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BIANCA EXKLUSIV Band 0173

BIANCA EXKLUSIV Band 0173

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JEAN BRASHEAR PATRICIA KAY MARIE FERRARELLA
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und nippte an ihrem kalten Kaffee. Angestrengt versuchte sie, die Puzzleteile zusammenzufügen. Es kam so gut wie nichts dabei heraus.
    Müde tippte sie den Namen John Fletcher in die Tastatur, durchsuchte die Telefonbücher von Nevada und schwor sich, dass es der letzte Versuch sein sollte. Kein Treffer. Das wunderte sie nicht. Aber als sie die Geburts- und Sterbedaten anschaute, entdeckte sie, dass ein John Fletcher in der Gegend von Lake Tahoe geboren worden war.
    Aufgeregt erinnerte sie sich an das Foto von Lake Tahoe, das in der Berghütte auf dem Kaminsims gestanden hatte.
    In den Sterberegistern fand sich kein Eintrag. Sherry arbeitete sich von Fletchers Geburtsdatum nach vorn, konnte aber nach seinem achtzehnten Geburtstag keinen Eintrag mehr entdecken. Rein gar nichts. Der Mann war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Natürlich wusste sie, dass jedes Jahr viele Selbstmorde unentdeckt blieben. Dass viele Vermisste einfach von einem Tag auf den anderen nicht mehr auftauchten. Vielleicht würde sie diesen John Fletcher nie entdecken. Wieder nahm sie sich vor, die Suche abzubrechen.
    Aber wenn der Mann nach seinem achtzehnten Geburtstag verschwunden war, woher kamen dann die Schecks? Sie mussten einfach von ihm stammen.
    Ihr Instinkt verriet ihr, dass sie auf der richtigen Spur war. Auf jeden Fall gab es einen Anhaltspunkt, an dem sie weiterarbeiten konnte.
    Vor Aufregung schoss ihr eine Welle Adrenalin durch die Adern. Obwohl es schon spät war, griff sie zum Telefon und wählte die Nummer ihrer Eltern.
    „Ich bin’s, Mom“, grüßte sie ungeduldig. „Würde es dir was ausmachen, morgen auf Johnny aufzupassen?“
    Sheila lachte. „Natürlich passe ich auf den Kleinen auf. Warum sollte mir das was ausmachen?“ Plötzlich kam ihr eine Idee. „Bist du mit Sin-Jin unterwegs?“
    Sherry grinste verstohlen in sich hinein. „Das kann man durchaus so sehen.“

    Sherry hatte einen frühen Flug nach Lake Tahoe gebucht, sich dort einen Mietwagen genommen und sich auf den Weg nach Hathaway in Nevada gemacht. Weil ihr nichts Besseres eingefallen war, hatte sie mit ihren Recherchen bei den Highschools begonnen. Es gab drei in der Gegend. Bei der dritten hatte sie endlich Glück gehabt.
    Die Sekretärin der Direktorin hatte ihr erklärt, dass Dr. Grace Rafferty einen Termin außerhalb der Stadt wahrnahm und erst in der folgenden Woche wiederkommen würde. Sherry hatte Referenzen aufgewiesen und berichtet, dass sie auf der Suche nach John Fletcher war. Die Miene der Frau hatte sich sofort aufgehellt. „Dieser großartige junge Mann hat unserer Schule gerade einen üppigen Scheck zukommen lassen. Und als Dr. Rafferty ihm angeboten hatte, einen Antrag zu stellen, die Schule nach ihm zu benennen, hat er glatt abgelehnt. Stellen Sie sich das mal vor.“
    Geld! Geld war der Schüssel zu der ganzen Geschichte. Es musste sich einfach um den richtigen John Fletcher handeln. Jetzt hieß es, am Ball zu bleiben. Aufmerksam musterte Sherry die Frau und entschied, dass sie alt genug war, um bei John Fletchers Schulentlassung dabei gewesen zu sein. „Sagen Sie mal, können Sie sich eigentlich noch an John Fletcher erinnern?“
    Die Gesichtszüge der Frau wurden plötzlich weich. „Ja, ich kann mich gut an ihn erinnern. Er war ein außergewöhnlicher Schüler. Sehr außergewöhnlich. Und sehr ruhig. Ziemlich verschlossen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ganz anders als seine Eltern.“
    Sherry atmete unhörbar auf. Endlich ein handfestes Ergebnis. „Seine Eltern?“ Mit Mühe zügelte sie ihren Eifer. „Sind sie noch am Leben?“
    Mrs. Sellers dachte kurz nach. „Wahrscheinlich. Natürlich wohnen sie schon lange nicht mehr in dieser Gegend. Selbst als sie hier gewohnt haben, sind sie hier nie richtig heimisch geworden. Sie hatten einfach einen anderen Lebensstil.“
    „Aber es hörte sich so an, als sei John Fletcher recht lange hier zur Schule gegangen.“
    „Stimmt. Oft war es so, dass er allein zu Hause war, abgesehen von den Hausangestellten. Wenn Sie mich fragen“, meinte Mrs. Sellers vertraulich, „die Angestellten haben ihn erzogen, nicht seine Eltern. Die sind in seinem Leben ein- und ausgegangen wie Touristen auf einer Urlaubsreise. Ich würde behaupten, dass es nur eine einzige Person gibt, die einen dauerhaften Einfluss auf sein Leben gehabt hat.“
    „Und wer war das?“ Sherry konnte es kaum fassen.
    „Mrs. Farley. Edna Farley. Die beste Englischlehrerin, die wir je hatten. Sie ist vor ein paar Jahren

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