Bianca Exklusiv Band 0088
sagte Moses. “Ende.” Er schaltete das Gerät aus und steckte es in die Tasche. “Ich bringe Sie zu Roach, bis wir Ihre Suite durchsucht und den Sicherheitsdienst des Hotels verständigt haben.”
Sein Gesichtsausdruck war so ernst, dass Nikki noch mehr Angst bekam. Sie starrte auf die Waffe in seiner Hand.
“Wer ist Gonzo?”, fragte Gil und zog Nikki enger an sich. “Der Mann mit den hellen Augen?”
Moses nickte, sagte aber nichts.
“Seien Sie offen mit uns”, stieß Gil zwischen den Zähnen hervor. “Ist der Kerl gefährlich? Und wenn ja, wie gefährlich?”
“Wir wissen es wirklich nicht.” Moses schüttelte den Kopf.
“Was glauben Sie?”, wollte Gil wissen. “Sie kennen ihn doch.”
Moses warf ihm einen kurzen, aber eindeutigen Blick zu. “Er könnte gefährlich sein. Das ist durchaus möglich. Können Sie mit einer Waffe umgehen, DeSpain?”
“Ja.”
“Gut. Ich werde Ihnen eine besorgen.”
Moses sah Nikki besorgt an. In diesem Moment wurde ihr klar, wenn dieser Gonzo gefährlich war, dann würde sie sein Ziel sein.
Moses schaute wieder Gil an. “Ich übertrage Ihnen die Verantwortung für sie. Das ist am unauffälligsten. Lassen Sie sie bitte nicht aus den Augen.”
Gil nickte. “In Ordnung”, erwiderte er knapp.
Nikki wurde blass. “Ich will nicht, dass irgendjemand die Verantwortung für mich hat”, protestierte sie. “Ich will nicht, dass man mich ständig überwacht.”
“Zu dumm”, entgegnete Moses. “Denn bis auf Weiteres ist es genau so, wie der Mann gesagt hat. Er passt auf Sie auf.”
9. KAPITEL
Roachs Suite bestand aus zwei Räumen und lag in der zwölften Etage, direkt unter dem Penthouse. Die Zimmer waren im Stil des amerikanischen Südwestens eingerichtet. An den Wänden hingen Decken der Navajos, Gemälde mit Szenen aus dem Leben der amerikanischen Ureinwohner und Spiegel, deren Rahmen mit den geometrischen Mustern der Hochlandstämme verziert waren.
“Sie haben entweder sehr gute Augen oder eine sprühende Fantasie”, bemerkte Roach grimmig und ging ruhelos auf und ab. “Verrückte und Idioten. Sie tauchen überall auf, wo Caressa ist. Ich habe all diese Jahre Jura studiert – und wofür? Um mich um Verrückte und Idioten zu kümmern.”
Gil nahm seine Brille ab und legte sie auf den Couchtisch. “Was ist mit dem Silverado? Wurden alle Räume mit Ausblick auf das Penthouse überprüft? Wenn ein Fotograf uns beobachten kann, dann kann das auch ein Heckenschütze.”
Bei seinen Worten zuckte Nikki zusammen. Den Gedanken an diese Möglichkeit hatte sie die ganze Zeit verdrängt.
“Natürlich wurden die überprüft”, entgegnete Roach böse. “Der Sicherheitsdienst vom Silverado arbeitet mit uns zusammen. Aber wenn das Xanadu jemanden durchlässt, nur weil er die Uniform eines Sicherheitsbeauftragten trägt, dann werde ich denen einen Prozess anhängen, von dem sie sich so schnell nicht wieder erholen.”
Gil beobachtete Nikki aufmerksam, als wollte er herausfinden, ob sie Angst hatte. Doch Nikki ließ sich nichts anmerken.
“Ich rufe noch einmal den Sicherheitsdienst an”, sagte Roach missgelaunt. “Denen werde ich das Leben zur Hölle machen, bis die Sache aufgeklärt ist. Sie beide werden heute Nacht hier schlafen”, befahl er. “Ich nehme das Zimmer von Waldo und Moses, und die beiden übernachten im Penthouse.” Er fluchte leise und ging ins Schlafzimmer, um den Anruf zu tätigen.
Nikki drehte sich empört zu Gil um. “Ich will die Nacht nicht mit dir hier verbringen. Die Suite ist zu klein, es gibt nur ein Schlafzimmer.”
“Schon so verwöhnt?”, fragte Gil und lächelte säuerlich. “Hast du dich schon an das Leben als Prinzessin gewöhnt?”
“Nein”, sagte Nikki. “Ich bin nur gewöhnt, allein zu sein.”
“Du bist jetzt Caressa, und Caressa ist nie allein. Schon vergessen?” Er setzte sich auf die Couch, nahm die Waffe, die Moses ihm gegeben hatte, aus der Jackentasche und untersuchte sie.
“Steck das Ding weg”, befahl Nikki. “Das ist kein Spielzeug.”
“Ich weiß, wie man damit umgeht.” Er überprüfte den Sicherheitsriegel und steckte die Waffe wieder in die Tasche.
“Ich will nicht, dass du sie benutzen musst”, sagte Nikki ärgerlich. “Auf diese Entwicklung hätte ich gern verzichtet.”
“Ich auch.” Seine Stimme klang ruhig. “Aber du wusstest, dass so etwas geschehen könnte, als du den Job angenommen hast. Das gehört nun einmal dazu.”
Aus dem Schlafzimmer konnten sie Roachs
Weitere Kostenlose Bücher