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BIANCA EXKLUSIV Band 0171

BIANCA EXKLUSIV Band 0171

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0171 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG TRACY SINCLAIR JACKIE MERRITT
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ernsthaftes Gespräch führen zu können. „Sie sind hier, um den Garten in Ordnung zu bringen? Ausgerechnet den dieses Schlosses? Das glaube ich Ihnen nicht.“
    „Nein? Mademoiselle, wäre es Ihnen lieber, wenn ich nach dem verlorenen Schatz meiner Familie suchte? Nach Lilys Rubinen? Vielleicht liegen irgendwo im Schloss Juwelen, die ein Vermögen wert sind.“
    „Ja, das wäre mir lieber. Es klingt viel aufregender.“
    Er holte Eves Schuhe aus der Tasche und gab sie ihr. „Ich habe sie wiedergefunden.“
    „Und der Ring?“
    „Den müssen Sie selbst suchen“, sagte er lachend.
    „Sie haben ihn, Sebastian. Geben Sie ihn mir, sonst muss ich Sie durchsuchen …“
    Sie tastete über seinen Arm, bis ihre Finger die verletzte Stelle berührten. Bevor er es verhindern konnte, hatte sie den Ärmel hochgestreift und hielt den Arm in beiden Händen. „Was ist Ihnen denn passiert?“
    Er entzog ihr den Arm und schob den Ärmel wieder über die Verletzung. „Wuchernde Hecken sind nicht ungefährlich.“
    „Das ist ein tiefer Schnitt, kein kleiner Kratzer.“
    Er lächelte. „Einer der Schuhe saß oben im Baum fest, aber für Sie habe ich mich gern verletzt.“
    Die Wunde war älter als eine Stunde, das wusste sie. Aber offenbar vertraute Seb ihr nicht. „Ich würde dasselbe für Sie tun.“
    Er kehrte ihr den Rücken zu, um den Pavillon zu betrachten. Sie starrte auf die breiten Schultern, spürte seine innere Anspannung und fragte sich, wie seine Lippen sich auf ihren anfühlen würden. Erneut stieg in ihr die Ahnung auf, dass ihr Schicksal irgendwie mit Sebastians verknüpft war. Egal, wer er war und was er hier wollte.
    Ihr Atem ging unwillkürlich schneller, als er sich umdrehte.
    „Je t’embrasse“, flüsterte er heiser.
    Er wollte sie küssen. Hatte er ihre Gedanken gelesen? Hatte er das Verlangen in ihren Augen gesehen?
    Sie bewegte sich nicht. Er trat auf sie zu und zog sie langsam an sich. Sie war wie verzaubert, und sie hätte sich selbst dann nicht gerührt, wenn Lilys Geist ihr auf die Schulter geklopft hätte. Als er den Kopf senkte, versetzte er sie in eine andere Welt.
    Erst spürte sie seinen warmen Atem, dann seine Lippen. Dass der Kuss noch erregender war als die Vorfreude darauf, war eine mehr als angenehme Überraschung. Die Erregung durchströmte ihren Körper, bis ihr schwindlig wurde und sie die Arme um ihn schlang.

    Vom Turm aus war der Pavillon deutlich zu sehen. Das Fernglas wurde schärfer gestellt, und zwei Menschen nahmen Gestalt an. Sebastian de Vergille und Montgomery Carlisle. Zwei Liebende und ihr heimlicher Kuss im Garten. Wie romantisch.

4. KAPITEL
    „Was tun Sie da?“, fragte Eve.
    Monty richtete sich auf, und ihr Kopf verfehlte die Kante des Marmorsockels nur knapp. „Ich sehe mich nur mal um. Sie wissen schon, am Schauplatz des Verbrechens.“
    „Des Verbrechens?“, fragte Eve mit zitternder Stimme.
    „Das war nur ein Scherz“, beruhigte Monty sie. „Ich wollte mir die Halle bei Tageslicht anschauen und feststellen, wie ich es geschafft habe, einen Engel umzustoßen.“
    „Die Statue ist fort.“
    „Allerdings. Ich frage mich, ob Charlotte das Ding in einen Schrank gestellt hat. Wie entsorgt man gefallene Engel?“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihn allein getragen hat.“
    „Diese Frau hat tatsächlich Muskeln aus Stahl. Haben Sie das nicht bemerkt?“
    Eve senkte den Blick. „Wenigstens hat sie die Splitter zusammengefegt. Offenbar kann sie mit einem Besen besser umgehen als mit einer Bratpfanne.“
    Monty hatte den üblen Nachgeschmack des viel zu fettigen Frühstücks noch auf der Zunge und musste schlucken. „Sagen Sie ihr, dass wir ab jetzt nur Kaffee und Croissants vom Bäcker möchten. Wenn wir Speck und Spiegeleier wollten, wären wir nach Kansas gefahren, nicht nach Frankreich.“
    „Ich sage es ihr, aber ich bin nicht sicher, ob sie sich daran hält.“ Eve strich vorsichtig über den Sockel. „Es sieht so leer aus. Meinen Sie, die Statue kann ersetzt werden? Sie sollten Edwin danach fragen.“
    „Ich schreibe es auf die Liste.“ Monty wollte weiter nach Geheimtüren suchen und wünschte, Eve würde sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. „Ich werde wohl zugeben müssen, dass ich den Engel selbst vom Sockel gestoßen habe.“
    „Es war doch nicht Ihre Schuld, dass Charlotte mit der Laterne davonrannte und uns allein im Dunkeln zurückließ.“ Eve seufzte voller Selbstmitleid. „Sie sollten sie feuern, Miss Carlisle.

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