Bianca Exklusiv Band 0088
straff zurück und steckte es hoch.
Nikki beschloss, die Jeans auszuziehen, sobald das Licht ausgeknipst war. Die Hosen waren hauteng und unbequem zum Schlafen. Das übergroße Hemd war lang genug, um sie zu bedecken.
Sie atmete tief durch und öffnete dann die Tür.
Gil saß auf der Couch. Er trug nur noch die Jeans und ein weißes T-Shirt. Obwohl Winter war, war seine Haut sonnengebräunt. Seine Arme waren muskulös, und seine Brust war breit und flach. Nikki hielt bei seinem Anblick unwillkürlich den Atem an.
Er schaute sie an. “Meine Güte”, bemerkte er angewidert. “Du trägst auch im Bett Make-up? Und warum hast du das Haar so straff zurückgekämmt? Das sieht aus, als müsste es wehtun.”
Nikki berührte mit der Hand ihr Haar. “Es ist meine Sache, wie ich schlafe.”
Gil zuckte die Schultern. “Bitte sehr.” Er hatte sich ein Kissen vom Bett genommen und lehnte es gegen die Armlehne der Couch. Nun legte er sich hin. Er musste die Knie anwinkeln, damit er auf die Couch passte.
“Das sieht auch nicht gerade bequem aus”, bemerkte Nikki und fühlte sich auf einmal schuldig. Gil war viel zu groß, um bequem auf der Couch schlafen zu können.
Er klopfte das Kissen zurecht, lehnte sich zurück und sah sie gelangweilt an. “Das geht schon”, erwiderte er leise.
Nikki stand zögernd am Bett. Es war riesig, so riesig, dass sie sich fast verloren darin vorkommen würde. “Ich denke”, sagte sie zögernd, “wir könnten uns das Bett auch teilen. Aber nur, wenn du versprichst, dich zu benehmen.”
“Nein.” Wieder klopfte er auf das Kissen. “Es ist für uns beide besser, wenn ich hier bleibe. Bringe mich nicht in Versuchung. Du hast nicht viel Ahnung von Männern, oder?”
Nikki errötete und wandte den Blick ab. Er hatte recht. Wenn sie in demselben Bett schliefen, konnten sie sich viel zu leicht berühren. Und wenn sie sich erst berührten, wo würde das enden? Sicher würden sie miteinander schlafen.
“Sag bloß, du schläfst in den engen Jeans”, sagte er entsetzt. “Du wirst deine Blutzirkulation unterbrechen.”
“Es wird schon gehen.” Nikki schlug das Laken zurück.
Gil fluchte. “Zieh die verdammten Jeans aus”, befahl er. “Das Hemd ist so groß wie ein Zelt. Ich werde mich schon nicht auf dich stürzen. Mach es dir bequem, zum Donnerwetter. Du brauchst deinen Schlaf.”
Nikki antwortete nicht. Morgen würde sie zum Schein seine Frau werden. Sie legte sich ins Bett und umklammerte das Kissen.
“Nikki?”
“Was?”, fragte sie bedrückt.
“Willst du nicht das Licht ausmachen?”
Eigentlich fühlte sie sich sicherer, wenn das Licht an war. Mit ihm allein im Dunkeln zu sein, erschien ihr zu gefährlich. Nach einer Weile knipste sie die Nachttischlampe doch aus. Es war stockdunkel im Zimmer. Nikki hörte, wie die Couch unter Gils Gewicht quietschte.
“Nikki?” Seine Stimme klang tief, leicht barsch.
“Ja?”
“Nicht alle Männer sind schlecht, weißt du?”
Sie zog die Decke bis ans Kinn.
“Nikki?”, fragte Gil wieder. “Hast du mich gehört?”
“Ja”, antwortete sie und wünschte, sie könnte vergessen, dass er da war. Natürlich waren nicht alle Männer schlecht. Aber alle konnten gefährlich sein. Und Gil war für sie gefährlicher als alle anderen. Es war verrückt, sich nach diesem Mann zu sehnen. Einem Mann, der sie niemals lieben konnte. Er war in eine kluge, gebildete Frau verliebt gewesen, eine Frau, die seine Liebe für Bücher und den Beruf teilte.
Außerdem wollte Nikki sich jetzt nicht verlieben. Doch sie lag in der Dunkelheit und dachte an ihn. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie einschlief. Und als sie endlich schlief, träumte sie nur von ihm.
Gil dagegen konnte kaum schlafen. Mit Nikki in einem Raum zu schlafen glich einer Folter, die kein Mann erleiden sollte.
Er wollte aufstehen und zu ihr gehen. Er wollte ihr die engen Jeans ausziehen und das Haar lösen, sodass es weich über ihre Schultern fiel.
Er wollte ihr den Lippenstift vom Mund küssen und ihre nackte Haut berühren. Er wollte sie bis zum Morgen in seinen Armen halten und jeden Zentimeter ihres Körpers erforschen. Er wollte ihr Vergnügen bereiten und sie immer wieder lieben, bis sie beide völlig erschöpft waren.
Er wollte all diese Dinge tun, doch er tat nichts. Er musste Nikki in Ruhe lassen. Das war das einzig Vernünftige. Als Gil aus Nikkis regelmäßigen Atemzügen schließen konnte, dass sie fest eingeschlafen war, stand er auf und schaltete das
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