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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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schneidender Schmerz. Der Blick der Frau war kalt und reserviert, und ihr Lächeln verriet keinerlei Gefühle. Er war noch nicht so weit bei Sinnen, dass er sich sagen konnte, dass sie auf ein Zeichen von ihm wartete. Er wusste nicht, dass sein erster Blick auf sie ihre Hoffnungen hatte erstarren lassen. Er wusste nur, dass alles, was er wollte, war, dass sie die beiden Menschen aus seinen Träumen waren. Stattdessen waren sie höfliche Fremde.
    “Du musst mich einweihen”, sagte er. “Ich erinnere mich an nicht besonders viel.”
    “Du hast in Monza einen Unfall gehabt”, erklärte sie. “Du wärst beinahe gestorben und warst fast einen Monat bewusstlos. Sie haben mir vor einer Woche erlaubt, dich hierher zu bringen.”
    “Ich erinnere mich nicht an das Rennen.”
    “Der Arzt meint, es wäre normal, wenn du Gedächtnislücken hast.”
    “Ja.” Er lachte unbehaglich auf. “Mein Gehirn scheint mir seit Kurzem Streiche zu spielen. Sehr lustig. Die Dinge schienen so wirklich zu sein, und dann … war es doch nur die ganze Zeit eine Vorstellung von dir.”
    Er wollte aufstehen, aber er hatte seine alte Kraft noch nicht wiedergefunden. “Verdammt!”, rief er aus, wütend über seine Schwäche.
    “Du musst erst einige Übungen machen, damit deine Muskeln wieder arbeiten”, erklärte Serena ihm.
    “Je eher der Physiotherapeut hier ist, desto besser.”
    Carlo wurde fast augenblicklich mit Glückwünschen zur Genesung überhäuft. Er musste sich um die Firma kümmern, musste immer wieder zu ärztlichen Untersuchungen. Doch er war froh darüber, denn das lenkte ihn von der schrecklichen Enttäuschung über Serena ab.
    Innerhalb einer Woche konnte er mehrere Stunden am Tag das Bett verlassen. Und nach zwei Wochen konnte er wieder normal gehen. Die Rennsaison war zu Ende, und Valetti-Motors gewann die Markenmeisterschaft. Bernardo und Ferrando hatten den Sieg erkämpft. Carlo lobte sie und tat so, als würde es ihn freuen. Aber in Wirklichkeit bedeutete der Sieg ihm nichts, weil die Kluft zwischen ihm und seiner Frau immer und immer größer wurde.
    Er wartete nachts darauf, dass sie zu ihm kam, aber das tat sie nicht. Und er brachte es nicht fertig, ihre Liebe zu suchen. Die Erinnerung daran, wie sie vor ihm das letzte Mal zurückgewichen war, hielt ihn davon ab.
    Wie aus weiter Ferne bemerkte er, dass Louisa begann, Serena Mummy zu nennen. Das freute ihn, aber die Liebe, die zwischen den beiden immer stärker wurde, verstärkte nur seine Einsamkeit. Er merkte, dass das Wetter kalt wurde und der Winter kam, was ihn verblüffte. Es war so lange Winter in seinem Herzen gewesen, dass er alles andere fast schon vergessen hatte.
    Manchmal erinnerte er sich an einen Frühling, der fast ein ganzes Leben lang zurückzuliegen schien. Dabei war es diesen Frühling gewesen, als sie unter den Bäumen gestanden und sich in die Augen gesehen hatten. Damals hatten sie gewusst, dass sie sich für immer gefunden hatten. Nur dass es eben nicht für immer gewesen war.
    Manchmal in der Nacht glaubte Carlo, Serena wieder zu hören. “Nichts anderes ist wichtig, als dass du mich liebst und keine Angst davor haben solltest, es mir zu sagen.”
    Ihre Stimme war klarer als alle Realität. Aber er musste akzeptieren, dass sie nicht wirklich zu ihm gesprochen hatte, sondern dass alles nur Einbildung gewesen war.
    Eines Tages sagte Serena: “Ich muss nach England zurückfliegen, um Julia zu besuchen. Sie möchte mein Geschäft kaufen.”
    “Und du willst es ihr verkaufen?”, fragte er hoffnungsvoll. Es würde sie umso mehr zu seiner Frau machen, wenn sie den Faden nach England durchschnitt.
    “Ich bin nicht sicher”, sagte sie vorsichtig. “Ich werde mich entscheiden, wenn ich dort bin.”
    Und vielleicht wirst du niemals zurückkommen, dachte er. Ich werde dich nicht gehen lassen. Das wage ich nicht. Laut sagte er: “Ich werde meine Sekretärin anweisen, dir einen Flug zu buchen.”
    Am Tag ihrer Abreise bot er ihr an, sie zum Flughafen zu fahren, aber sie lehnte es höflich ab. Er versuchte an diesem Tag vergeblich, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, aber er wartete auf ihren Anruf, dass sie gut angekommen sei. Aber natürlich wird sie mich nicht hier anrufen, dachte er. Sie wird bis zum Abend warten. Er ging früh nach Hause.
    “Mummy hat angerufen”, sagte Louisa, als sie ihn traf. “Sie sagt, dass sie sicher angekommen sei.”
    Er lächelte ihr gezwungen zu. “Das war nett von ihr.” Er ging nach oben und versuchte

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