Bianca Exklusiv Band 0088
dich genug, um keine Angst mehr davor zu haben. Ich möchte, dass du auch sagst, dass du mich liebst, wie du es vorher schon so oft in meinen Träumen getan hast. Sag mir, dass es nicht nur Träume waren.”
Ihr Körper in seinen Armen und das Gefühl ihrer Lippen auf seinen bestätigten es. “Nein”, flüsterte sie. “Es waren nicht nur Träume. Und wenn ja, dann waren es auch meine Träume. Während du bewusstlos warst, war ich so ehrlich zu dir wie noch nie zuvor. Ich wusste nicht, ob du mich hören kannst …”
“Ich habe alles gehört, aber als ich aufgewacht bin, warst du so kühl.”
“Nur weil du es warst. Ich war verzweifelt, weil wir so weit entfernt schienen. Ich bin hierhergekommen, weil das der einzige Ort ist, an dem ich mich dir nah fühle.”
“Ich werde dir immer nah sein”, versprach er ihr und küsste sie immer und immer wieder. “Von jetzt an bis an unser Lebensende.”
Ein Regentropfen fiel von einem Blatt auf Serenas Wange. Er wischte ihn sanft fort und sagte zärtlich: “Komm mit, Geliebte. Komm mit mir nach Hause.”
– ENDE –
Kristy McCallum
Unter dem Tigermond
l. KAPITEL
“Du bist verrückt, Tara! Jemand will deine Aktien von der Firma deines Vaters weit über dem Marktpreis kaufen, und du lehnst dieses fabelhafte Angebot ab.”
Tara seufzte. “Versteh doch, Mummy! Wie kann ich meine Anteile veräußern, ohne mich vorher genau zu vergewissern, dass Daddy mit dem Handel einverstanden ist?”
“Du bist immer noch Daddys kleines Mädchen, nicht wahr?”, erwiderte Patricia Chacewater bissig. “Ich hätte gedacht, dass du als erwachsene junge Frau mit einem Universitätsdiplom fähig bist, deinen Vater kritischer zu sehen. Seit meiner Scheidung von ihm hat er nie versucht, mit dir in Verbindung zu treten. Doch du klammerst dich immer noch an den naiven Glauben, er mache sich etwas aus dir.”
Taras Mutter lachte kurz auf. “Du würdest keine Aktien der Hall Bay Company besitzen, wenn ich damals nicht darauf bestanden hätte, dass dein Vater finanzielle Vorkehrungen für deine Zukunft trifft. Er hat es dir ohnehin schwer genug gemacht, indem er das Verfügungsrecht über die Aktien bis zu deinem einundzwanzigsten Geburtstag für sich behalten hat – statt sie dir, wie es dir zugestanden hätte, vor drei Jahren zu überschreiben, als du achtzehn wurdest.”
Mrs. Chacewater stand auf und ging aufgebracht im Zimmer umher. Ihre Haltung drückte deutlich Enttäuschung und Zorn aus. “Warum fühlst du dich immer noch einem Mann gegenüber verpflichtet, der hinreichend bewiesen hat, dass er von dir nichts mehr wissen will?”, fragte sie kühl.
Gleichmütig zuckte Tara die Schultern und blickte auf den kostbaren Teppich, der den glänzenden Parkettboden des geräumigen, elegant eingerichteten Zimmers bedeckte. Es war schwierig, ihre wahren Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. Außerdem war ihr klar, dass es zu einem heftigen Streit führen würde, wenn sie ihrer Mutter schonungslos die Wahrheit sagte. Und Streit versuchte Tara immer zu vermeiden, so schwer es ihr auch fiel, wenn ihre Mutter gehässige Dinge über ihren, Taras, Vater äußerte und noch dazu erwartete, dass sie widerspruchslos ihre Partei ergriff.
Tara atmete tief durch. “Ich habe Daddy versprochen, keine wichtigen Entscheidungen zu treffen, ohne ihn vorher um Rat zu fragen”, erklärte sie zögernd. “Er sagte, selbst wenn wir uns jahrelang nicht sehen könnten, dürfe ich nie vergessen, dass ich seine Tochter sei. Er versicherte mir, er wolle jeden Tag an mich denken. Daddy hielt es auch für höchst unwahrscheinlich, dass du mich je zu ihm nach Hongkong fahren lässt. Er meinte, ich würde selbst wissen, wann der richtige Zeitpunkt für ein Wiedersehen wäre. Und wenn ich dann meine Entscheidung getroffen hätte, würde er mir das Flugticket nach Hongkong bezahlen.”
Tara blickte unauffällig zu ihrer Mutter hinüber und senkte schnell den Blick, als sie feststellte, dass auf Mrs. Chacewaters schönem Gesicht ein Ausdruck abgrundtiefen Hasses lag.
“Das sieht deinem Vater ähnlich”, zischte Mrs. Chacewater so wütend, dass Tara erschrocken zusammenzuckte. Noch nie hatte sie ihre Mutter so aufgebracht erlebt. “Hinterhältig und skrupellos wie mein Exmann stets war, hätte ich mir denken können, dass er dich mir nicht kampflos überlassen würde.” Patricia Chacewater ballte zornig die Hände zu Fäusten und sah ihre Tochter böse an. “Du bist nun alt genug, um zu verstehen, warum
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