BIANCA EXKLUSIV Band 0171
aus.
Michel teilte Shannon und Marcie nicht gleich mit, dass er sie nicht zum Rennen begleiten würde. Marcie erfuhr es als Erste, da Shannon ein wenig später herunterkam.
„Schade“, meinte Marcie. „Was ist eigentlich mit ihm los, Devon? Warum kommt Ihr Bruder heute nicht mit?“
„Ich glaube, es hat mit Shannon zu tun. Sicher haben Sie bemerkt, wie seltsam sie sich gestern beim Frühstück verhalten haben.“
„Ja. Sie wirkten schlecht gelaunt. Aber beim Krocketspiel schienen sie dann wieder völlig normal.“
„Ich meinte auch, alles sei wieder in Ordnung, aber nun muss ich mich doch wundern. Nun gut, was immer der Grund sein mag, es wird vorübergehen.“
Shannon verbarg ihre Enttäuschung über Michels Absage. Sie spürte, die beiden beobachteten sie. War es so offensichtlich, dass ihr Leben durch Michel so viel heiterer geworden war? Sie musste unbedingt lernen, ihre Gefühle besser unter Kontrolle zu bekommen.
Michel stand am Fenster und sah der kleinen Gruppe nach. Die Entscheidung, heute zu Hause zu bleiben, war auf jeden Fall richtig. Seine Zuneigung für Shannon würde ihm nur Probleme bereiten. Sie war nicht der Typ Frau, mit der man eine Affäre hatte. Die Erinnerung an sie würde einen Mann zermartern, wenn er töricht genug gewesen war, sich mit ihr einzulassen.
Praktisch hieß das, Michel musste sich von Shannon fernhalten. Eine höchst unbefriedigende Lösung. Nie zuvor hatte er eine Frau heißer begehrt. Er begehrte nicht nur ihren Körper. Er bewunderte ihre Intelligenz, ihr fröhliches Naturell. Sie gebrauchte keine Tricks wie die meisten Frauen, die er kannte. An ihr würde er nichts ändern wollen. Also, warum durfte er die Zeit nicht einfach genießen, die ihnen zur Verfügung stand?
Und Shannon mochte ihn auch. Die gegenseitige Anziehung entflammte ihre Gefühle füreinander womöglich noch leidenschaftlicher, ein weiterer Grund, sich von ihr fernzuhalten. Tief schob Michel die Hände in die Hosentaschen, während er in seinem Zimmer auf und ab ging. Shannon würde bald abreisen. Dann brauchte keiner etwas zu bereuen. Sein Blick verdunkelte sich, als ihm bewusst wurde, dass diese Überlegung nicht auf ihn zutraf.
Devon und die beiden Frauen verbrachten einen fröhlichen Nachmittag beim Pferderennen. Beim späten Mittagessen im Clubhaus trafen sie mit einem befreundeten Ehepaar zusammen, das Devon an eine Einladung in ihrem Haus für den kommenden Mittwoch erinnerte.
„Ich bin entzückt, Caroline“, bedankte sich Devon. „Sollte ich von der Einladung wissen?“
„Sag nicht, Michel habe nichts davon erwähnt? Ich wusste, ich hätte dich anrufen sollen, Devon. Ein zwangloser Abend, nur für gute Freunde. Sag bitte, dass ihr kommen könnt.“
Nach einem fragenden Blick zu Shannon und Marcie hin nahm Devon die Einladung dankend an. „Ich hoffe, Sie lieben Partys“, sagte er, als sie einen Moment allein waren, „denn all unsere Freunde möchten etwas zu Ihrer Unterhaltung beitragen.“
„Eine Party uns zu Ehren? Toll.“ Marcie war begeistert. „Wir sind Prominente, Shannon.“
„Warum Michel wohl nichts davon gesagt hat?“, wunderte sich Shannon.
„Vielleicht hat er es vergessen. Sie sollten die Mengen Arbeit auf seinem Schreibtisch sehen.“ Devon wechselte das Thema. „Auf welches Pferd wollen Sie jetzt setzen?“, fragte er.
Als sie später wieder zu Hause auf der Terrasse bei einem Drink saßen und eine Unterhaltung für den Abend planten, gesellte Michel sich zu ihnen.
Angeregt berichteten sie von ihren Erlebnissen beim Rennen und den Freunden, die sie im Club getroffen hatten. „Caroline war ein bisschen beleidigt, weil du uns nichts von ihrer Einladung für Mittwoch erzählt hast“, sagte Devon.
„Du meinst, ihren ‚zwanglosen Abend‘? Das bedeutet mindestens fünfzig Personen“, bemerkte Michel, der sich auf die Fußstütze von Shannons Liegestuhl gesetzt hatte.
„Deshalb müssen wir trotzdem hingehen.“
„Hoffentlich werde ich nie so übersättigt von Partys, dass ich nicht mehr hingehen mag“, meinte Marcie mit einem Seufzer.
„Sie und Devon wären ein gutes Paar“, stellte Michel fest. „Ich kann mit ihm nicht mithalten.“
Devon hob eine Augenbraue. „Das soll dir jemand glauben? Dein aktives gesellschaftliches Leben kennt doch jeder.“
„Warum dann jetzt darüber reden?“, fragte Michel leichthin.
Devon verstand den Hinweis. „Wir diskutierten gerade über unsere Pläne für heute Abend. Hast du einen Vorschlag,
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