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BIANCA EXKLUSIV Band 0173

BIANCA EXKLUSIV Band 0173

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JEAN BRASHEAR PATRICIA KAY MARIE FERRARELLA
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Sex nennen?“
    Das eine war ihm zu heiß, das andere zu nüchtern. „Warum überhaupt ein Etikett draufkleben?“
    „Weil ich dachte, dass es dir wichtig ist, dass alles richtig etikettiert ist und in der passenden Schublade verschwindet.“
    „Es gibt Dinge, für die gibt es keinen Begriff.“
    „Meinst du mich?“
    Er lächelte und strich ihr stumm über die Wangen. „Ja.“
    Mit Mühe unterdrückte sie einen zufriedenen Seufzer. „Ich betrachte das als Kompliment.“
    „So war es auch gemeint.“ Langsam wurde ihm die Unterhaltung zu heiß. Vorsichtshalber trat er noch einen Schritt zurück. „Kann ich dir noch helfen? Vielleicht noch eine Flasche Wein aufmachen?“
    Das Essen war fast fertig. Sie hatten ein paar Minuten Zeit. „Du könntest versuchen, den Koch um den Verstand zu bringen.“
    Sin-Jin stellte sein Weinglas ab und umarmte sie zärtlich. „Wie gefällt dir das?“
    „Gar nicht mal so übel für den Anfang“, hauchte sie grinsend.
    Ist das wirklich nur der Anfang? fragte er sich insgeheim, während er sie küsste. Oder verlor er sich tiefer und tiefer im Gestrüpp? So tief, dass er nicht wieder hinausfand. Wie sein Vater und seine Mutter.

    Er blieb über Nacht wie immer, wenn er zu ihr kam, um mit ihr auszugehen. Sie hatten sich geliebt, und sie lag neben ihm im Dunkeln. Nachdenklich lauschte sie seinen gleichmäßigen Atemzügen.
    Im hintersten Winkel ihres Hirns wusste sie genau, dass sie mit dem Feuer spielte. Sie erlaubte sich Gefühle für einen Mann, der morgen schon aus ihrem Leben verschwunden sein würde. Spätestens übermorgen. Trotzdem kam es ihr vor, als hätte sie in diesem Fall schlicht und einfach nichts zu melden. Es lag nicht in ihrer Macht, die Dinge zu kontrollieren.
    Das Ende war abzusehen, und es rollte unaufhaltsam auf sie zu. Sie wusste es, aber es half ihr überhaupt nichts, dass sie es sich dauernd vor Augen führte.
    Also beschloss sie, es so zu sehen, dass sie einfach nur irgendeine Frau war, die sich in irgendeinen Mann verliebt hatte. Niemand wusste besser als sie, dass beides gelogen war.

14. KAPITEL
    „Für einen so großzügigen Mann sind Sie aber schwer zu finden, Mr. Fletcher“, murmelte Sherry in sich hinein.
    Sie saß zu Hause in ihrem Arbeitszimmer und starrte auf den Bildschirm ihres Computers. Auf dem Schreibtisch lag eine Liste mit den Spenden, die in den vergangenen neun Jahren über John Fletchers Konto abgewickelt worden waren. Auch ohne Taschenrechner ließ sich leicht überschlagen, dass eine beträchtliche Summe zusammenkam. Wer auch immer dieser John Fletcher war, er war außergewöhnlich großzügig.
    Es irritierte sie, dass sie im Internet keine weiteren Informationen bekam. Auf der Suche nach dem entscheidenden Hinweis ging sie durch die Websites und hoffte inständig, endlich einen Schritt weiterzukommen.
    Vor zehn Jahren war Sin-Jin wie aus dem Nichts auf der Bildfläche erschienen, hatte ein Unternehmen gekauft und seine Firma in Adair Industries umbenannt. War es Zufall, dass die großzügigen Schenkungen genau ein Jahr später begonnen hatten? War es Zufall, dass die Schecks für Wohltätigkeitsorganisationen von Adair Industries von derselben Bank abgewickelt wurden, die auch Sin-Jins Privatkonten führte?
    Man könnte meinen, dachte Sherry, dass John Fletcher irgendetwas mit Adair Industries zu tun hatte. Besonders wenn man darüber nachdachte, dass Sin-Jin sich an manchen Wochenenden in jene Berghütte zurückzog, in der sie ihr Baby geboren hatte.
    Aber wenn es eine Verbindung gab, wo steckte dann der Mann? Sherry fragte sich, ob er sich absichtlich verbarg. Er erschien auf keiner Gehaltsliste, und auch sonst fand sich kein Hinweis darauf, dass er jemals etwas mit Adair Industries zu tun gehabt hatte. Abgesehen von seiner Großzügigkeit und seiner Berghütte war er praktisch unsichtbar.
    Wegen seiner Freundschaft zu Sin-Jin vermutete Sherry, dass der unsichtbare Fletcher maximal fünf Jahre älter oder jünger war als Adair. Rustys Freund half ihr, sich Zugang zu gesperrten Datenbanken zu verschaffen. Jetzt durchsuchte sie die Sozialversicherungsdaten aller Männer mit dem Namen John Fletcher, die in dieser Zeitspanne geboren worden waren.
    Dann rief Sherry die Männer der Reihe nach an und sprach für ein paar Minuten mit ihnen oder ihren Ehefrauen, aber keiner der Männer passte in ihr Suchprofil. Schon nach den ersten Telefonaten wusste sie, dass ihre Mühe vergeblich sein würde.
    Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück

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