BIANCA EXKLUSIV Band 0171
übergab Michel ihr ein Bündel Banknoten. „Das haben Sie gut gemacht. Hier ist Ihr Gewinn.“
Shannon wollte das Geld nicht annehmen, da Michel die ersten Chips gekauft hatte. Sie diskutierten den ganzen Weg zum Flughafen über. Schließlich willigte Michel ein, die Summe für die ersten Chips zu akzeptieren, weil Shannon sich auf nichts anderes einließ.
Erst jetzt sah sich Shannon die ungewohnten Banknoten genauer an. „Wie viel ist das?“ Und als Michel ihr die Summe nannte, fuhr sie erschrocken auf. „Wie viel war jeder Chip wert?“
„Ungefähr hundert Dollar.“
„Warum haben Sie mir das nicht gesagt? Sie hätten wissen müssen, dass ich niemals so viel Geld riskieren würde.“
„Genau deshalb habe ich es ja nicht gesagt.“ Michel lachte.
Der Blick bei Nacht aus dem Fenster bot dieselbe Szenerie wie auf dem Hinflug, er erschien Shannon aber noch faszinierender. Schon nach kurzer Zeit fielen ihr jedoch die Augen zu. Es war ein langer, ereignisreicher Tag gewesen. Schließlich lehnte sie den Kopf an das Fenster.
Michel stand am Kartentisch und suchte in seiner Aktentasche nach Dokumenten. „Ich bin gleich bei Ihnen“, sagte er dabei.
Doch Shannon antwortete nicht. Als Michel sah, dass sie eingeschlafen war, glitt ein zärtliches Lächeln über sein Gesicht. Er ging zu ihr und hob sie auf seine Arme.
„Was tun Sie?“ Shannon schlug die Augen auf.
„Psst. Schlafen Sie weiter. Ich mache es Ihnen nur ein bisschen bequemer.“
„Oh.“ Shannons Wimpern schlossen sich wieder. Sie legte einen Arm um seinen Hals, schmiegte den Kopf an seine Schulter, während er sie in den Schlafraum trug.
Michel blieb vor dem Bett stehen und blickte Shannon lange an, ehe er sie auf die weichen Kissen gleiten ließ. Als er sich aufrichten wollte, umfasste sie seinen Hals fester.
Er kniete neben dem Bett und streichelte ihr sanft über die Wange. „Ich hoffe, das war es, was du wolltest, kleiner Engel.“
Dann beugte er sich leicht über sie und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen. Shannon antwortete mit einem leisen Laut der Zufriedenheit.
Als Shannon am nächsten Morgen in ihrem Schlafzimmer auf dem Schloss erwachte, konnte sie sich an den Rückflug kaum erinnern. Umso mehr war ihr jedes andere Detail ihrer großartigen Reise an die Riviera gegenwärtig.
Michel, der sie ins Schlafzimmer trug und mit einer Mohairdecke zudeckte. War da nicht noch etwas? Er hatte sie geküsst, oder war das nur ein Traum? War es Einbildung, dass seine Lippen die ihren berührten? Er hatte auch etwas zu ihr gesagt. Aber was? Es schien etwas von Bedeutung gewesen zu sein.
Das Telefon neben ihrem Bett läutete und verscheuchte die Erinnerung.
„Ich hätte eigentlich gedacht, dass du mich heute Morgen gleich anrufen würdest“, beklagte sich Marcie.
„Wie spät ist es?“ Erschrocken blickte Shannon auf die Uhr. „Stell dir vor, ich liege noch im Bett.“
„Allein?“
„Selbstverständlich allein. Michel ist ein perfekter Gentleman.“
„Zu schade.“ Marcie lachte. „Hast du dich gut amüsiert?“
„Es war unbeschreiblich schön.“
„Ich möchte jedes einzelne Detail erfahren. Da ich schon angezogen bin, komme ich jetzt in deine Suite rüber. Was wir heute unternehmen wollen, können wir dann später noch entscheiden, nachdem du mir von der Riviera erzählt hast.“
Shannon wollte ihrer Cousine vorschlagen, sich noch einen Tag zu schonen. Sie hatte nichts mit Michel und Devon geplant, da die beiden Prinzen ihren Pflichten nachgehen mussten. Marcie wollte jedoch keinen weiteren Tag mit Herumsitzen verschwenden.
„Also gut“, willigte Shannon ein. „Wenn du sicher bist, dass es dir besser geht. Ich möchte nur rasch duschen.“
Shannon befand sich im Ankleidezimmer, als das Telefon erneut läutete. Mit klopfendem Herzen eilte sie ins Schlafzimmer. Das konnte nur Michel sein.
Aber es war erneut Marcie. „Ich habe vergessen zu fragen, was du anziehen willst.“
Die Enttäuschung ließ Shannons Stimme schärfer klingen als beabsichtigt. „Das ist vollkommen egal“, meinte sie schroff. Aber es tat ihr sofort leid. „Ich wollte heute einen Rock anziehen. Warum trägst du nicht den hübschen blau-weißen Anzug, den du neulich im Ausverkauf erstanden hast?“
Nachdem sie eine Weile diskutiert und dann aufgelegt hatten, zog Shannon ihr Nachthemd aus und wollte gerade ins Badezimmer gehen, als das Telefon zum dritten Mal läutete. Dieses Mal würde sie nicht so töricht sein und sich einbilden, es könnte
Weitere Kostenlose Bücher