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BIANCA EXKLUSIV Band 0171

BIANCA EXKLUSIV Band 0171

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0171 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TOLLER WHITTENBURG TRACY SINCLAIR JACKIE MERRITT
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unheimlich.
    Eve fröstelte. „Dies ist wirklich ein Spukschloss. Ist Ihnen gar nicht kalt?“
    Monty starrte noch immer auf das Haar zwischen ihren Fingern. „Wir sind hier nicht gerade willkommen, was? Gleich morgen rufe ich Onkel Edwin an und finde heraus, warum der Verwalter nicht hier ist. Das finde ich nämlich eigenartig.“
    „Ich finde alles hier eigenartig.“ Eve rieb sich nervös die Hände. „Können wir nicht einfach in den Wagen steigen und zurück nach Paris fahren?“
    „Soll das ein Scherz sein? Keine zehn Pferde bekommen mich heute Nacht hier heraus. Erstens bin ich viel zu müde, und zweitens möchte ich einige Nachforschungen anstellen. Hier stimmt etwas nicht.“
    „Würden Sie mich dann bitte entlassen? Ich möchte nicht einfach gehen und Sie in diesem …“
    „Dies ist Schloss Carlisle.“ Monty sah auf die Schatten, die die Kerzen an die Wände warfen. „Und zum ersten Mal, seit ich den Namen gehört habe, glaube ich, dass es mir hier gefallen wird.“

    Monty erwachte mit klopfendem Herzen und brauchte einige Sekunden, bis sie wusste, wo sie sich befand. Im Schloss. Und der Strom war noch immer ausgefallen. Sie sah zum Tisch hinüber. Die Leuchter standen noch dort, wo Sebastian sie hingestellt hatte, aber die Kerzen waren längst heruntergebrannt. Eve war nebenan und schlief vermutlich wie ein Baby. Monty ließ den Kopf wieder aufs Kissen sinken. Sie musste geträumt haben. Einen Albtraum. Nach dem unfreundlichen Empfang am gestrigen Abend war das kein Wunder.
    Das Gewitter war weitergezogen, und das Mondlicht schien silbrig zwischen den Vorhängen hindurch. Gähnend drehte Monty sich auf die Seite. Charlotte hatte dieses Zimmer für ihren Aufenthalt vorbereitet. Also hatte Edwin ihr Eintreffen angekündigt, und aus diesem Grund war die Frau hier. Warum hatte sie trotzdem das Gefühl, im Schloss nicht willkommen zu sein? Warum wurde sie den Verdacht nicht los, dass der Engel keineswegs zufällig umgestürzt war?
    Beim Einschlafen hatte sie versucht, nicht an Sebastian de Vergille zu denken.
    „Dangereuse.“
    Das Wort drang wie das Echo eines Flüsterns in ihr Bewusstsein. Etwas, das sie gehört, sich aber vielleicht auch nur eingebildet hatte. Aber seit wann sprach ihre Einbildung französisch?
    Monty schlug die Decke zurück und wollte aufstehen. Doch das Bett war so hoch, dass sie mit den Füßen den Boden nicht berühren konnte. Man hätte sich ohne weiteres ein Bein brechen können, nur um aus dem Bett zu kommen.
    Vielleicht sollte sie Seb um eine Trittleiter bitten. Nein, das war keine gute Idee. Als Montgomery Carlisle würde sie nicht zögern, es zu tun. In der Rolle der schüchternen Sekretärin, die sie während ihres Exils spielen wollte, durfte sie nicht zu anspruchsvoll sein.
    „Dangereuse.“
    Auf halbem Weg zur Balkontür blieb Monty wie angewurzelt stehen. Diesmal hatte sie sich das sanfte Flüstern nicht eingebildet. Es war von ganz nah gekommen. Wie eine gespenstische Warnung. Wovor? Vor dem Carlisle-Fluch?
    Sie nahm ihren Mut zusammen, ging weiter und schaute nach draußen. Sie riss die Balkontür auf, stand fröstelnd in der kalten Morgenluft und lauschte.
    Dann hörte sie etwas. Leise, dumpfe Geräusche, die wie bei einer Unterhaltung lauter und wieder leise wurden. Kein Zweifel, es handelte sich um ein Gespräch, aber was gesagt wurde, war nicht zu verstehen. Monty betrat den Balkon, legte die Hände auf das steinerne Geländer und sah auf den dunklen Garten hinunter.
    Eine Wolke trieb vor den Mond, und die Schatten bewegten sich wie Traumbilder. Das Geräusch verstummte und wurde abgelöst von den Lauten, die die Insekten und andere Tiere von sich gaben. Die Sterne blinkten am Himmel.
    Monty starrte nach unten, obwohl es ihr vermutlich nur eine Erkältung einbringen würde. Sie wollte gerade wieder hineingehen, da sah sie ihn.
    Sebastian.
    Sein Haar und seine Kleidung verschmolzen mit der Dunkelheit, als wäre er ein Teil der Nacht. Nur sein Gesicht war zu erkennen, während er Monty vom Garten aus so beobachtete wie sie ihn.
    Sie wusste nicht, wie lange sie reglos auf dem Balkon stand, und spürte weder den Wind noch die Kälte. Als Sebastian sich abwandte und in der Dunkelheit verschwand, ahnte sie, dass etwas Seltsames geschehen war. Etwas, das sie noch nie erlebt hatte.
    Was immer es war, es ging von Sebastian aus. Er bewegte sich wie ein Phantom durch die Dunkelheit, tauchte neben ihr auf dem Korridor auf und kam im nächsten Moment mit dem Gepäck

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