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BIANCA EXKLUSIV Band 0171

BIANCA EXKLUSIV Band 0171

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0171 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG TRACY SINCLAIR JACKIE MERRITT
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auf, um ihr zu folgen. Sie ging durch die Geheimtür und in die noch tiefere Dunkelheit des Tunnels. Die Kerze flackerte vor ihr, unerreichbar, aber hell.
    Monty … Monty …
    Sie hörte es, während ihre bloßen Füße sie sicheren Schrittes über den kalten Steinboden führten, vorbei am Eingang zum Nordturm, geleitet vom Schein der Kerze.
    Monty dachte nicht an die Spinnen und die Gefahren, die hier auf sie lauerten. Sie vertraute dem Licht vor ihr. Die Kälte drang nicht durch ihr dünnes Nachthemd, obwohl sie wusste, wie eisig es im Tunnel war. Sie verlor jedes Gefühl für Raum und Zeit. Die Kerze verzauberte sie.
    Monty …
    Am Fuß der Treppe hörte sie, wie Sebastian ihren Namen rief, und fragte sich, ob es seine Stimme gewesen war, die sie die ganze Zeit wahrgenommen hatte. Das Licht bewegte sich die Stufen hinauf und verschwand um eine Ecke. Obwohl sie noch nie hier gewesen war, wusste Monty, dass sie den Südturm betreten hatte und auf dem Weg zur Spitze war. Aber der Zugang zu diesem Turm war doch vermauert. Hatte Sebastian ihr nicht erzählt, dass er vergeblich versucht hatte hineinzugelangen? Hatte sie nicht selbst mit ihm nach einer zweiten Tür gesucht?
    Aber sie war im Turm und fühlte den felsigen Boden unter den Füßen, auf dem das Schloss Jahrhunderte zuvor errichtet worden war. War Edouard diesen Weg gegangen? Hatte er schon hier unten gewusst, dass er in den Tod springen würde?
    Monty …
    Zum ersten Mal, seit sie das Bett verlassen hatte, war Monty hellwach. Sebastian war hier, irgendwo in der Nähe. Er war vor ihr die Treppe hinaufgestiegen. Sie tastete über die Wand, als könnte sie die Wärme spüren, die er dort hinterlassen hatte. Sie wusste, dass er oben auf sie wartete. Das Licht flackerte und bog um die nächste Ecke. Monty eilte ihm nach, um den Mann zu finden, der sie liebte. Sie war überzeugt, dass es sein Herz war, das sie rief. Das dies ihre letzte Chance war, Liebe zu finden.
    Doch als sie die oberste Stufe nahm und das runde Zimmer an der Spitze des Turms betrat, war er nicht da. „Seb?“, flüsterte sie, aber es kam keine Antwort, nur das Echo ihrer Stimme. Das Licht war verschwunden, und plötzlich spürte sie die Kälte. Sie rieb sich die Arme und konnte sich nicht mehr erinnern, warum sie hier war.
    Der Raum besaß drei schmale Fenster, durch die die Sterne am Himmel zu erkennen waren. Monty ging an das mittlere Fenster und sah in der Ferne die dunklen Dächer des Dorfs und das Mondlicht, das sich im Fluss spiegelte.
    Monty …
    Hier oben klang die Stimme lauter. Aber Monty war nicht mehr sicher, ob es tatsächlich Sebastian war, der nach ihr rief.
    Monty …
    Von der Stimme auf unerklärliche Weise angezogen, ging sie näher an ein Fenster und sah, wie sich etwas bewegte. Schemenhaft, wie ein Atemhauch im Winter. Monty blinzelte, doch außer dem Dach des Schlosses war nichts zu erkennen. Sie strich mit beiden Händen über die Fensterbank. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie nur nach unten zu sehen brauchte, um den Weg zu sehen, den Edouard in den Tod genommen hatte. Sie spürte seinen Schmerz so deutlich, als wäre er erst vor Sekunden aus dem Fenster gesprungen.
    Schaudernd wich sie zurück. Das Fenster war schmal, kaum breit genug für einen Mann. Sebastian würde mit Sicherheit nicht hindurchpassen. Monty bezweifelte, dass sie es täte. Sie ging wieder näher heran, tastete über die Mauer und beugte sich hinaus, um eine Erklärung zu finden. Vor ihr ragten die Zinnen des Schlosses in die Nacht.
    Und dann sah sie ihn. Wie ein Diamant, in dem sich das Sonnenlicht fängt, stach er ihr ins Auge. Der Pokal. Er lag in einem Winkel des Dachs, so verborgen, dass er nur von diesem Fenster aus zu sehen war, und nur eine Armlänge von ihr entfernt. Der Pokal der de Vergilles. Sebastians verlorener Schatz. Er existierte. Seb hatte sie doch nicht angelogen.
    Monty beugte sich hinaus, machte sich so lang wie möglich und streckte den Arm nach dem Schatz aus. Sie quetschte sich durch die schmale Öffnung, bis ihre Füße fast über dem Boden des Turmzimmers schwebten, und tastete mit einer Hand über die Dachziegel.
    Sie hatte Erfolg. Ihre Finger berührten das kalte, glatte Silber. Nur ein Zentimeter noch, und sie würde ihn ergreifen können. Seb würde überglücklich sein, wenn sie ihm dieses Zeugnis aus seiner Vergangenheit brachte. Sie hielt den Atem an und schob sich vor, bis sie den Griff packen konnte.
    Sie zog daran, der Pokal löste sich aus dem Winkel, und

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