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Bianca Exklusiv Band 0088

Bianca Exklusiv Band 0088

Titel: Bianca Exklusiv Band 0088 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Campbell Kristy McCallum Lucy Gordon
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Primo würde es egal sein, was er tun musste, um das Rennen zu gewinnen.
    Nach drei Runden erreichten die beiden dicht an dicht die Schikane, und Primo fuhr immer schneller. Sein Wagen schlingerte. “Rücksichtslos”, sagte der alte Fahrer. “Das ist schlecht.” Serena hörte ihn nicht. Sie hielt in der Totenstille in der Loge den Atem an und hoffte inständig, dass Carlo Primo vorbeilassen würde. Doch Carlo wich nicht aus, und Serena sah auf dem Monitor, dass Primo ungläubig den Kopf schüttelte, weil seine Taktik nicht funktionierte. Und dann ging er den entscheidenden Zentimeter zu weit. Die Räder der beiden Fahrzeuge verhakten sich, und im nächsten Moment überschlugen sich die Wagen in der Luft.
    Serena packte Louisa und drückte ihr Gesicht gegen ihre Brust. Als sie wieder auf die Strecke schaute, sah sie nur Staub. Die Leute kreischten, und die Helfer rannten zur Unfallstelle. Serena war vor Schreck wie gelähmt. Sie schloss die Augen, aber sie konnte das Bild der beiden Wagen in der Luft nicht verdrängen.
    Sie wusste, dass niemand einen derartigen Unfall überleben konnte. Sie unterdrückte den Impuls, zu Carlo zu laufen, weil sie über das Telefon am schnellsten erfahren würde, was passiert war. Es würde klingeln, und dann …
    Gita nahm den Anruf entgegen und stieß einen erleichterten Seufzer aus. “Carlo lebt”, sagte sie, “aber er ist schwer verletzt. Sie bringen ihn ins Krankenhaus.”
    Sie verließen die Loge und fuhren ebenfalls dorthin. Serena schaute unterwegs aus dem Fenster und weigerte sich, nachzudenken. Nur das Kind in ihren Armen war noch wirklich. Und Louisa brauchte sie jetzt mehr denn je.
    Sie warteten scheinbar endlos in dem Wartezimmer, bis endlich ein Arzt kam. Er sagte, dass Carlo einige Rippen gebrochen und einen heftigen Schlag auf den Kopf erhalten habe. Und er war noch nicht bei Bewusstsein. Das war ein schlechtes Zeichen.
    “Kann ich ihn sehen?”, wollte Serena wissen.
    “Nur kurz”, sagte der Arzt.
    Als Serena das Krankenzimmer betrat, musste sie die Hand auf den Mund legen, um nicht aufzuschreien. Carlo war an einige Maschinen angeschlossen, die neben ihm blinkten. Sein Gesicht war blass, und Serena sehnte sich danach, es zu küssen. Sie betrachtete ihn einige Minuten voller Liebe, dann wandte sie sich ab.
    Im Wartezimmer verlor sie jedes Zeitgefühl. Sie hatte keine Hoffnung mehr. Wenn er mit dem Wissen in das Rennen gegangen wäre, dass sie ihn liebte, hätte sie gehofft. Aber sie hatte sich abgewandt, als er nach ihr gegriffen hatte, und am nächsten Morgen hatte sie nicht den Mut gehabt, etwas zu sagen. Sie würde sich immer so fühlen, als hätte sie ihn getötet.
    Sie erfuhr, dass Primo bei dem Unfall gestorben war, aber es ließ sie kalt. Nur Carlo war wichtig.
    Am nächsten Morgen erklärte ihr die Krankenschwester, dass die Operation ein technischer Erfolg gewesen war.
    “Ich möchte ihn sehen.”
    “Aber nur einen Moment.”
    Er war bandagiert und immer noch ohne Bewusstsein. Als Serena zu Louisa in den Warteraum zurückkehrte, fragte sie, ob es ihrem Vater besser ging.
    Serena fand keine Worte, und Louisa umarmte sie fest. “Oh, Mummy”, sagte sie. “Mummy.”
    Serena strich der Kleinen tröstend über den Kopf. Sie war einen Moment überrascht gewesen, aber sie hätte es wissen müssen. Wenn das Schlimmste passierte, hatte sie immer noch ein Kind, um das sie sich kümmern musste. Louisa war immer Dawns Kind für sie gewesen, doch jetzt war es nur noch Carlos. Und um Louisas willen musste sie jetzt stark sein.
    Valeria holte Louisa ab und versprach Serena, sich um Louisa zu kümmern. Die Stunden verstrichen.
    “Willst du nicht zu ihm hineingehen, Gita?”, fragte Serena.
    “Mein, Darling. Das ist dein Privileg. Ich habe nicht das Recht dazu.”
    “Aber du bist seine Mutter.”
    Gita lächelte traurig. “Ja, aber ich habe als Mutter versagt.”
    “Ich komme mir so vor, als hätte ich auch versagt.”
    Gita schüttelte den Kopf. “Nein, du nicht. Du liebst ihn viel zu sehr, um einen Fehler zu machen. Deshalb braucht er dich auch. Er hat so wenig Liebe von denen bekommen, die ihn hätten lieben sollen.”
    “Ich habe die Trophäen gesehen, die sein Vater gesammelt hat, aber es war keine von ihm dabei. Als hätte sein Vater sich nicht um ihn gekümmert.”
    “Das hat er schon, auf seine Art”, sagte Gita. “Aber es war eine sehr kühle Art. Er hat nie seine Gefühle gezeigt und ihn nie gelobt. Carlo wollte ein guter Fahrer sein, denn

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