit.
Sie schloss die Augen und döste ein. Eine sanfte Berührung ihrer Wange weckte sie auf. Sadik stand vor ihr.
Sofort schlug ihr Herz schneller, und ihr Körper wurde schwach. Einen Mann zu lieben ist die Hölle, dachte sie und versuchte, wach zu werden.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte sie.
„Nein, alles in Ordnung. Ich wollte nur meine Braut sehen.“ Er küsste sie auf den Mund.
Bei der zärtlichen Geste hätte sie am liebsten geweint. Sie wollte schon darauf hinweisen, dass es kein Glück brachte, wenn der Mann die Frau vor der Hochzeit sah – aber dieser alte Brauch wäre wohl ihr kleinstes Problem gewesen.
„Bist du nervös?“, fragte Sadik.
„Nein, nur resigniert.“
„Kannst du nicht wenigstens ein bisschen glücklich sein, dass du mich heiratest?“
Könntest du dir nicht wenigstens ein bisschen was aus mir machen, dann könnte ich vor Freude singen und tanzen.
„Was ist mit Zara? Wir können die Sache noch aufschieben.“
„Nein. Ich weiß, dass sie sich aufregen wird, wenn sie meine Hochzeit versäumt, aber ich weiß, wie sehr sie sich auf ihre Flitterwochen mit Rafe gefreut hat. Wann werden die beiden je wieder einen ganzen Monat Zeit füreinander haben? Sie soll diese Zeit genießen, und wenn sie zurückkommt, dann ist sie halt sauer auf mich.“
„Wie du willst.“
Natürlich. Bei so etwas stimmte er zu, aber bei den wichtigen Fragen …
„Was ist mit deinen Sachen?“
Sie zeigte auf einige Kartons in der Ecke des Wohnzimmers. „Sie wurden gestern angeliefert.“
„Nur so wenig? Hattest du nicht eine eigene Wohnung?“
„Sicher, aber ich dachte nicht, dass wir hier meine Möbel oder mein Geschirr verwenden würden. Eine Freundin hat die persönlichen Dinge eingepackt, die anderen habe ich an ein Frauenhaus gegeben.“
„Wirst du dein Leben in Spokane vermissen?“, fragte Sadik vorsichtig.
„Frag mich in einigen Monaten.“
„Hier wird dir sicher einiges gefallen und übrigens …“
Er zog eine kleine
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